Zahnkranzbohrfutter
Das klassische und bekannteste Bohrfutter ist der Zahnkranz. Es besteht aus einer konusförmigen Hülse, die zur Öffnung hin im Durchmesser zunimmt. Drei Spannbacken bilden die Einspannvorrichtung. Durch das Herausfahren an der konischen Hülseninnenseite beziehungsweise das Hineingleiten ändert sich der Abstand der drei Backen zueinander, Dadurch verkleinert oder vergrößert sich der Einschubraum für den einzulegenden Bohrer.
Je weiter oben sich die Spannbacken im Konus befinden, desto größere Bohrerdurchmesser passen dazwischen. Die natürliche Grenze ist mit dem Erreichen der Spannbacken am oberen Ende der Konushülse erreicht. Vom physikalischen Grundsatz her ist die Bohrerlagerung in am höchsten „ausgefahrener“ Stellung der Spannbacken am instabilsten.
Mit dem den Bohrkopf und der Hülse umlaufenden Zahnkranz wird die Position der Spannbacken eingestellt. Der Bohrschlüssel dreht den Zahnkranz, der wiederum die Umdrehungen in identischer Weise an die Spannbacken weitergibt. Das Öffnen des Bohrfutters entspricht einem „zur Seite räumen“ der Spannbacken durch das Verschieben zur Hülsenoberseite hin.
Schnellspannbohrfutter
Vor allem bei Haushaltsbohrmaschinen im niedrigen und mittleren Leistungsbereich sind Schnellspannbohrfutter die gängige Alternative. Statt eines Zahnkranzes werden die Spannbacken direkt durch das Drehen der Hülse verschoben. Die geringere Fixierungsstabilität wird durch einen längeren Einspannweg in der Hülse ausgeglichen. Die Spannbacken zum schnellspannen sind schlanker als die im Zahnkranzbohrfutter.
Die Schnellspannung ist in ein- oder zweihülsigen Ausführungen erhältlich. Bei der einhülsigen Variante kann das Einspannen eines Bohrers einhändig ausgeführt werden. In zweihülsigen Modellen müssen gegenläufige Bewegungen mit zwei Händen erzeugt werden.
Zahnkranz mit Spannkraftsicherung (SDS-Futter)
Bohrspannfutter müssen bei Schlagbewegungen neben den Drehbewegungen den Bohrer auch in senkrechte Richtung „festhalten“. Daher gibt es die sogenannten SDS-Futter, die der Funktion eines Bohrhammers oder großen Schlagbohrwerken angepasst sind. Keilwellen blockieren die Spannbacken in horizontaler Richtung.