Warum klemmt das Bohrfutter überhaupt?
Ein klemmendes Bohrfutter hat in der Regel mechanische Ursachen. Eine häufige Ursache ist die Vertikale Verkantung der Spannbacken, bedingt durch die hohen Kräfte beim Bohren, insbesondere wenn der Bohrer verkantet wird. Ablagerungen wie Schmutz, Rost oder Späne können sich in der Mechanik festsetzen und Verklemmungen verursachen. Auch blockierende Kugellager, die für die Drehbewegung des Bohrfutters zuständig sind, können eine Rolle spielen. Falls das Bohrfutter physisch beschädigt wird, etwa durch Stürze oder Schläge, kann es ebenfalls klemmen.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Verformung von Bohrwerkzeugen selbst. Besonders bei SDS-Bohrfuttern können die Bohrer durch die Schlagkraft pilzförmige Ausbeulungen bilden, die ein Herausziehen erschweren.
Wenn Sie diese Problempunkte kennen, können Sie gezielter an die Lösung gehen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Methoden zum Lösen eines verklemmten Bohrfutters
Wenn Ihr Bohrfutter klemmt, können Sie verschiedene Techniken anwenden, um es wieder funktionsfähig zu machen:
Grundlegende Maßnahmen
- Manuelle Kraft anwenden: Drehen Sie das Bohrfutter mit beiden Händen kräftig gegen den Uhrzeigersinn, um es zu öffnen.
- Korrekte Hilfsmittel einsetzen: Wickeln Sie ein Tuch um das Bohrfutter für besseren Halt und um Kratzer zu vermeiden. Eine Rohrzange oder ein Ölfilterschlüssel kann zusätzliche Hebelkraft bieten – achten Sie jedoch darauf, das Bohrfutter nicht zu beschädigen.
Mechanische Hilfen
Gummihammer-Einsatz: Schlagen Sie vorsichtig mit einem Gummihammer gegen das Futter, beginnend von der Unterseite in Richtung Bohrkopf. Zwischendurch sollten Sie die Bohrmaschine kurz in Betrieb nehmen und zwischen Rechts- und Linkslauf umschalten. Diese Methode kann Blockaden lösen.
Schmiermittel
Kriechöl verwenden: Tragen Sie Rostlöser oder Kriechöl auf das Bohrfutter auf und lassen Sie es mehrere Stunden einwirken. Danach versuchen Sie erneut, das Futter manuell oder mit Hilfsmitteln zu lösen.
Temperaturveränderungen
- Wärme anwenden: Erwärmen Sie das Bohrfutter vorsichtig mit einem Heißluftfön. Die Hitze kann helfen, verklebte Rückstände zu lösen, achten Sie jedoch auf eine moderate Erwärmung, um Schäden zu vermeiden.
- Kühltechniken: Verwenden Sie ein Eisspray, um das Bohrfutter zu kühlen. Das schnelle Abkühlen kann zu Schrumpfungen führen, die das Lösen erleichtern.
Letzte Maßnahmen
Auftrennen des Bohrfutters: Sollte keine der oben genannten Methoden erfolgreich sein, bleibt als letzte Möglichkeit das Auftrennen des Bohrfutters mit einem Winkelschleifer. Achten Sie dabei darauf, die Bohrmaschine nicht zu beschädigen. Diese Methode zerstört jedoch irreparabel das Bohrfutter.
Vorbeugung: So vermeiden Sie ein festsitzendes Bohrfutter
Um ein festsitzendes Bohrfutter zu vermeiden, können Sie einige einfache Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- Regelmäßige Schmierung: Schmieren Sie das Bohrfutter in regelmäßigen Abständen mit einem geeigneten Schmiermittel, um die Mechanik geschmeidig zu halten und das Risiko einer Verkantung zu verringern.
- Sorgfältige Handhabung: Verwenden Sie Ihre Bohrmaschine immer sachgemäß und vermeiden Sie unnötige mechanische Belastungen oder Schlagbeanspruchungen.
- Bohrwerkzeug korrekt einsetzen: Stellen Sie sicher, dass Bohrer und Bits richtig und fest eingespannt sind, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Ein fester Sitz verhindert Verkantungen und daraus resultierende Blockierungen.
- Geeignete Fixierung während der Arbeit: Fixieren Sie die Bohrmaschine stabil und das Werkstück gut. Eine gute Fixierung verhindert das Verkanten des Bohrers.
- Bohrer und Bits prüfen: Kontrollieren Sie regelmäßig den Zustand von Bohrern und Bits. Ein verbogener oder beschädigter Bohrer kann eine Verkantung im Bohrfutter verursachen.
- Vermeidung von Feuchtigkeit: Lagern Sie Ihre Bohrmaschine stets an einem trockenen Ort und schützen Sie sie vor Feuchtigkeit. Feuchtigkeit kann Korrosion verursachen, die das Bohrfutter blockieren kann.
Durch diese Maßnahmen erhöhen Sie die Lebensdauer Ihres Bohrfutters und minimieren das Risiko, dass es festsitzt.