Drei Krafterzeugungsvarianten
Ein Bohrhammer wird in drei unterschiedlichen Antriebsarten hergestellt. Im Heimwerkerbereich sind elektrisch und pneumatisch angetriebene Schlagwerke auswählbar. Im professionellen Hochleistungsbereich wie im Bergbau wird die Funktion der Druckluft in pneumatischen Systemen durch hydraulisch wirkende Flüssigkeiten übernommen.
Da in Baubeton häufig Stahlbewehrungen beim Bohren getroffen werden können, sind Getrieberegulierungen bezüglich der Kraftverteilung bei hochwertigen Bohrhämmern möglich.
Bohrer und Kraftübertragung
Anders als in einer Schlagbohrmaschine bewegt sich der Bohrer im Bohrfutter. Er nimmt die Kraft des Schlagwerks direkt in eigenen Bewegungen auf. In einer Schlagbohrmaschine übernimmt der fest arretierte Bohrer in Tateinheit mit dem Bohrfutter die Schlagkraft des Schlagwerks.
Ein Bohrhammer übt Schläge auf den Bohrerschaft aus. Die Kraft wird in einem Kolben durch Verdichtung erzeugt und löst den Schlagbolzen aus. Das Antriebslager beziehungsweise ein Exzenterrad leitet die sowieso vorhandene Rotationsenergie des Motors in die erforderlichen Vor- und Zurückbewegungen ab.
Schlagwerk
Das Schlagwerk eines Bohrhammers übertrifft die Leistung einer Bohrmaschine vor allem durch die direkte Kraftübertragung auf den Bohrer. Die Motor- und Hebelkraft „verliert“ bis zum Druckpunkt an der Bohrerspitze weniger Energie. Die Leistungsfähigkeit des Federschlagwerks oder des pneumatischen Schlagwerks arbeitet frei von Kollateralschäden.
Wenn ein Bohrhammer zum Durchdringen von Beton eingesetzt wird, gleicht die Krafteinwirkung einem in einen Ventilator eingespannten Specht. Wird mit einer Schlagbohrmaschine in Beton gebohrt, kann die Kraftübertragung mit dem wiederholten manuellen Aufdrücken eines Mixerstabs auf die Bohrstelle verglichen werden.