Realität der Brandgefahr
Viele zögern, ein Holzhaus zu bauen, weil sie die Brandgefahr fürchten. Tatsache ist aber: Holzhäuser brennen statistisch gesehen nicht häufiger als andere Gebäude. In der Realität der heutigen Zeit ist die Befürchtung also kein echtes Argument. Statistiken zeigen das.
Günstiges Brandverhalten von Holz
Dabei hat Holz eigentlich ein sehr günstiges Brandverhalten. Wenn es brennt, bildet sich an der Oberfläche eine schützende Schicht aus Holzkohle. Sie bewahrt das nicht brennende Holz sehr wirksam vor weiterer Aufheizung.
Holz brennt sehr langsam und sehr berechenbar. Es kann außerdem höheren Temperaturen standhalten als viele andere Materialien, und oft bei 200 °C noch stabil bleiben. Kunststoffe zerfließen beispielsweise schon bei rund 110 °C.
Die häufigen, verheerenden Brände im Mittelalter rührten meist von anderen Ursachen her:
- Stroh und Heu wurden häufig im Haus gelagert (man streute zum Beispiel Stroh auf den Fußboden)
- in den Häusern befanden sich ungeschützte, offene Feuerstellen (in Deutschland erst ab dem 18. Jahrhundert überall verboten)
- zu dichte Bebauung und keine Löschmöglichkeiten
Bauliches Brandschutzkonzept als Pflicht
Die grundlegenden Brandschutzanforderungen an Gebäude schützen heute Häuser sehr wirksam. Sie gelten unabhängig vom verwendeten Baumaterial. Dazu gehören beispielsweise Mindestabstände zwischen Gebäuden.
Stand der Technik ist wichtig
Holzhäuser müssen heute nach dem geltenden Stand der Technik errichtet werden. Dazu gehören Dinge, wie die Beachtung von Feuerwiderstandsklassen (F 30, F 60 und F 90). Die Wandoberflächen dürfen nicht brennbar ausgeführt sein, der Einbau leicht entflammbarer Stoffen (Klasse B3, etwa Holzwolle) darf nicht erfolgen.
Nach den geltenden technischen Regeln errichtete Holzhäuser sind also brandsicher.
Feuchtigkeitsschutz des Gebäudes
Während die Brandgefahr schon durch die sachgerechte Konstruktionsweise ausgeschlossen werden kann, ist das bei der Feuchtigkeit schwieriger. Problematisch ist vor allem die Feuchtigkeit, die im Haus selbst entsteht.
Dachüberstände und Sockel
Gegen das Einwirken von Feuchtigkeit im Außenbereich kann man Holzhäuser gut schützen. Dazu gehören ausreichende Dachüberstände, im Zweifelsfall muss man die Dachsparren verlängern.
Auch die Ausbildung eines Sockels kann ein Gebäude wirksam gegen Feuchtigkeit von außen schützen.
Dazu gehört eine schlagregendichte Fassade, um die Lebensdauer des Hauses zu verlängern.
Feuchtigkeit im Innenbereich
Die früher gebräuchlichen, zugigen Holzfenster führten Feuchtigkeit automatisch ab. Die von der EnEV verlangte Dämmung und Luftdichtigkeit moderner Gebäude macht dies heute nicht mehr möglich.
Wichtig ist hier der Wandaufbau bei einem Haus in Holzständerbauweise.
Die verwendeten Materialien und die Konstruktionsweise der Wände müssen dafür sorgen, dass Feuchtigkeit aus dem Inneren nach außen diffundieren kann – sie müssen also diffusionsoffen sein. Ansonsten drohen Feuchteschäden am Gebäude.