Böschungssteine gehören zu den am vielseitigsten einsetzbaren Gestaltungselementen im Garten- und Landschaftsbau.
Materialien, aus denen Böschungssteine bestehen
Hier kommen ganz vielfältige, unterschiedliche Materialien zum Einsatz – verschiedene Steinarten, Tongemische aber auch klassischer Beton, der vor allem für Pflanzsteine und hohle Mauersteine Verwendung findet. Je nach verwendetem Material sind auch die Eigenschaften und die Stabilität der einzelnen Steine jeweils ganz unterschiedlich, ebenso wie ihr Gewicht.
Einsatzmöglichkeiten im Garten
Böschungssteine können auch zum Errichten von sogenannten Trockenmauern, von Gartenmäuerchen oder Beetabgrenzungen eingesetzt werden, oder aber zum Absichern und Begrünen von natürlichen oder künstlich angelegten Hängen im Garten. Hier sind allerdings immer einige statische Gegebenheiten mit zu berücksichtigen.
Hangabsicherungen mit Böschungssteinen können nur unter bestimmten Voraussetzungen statisch sicher durchgeführt werden, und müssen ausreichend und professionell gesichert werden.
Nur so kann ein Rutschen des Hanges und damit der Steine sicher ausgeschlossen werden. Bei der Errichtung von Trockenmauern gibt es dagegen weniger Fallstricke, wenn auch hier die Statik nicht ganz außer Acht gelassen werden darf.
Trockenmauern mit Böschungssteinen
Trockenmauern können mit verschiedenen Arten von Böschungssteinen errichtet werden, unter anderem auch mit Pflanzsteinen. Wenn es sich nicht um Natursteine handelt, sind Böschungssteine häufig mit einer Nut-und-Feder-Verbindung ausgerüstet, die ein mörtelfreies Errichten von Mauern erlaubt. Mit unterschiedlichen Decksteinen, die meist ebenso wie die Ecksteine verklebt werden, können dann entweder abgeschlossene Mauern errichtet werden, oder – durch Verwendung von Pflanzsteinen mit unterschiedlich ausgeformten Vorsprüngen – auch begrünte Mauern.
Arten von Böschungssteinen
- Natursteinblöcke
- Mauersteine aus verschiedenem Material, mit und ohne Nut und Feder Verbindung
- Dekorsteine
- Palisadensteine
- Trapezsteine, meist als Pflanzsteine ausgeführt
- Multisteine, ebenfalls meist als Pflanzsteine ausgeführt
Besonders mit Trapezsteinen lassen sich dann auch geschwungene Mauern ausführen, ohne besondere Winkelsteine zu benötigen. Das erhöht die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten enorm.
Schritt für Schritt: Hangabsicherung und Böschungsgestaltung
Einer der Hauptzwecke von Böschungssteinen ist die Hangabsicherung und – in einigen Fällen – auch die Böschungsbegrünung. Die Gefahr, dass der Hang ins Rutschen kommen könnte, ist hier durchaus größer, als man gemeinhin annimmt, deshalb muss den geltenden Bauanleitungen für solche Hangabsicherungen möglichst genau entsprochen werden, um die statische Sicherheit zu gewährleisten.
Böschungssicherungen dürfen aus statischen Gründen nur für Böschungen in einer maximalen Höhe von 2,50 Metern ausgeführt werden!
In manchen Fällen ist dafür auch eine Baugenehmigung erforderlich, das ist je nach örtlichen Gegebenheiten und geltenden Bauvorschriften im jeweiligen Bundesland aber unterschiedlich. Den Rat eines Fachmanns einzuholen ist aber in keinem Fall verkehrt.
Der grundlegende Aufbau einer Böschungssicherung besteht aus den folgenden Elementen:
- Einem Fundament (ist Pflicht)
- gegebenenfalls auch einer Filterschicht unterhalb des Fundaments
- einer Ausgleichsschicht
- den Böschungssteinen, deren Versatz je nach Neigungswinkel und Befestigungshöhe berechnet werden muss
- einer Hinterfüllung und gegebenenfalls einer Einfüllung in die Böschungssteine für größere Stabilität sowie
- einer Drainage
1. Das Fundament anlegen
Es sind im Vorfeld der Hangbefestigungen also auch einige Grabungsarbeiten notwendig. Bis zu einer Höhe von 1, 50 Metern reicht in der Regel ein Fundament aus Kies und Schotter, darüber muss unbedingt ein Betonfundament mit Betongüte B15, also erdfeuchtem Magerbeton, gegossen werden.
Darunter ist eine Filterschicht anzubringen, die aus mindestens 20 cm verdichtetem Kies- und Schotterbelag bestseht. Das beim Bau eingesetzte Kies- und Schottermaterial muss unbedingt mit frostfreiem, frostsicherem und vor allem versickerungsfähig sein!
2. Die Drainage
Die Drainage muss so gelegt sein, dass sie das abfließende oder versickernde Wasser schon vor Erreichen des Hangendes auffängt und ausreichend ableitet, da sonst eine Gefährdung der Stabilität durch nicht mehr abfließendes Sickerwasser drohen könnte.
3. Das Befestigen der Steine
Die erste Steinreihe muss immer auf einer Schicht aus Ausgleichsmörtel stehen, eine Dicke von 2 – 3 cm sind hier aber in der Regel ausreichend. Der Versatz der Steine nach hinten muss mindesten 15 cm betragen, je nach Neigungswinkel des Hanges und Höhe der Gesamtkonstruktion verändert sich der Versatz aber entsprechend, um eine ausreichende Statik zu gewährleisten.
4. Die Hinterfüllung
Vor allem ist bei der Böschungsbefestigung darauf zu achten, dass hinter den einzelnen Steinreihen eine ausreichend starke Hinterfüllungsschicht aus Kies und Schotter anzubringen ist. Die Steine selbst müssen – im Fall von Pflanzsteinen – ebenfalls mit Schotter gefüllt werden.
Erst obenauf kann dann eine Schicht Humus kommen, um eine Bepflanzung zu ermöglichen. Die Lage der Steine muss beim Setzen immer sorgfältig mit Wasserwaage, Schnur und Lot überprüft werden.
Böschungsbefestigungen „nach Augenmaß“ sind sehr gefährlich!