Warum sollte der Boiler nicht ausgeschaltet werden?
Ein ständiges Aus- und Einschalten des Wasserboilers lohnt sich nur selten. Auch der Mythos, dass sich dadurch viel Energie sparen lässt, ist falsch – stattdessen wird der gesamte Tank sehr oft abgekühlt und erhitzt, was den Verschleiß erhöhen kann. Durch das Abkühlen und Aufheizen wird außerdem die Vermehrung von Legionellen gefördert.
Entscheiden Sie sich lieber dafür, den Boiler tagsüber anzulassen und stattdessen eine Zeitschaltuhr für das Nachheizen zu verwenden. Für wenig Bedarf kann sich außerdem ein Kleinspeicher oder ein Untertischgerät lohnen.
Warum fördert das Ausschalten des Boilers die Keimbildung?
Wird regelmäßig der Stecker gezogen, kühlt das Wasser im Boiler unter die vorgegebene minimale Lagerungstemperatur von 55°C ab. Dann entsteht ein Paradies für Legionellen, die sich bei geringeren Temperaturen wohl fühlen und vermehren – was wiederum zu Erkrankungen führen kann, wenn Sie das Wasser zum Duschen, Händewaschen und Co. verwenden.
Ab wann lohnt es sich, den Boiler auszuschalten?
Wird der Durchlauferhitzer oder Boiler für einen längeren Zeitraum nicht verwendet, können Sie ihn bedenkenlos abschalten. Zwar sorgt das Abschalten für stagnierendes Wasser, die Wassertemperatur wird aber längerfristig unter den kritischen 25°C gehalten, ab der sich eine Legionelle wohlfühlt und vermehrt.
Wenn Sie beispielsweise für zwei Wochen in den Urlaub fahren oder das Badezimmer renovieren, kann der Warmwasserspeicher abgeschaltet werden. Sicherer wird es noch, wenn Sie einen Freund oder Nachbarn bitten, in regelmäßigen Abständen Warmwasser laufen zu lassen.
Was sind Legionellen?
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die im Wasser vorkommen und in geringen Konzentrationen für den Menschen ungefährlich sind. Da sie sich bei Temperaturen zwischen 25° und 55°C besonders wohl fühlen und schnell vermehren, sollte die Regeltemperatur des Warmwasserspeichers immer mindestens 60°C betragen.
Andernfalls können die mikroskopisch kleinen Legionellen insbesondere beim Duschen über Aerosole in die Lunge gelangen und zu einer Legionelleninfektion führen. Diese äußert sich meist durch grippeähnliche Symptome.