Kostenbeispiel: Brandmeldeanlage
Beispielsituation:
- zertifizierte Brandmeldeanlage
- Privathaus mit privater Werkstatt am Haus (Werkstattgröße 45 m²)
- mobile Anlage (Funk-Brandmeldeanlage)
- 10 Multifunktionsmelder (optisch/thermisch)
- 2 Wärmemelder
- 2 Druckknopfmelder
- Warnsirene
- zusätzliche Reichweitenverlängerung
- Selbstmontage
Posten | Preis |
---|---|
Zentrale | 199 EUR |
Übertragungsgerät (GSM) | 120 EUR |
Multifunktionsmelder | 450 EUR |
Wärmemelder | 90 EUR |
Reichweitenverlängerung | 60 EUR |
Warnsirene | 55 EUR |
Gesamtkosten Anlage | 974 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Gebäudegröße
- bestehendes Brandrisiko
- Ausführung und Funktionsumfang der Anlage
- Montagekosten
- Zusätzliche Kosten
Gebäudegröße
Größe des Gebäudes ist entscheidend. Die Größe des Gebäudes ist ein grundlegendes Maß für die zu erwartenden Kosten einer Brandmeldeanlage. Je größer die Fläche ist, die überwacht werden muss, desto höher liegen auch die Kosten für die Brandmeldeanlage.
Modulare Systeme benötigen mit steigender Größe mehr Module. Bei modular aufgebauten Systemen wird mit steigender Gebäudegröße auch eine größere Zahl von Modulen benötigt.
Bestehendes Brandrisiko
Individuelles Brandrisiko muss einbezogen werden. Je höher das individuell bestehende Brandrisiko, desto aufwendiger und sorgfältiger muss die Überwachung der Gebäudefläche erfolgen.
Damit steigen auch die Kosten für die Anlage, da nicht nur eine Anlage mit größerer Leistungsfähigkeit bei der Erkennung sondern auch eine höhere Zahl von Meldern benötigt wird.
Bei höherem Brandrisiko ist häufig bestimmter Leistungsumfang vorgeschrieben. In besonders brandgefährdeten Bereichen ist der Einsatz einer Brandmeldeanlage mit bestimmtem Leistungsumfang bereits zwingend vorgeschrieben.
Ausführung und Funktionsumfang der Anlage
Die Ausführung und der Funktionsumfang der Anlage bestimmen die Preiskategorie, in die eine Anlage fällt.
Einfach aufgebaute Funk-Brandmeldeanlagen. Sehr einfach aufgebaute Funk-Brandmeldeanlagen können als Komplettsysteme für rund 300 bis 800 EUR gekauft werden.
Mobile, modular aufgebaute Anlagen. Mobile, modular aufgebaute Varianten verursachen Kosten für die Zentrale von rund 200 bis 500 EUR, je einzelnem Melder muss mit zusätzlichen Kosten zwischen 30 und 100 EUR gerechnet werden.
Professionelle, zertifizierte Anlagen mit Feuerwehr-Aufschaltung. Eine direkte Aufschaltung zur Feuerwehr ist nur bei professionellen, zertifizierten Systemen möglich.
Selbst bei kleinen Gebäudeflächen liegen die Anschaffungskosten für solche Anlagen bereits im Bereich von rund 7.000 bis 10.000 EUR.
Montagekosten
Selbstmontage bei kleinen, einfachen Systemen. Kleine, einfache Systeme können als modulare Funk-Systeme meist recht einfach selbst montiert werden.
Vorgeschriebene Montage durch Fachbetrieb bei zertifizierten Anlagen. Bei professionellen, zertifizierten Brandmeldeanlagen ist eine Montage durch den Fachbetrieb zwingend erforderlich.
Bei vollverkabelten Systemen sollte immer eine Montage vom Fachbetrieb erfolgen. Auch einfache, vollverkabelte Systeme sollten möglichst vom Fachbetrieb montiert werden. Eine Selbstmontage ist bei solchen Anlagen nicht ratsam.
Höhe der Montagekosten. Die Montagekosten richten sich nach der Art und dem Funktionsumfang der Anlage, nach der Größe der Gebäudefläche und der Zahl der zu montierenden Melder.
Zusätzliche Kosten
In Verbindung mit der Brandmeldeanlage können noch zusätzliche Kosten anfallen:
- Kosten für die Aufschaltung zur Feuerwehr: je nach Anlage ab rund 700 EUR
- Kosten für Fehlalarme (Feuerwehreinsatz): bei vermeidbaren Alarmierungen, ab rund 5 – 10 EUR je Einsatzminute oder Pauschalen von 200 bis 500 EUR
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Brandmeldeanlage für eine kleine, professionelle Werkstatt (90 m²) mit darüber liegender Wohnung
- professionelle, zertifizierte Anlage
- Einbau durch Fachbetrieb
- Kosten für Überprüfung und Aufschaltung zur Feuerwehr nicht berücksichtigt (Zusatzkosten in diesem Fall von 963,43 EUR)
Posten | Preis |
---|---|
Anlagenkosten | 7.800 EUR |
Kosten Einbau | 2.700 EUR |
Gesamtkosten | 10.500 EUR |
Das Handwerk-Magazin schreibt zu Kosten für Brandmeldeanlagen: „Betriebe erhalten oft nur eine Baugenehmigung oder nach einer Brandschau den erlösenden Stempel, wenn sie eine Brandmeldeanlage installieren und diese direkt mit der Feuerwehr verbinden. Doch Handwerker sollten vorsichtig sein und nicht vorschnell teure Verträge mit Anbietern abschließen. Gegen eine Zwangsaufschaltung können sich Handwerker durchaus zur Wehr setzen.“ [Handwerk-Magazin]
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- tatsächlichen Überwachungsbedarf klären: Gespräch mit der Feuerwehr
- im Privatbereich modulare, batteriebetriebene Anlagen beschaffen: einfache Selbstmontage möglich
- auf eine Aufschaltung zur Feuerwehr wenn möglich verzichten: hohe Aufschaltkosten, Kosten für Fehlalarme
- Förderungen / Steuererleichterungen bei Montage nutzen
Förderungen oder Absetzen bei der Steuer sind möglich:
Die Handwerkerkosten sind steuerlich absetzbar, darüber informiert unser Beitrag Handwerkerkosten absetzen.
FAQ
Was kostet eine Brandmeldeanlage?
In unserem Beispiel kostet die Brandmeldeanlage 974 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Größe der zu überwachenden Fläche, die individuell gegebene Brandgefahr und die Art der eingesetzten Brandmeldeanlage. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man im Privatbereich den tatsächlichen Überwachungsbedarf mit der Feuerwehr bespricht, auf unnötige Aufschaltungen zur Feuerwehr verzichtet und wo möglich Anlagen zur Selbstmontage einsetzt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.