Was ist der Braune Kellerschwamm und warum ist er gefährlich?
Der Braune Kellerschwamm (Coniophora puteana) ist ein holzzersetzender Pilz, der in feuchten Umgebungen gedeiht. Er befällt sowohl Nadel- als auch Laubholz und kommt oft in feuchten Gebäudebereichen wie Kellern oder Badezimmern vor. Trotz seines Namens ist er nicht auf Kellerräume beschränkt. Überall, wo ausreichend Feuchtigkeit und passende Temperaturen vorhanden sind, kann er wachsen.
Die Gefahr, die vom Braunen Kellerschwamm ausgeht, resultiert aus seiner Fähigkeit, Holz durch Braunfäule zu zersetzen. Bei diesem Prozess baut der Pilz die Zellulose im Holz ab, was zu einer erheblichen Schwächung der betroffenen Konstruktionen führt. Im fortgeschrittenen Stadium zerfällt das Holz bei Berührung in staubähnliche Partikel, ein Phänomen, das als „Würfelbruch“ bekannt ist.
Optimal wächst der Braune Kellerschwamm bei Temperaturen um die 23°C und einer Holzfeuchtigkeit von 50 bis 60 Prozent. Bereiche, in denen Holz mit feuchtem Mauerwerk in Kontakt steht, undichte Leitungen oder Dächer bieten ideale Bedingungen für seine Ausbreitung. Unbehandelt kann der Pilz erhebliche Schäden an der Bausubstanz verursachen und hohe Sanierungskosten nach sich ziehen.
Wie erkennen Sie einen Befall mit Braunem Kellerschwamm?
Ein Befall lässt sich durch bestimmte Merkmale identifizieren:
- Fruchtkörper und Myzelien: Die Fruchtkörper sind zunächst weiß und verfärben sich später braun, mit einem helleren Rand und warzenartigen Erhebungen. Das Myzel beginnt feinfaserig und weiß, wird später dunkelbraun bis schwarz und ähnelt einem feinen Wurzelgeflecht.
- Holzveränderungen: Befallenes Holz verfärbt sich dunkel und entwickelt eine querrissige Struktur, bekannt als Würfelbruch. Es verliert seine Festigkeit und zerfällt bei Berührung zu staubähnlichen Partikeln.
- Feuchte Umgebungen: Besonders gedeiht der Braune Kellerschwamm in feuchten Umgebungen wie Kellern, Badezimmern oder undichten Dachbereichen. Auch Mauerwerk kann überwuchert werden, wenn eine Feuchte- und Nährstoffquelle vorhanden ist.
- Geruch: Ein muffiger, verwesungsähnlicher Geruch kann ebenfalls auf einen Befall hinweisen.
Indem Sie regelmäßig auf diese Anzeichen achten, können Sie einen Befall frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Lösungsansätze zur Bekämpfung von Braunen Kellerschwamm
Die Bekämpfung des Braunen Kellerschwamms erfordert sorgfältige Vorgehensweisen, abgestimmt auf das Ausmaß des Befalls:
1. Professionelle Sanierung
Bei schwerem Befall sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Die Maßnahmen orientieren sich an der DIN 68800-4 und beinhalten:
- Entfernung befallener Holzteile: Befallene Hölzer werden vollständig entfernt, einschließlich eines Sicherheitsabstands von etwa 30 cm um den sichtbaren Befall.
- Feuchtigkeitskontrolle: Identifizieren und beseitigen Sie Feuchtigkeitsquellen, um die Holzfeuchtigkeit dauerhaft unter 20% zu halten.
- Behandlung verbleibender Holzteile: Verbleibende Holzteile können präventiv mit chemischen Holzschutzmitteln behandelt werden.
- Heißluftbehandlung: Gegebenenfalls ist eine thermische Sanierung des Mauerwerks notwendig, um restliche Pilzsporen abzutöten.
- Austausch und Schutz neuer Hölzer: Neues Holz sollte trocken eingebaut und vorbeugend behandelt werden.
2. Bekämpfung in Eigenregie
Kleinere Befallsstellen können unter bestimmten Umständen selbst behandelt werden:
- Mechanische Entfernung: Das Myzel mit Spachtel oder Drahtbürste gründlich abkratzen.
- Desinfektion: Behandeln Sie befallene Flächen mit Alkohol (Isopropanol), um verbliebene Sporen abzutöten.
- Überwachung: Die betroffenen Bereiche regelmäßig auf neuen Befall kontrollieren.
- Schutzausrüstung: Tragen Sie Handschuhe und Atemschutzmasken, um direkten Kontakt mit Sporen zu vermeiden.
Ein dauerhaft kontrolliertes Raumklima hilft, erneute Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden.
Vorbeugende Maßnahmen
Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um einen Befall zu verhindern:
- Vermeidung direkter Holz-Mauerwerk-Kontakte: Stellen Sie sicher, dass Holzbauteile keinen direkten Kontakt mit feuchtem Mauerwerk oder Erdreich haben.
- Kontrolle und Abdichtung von Bauwerken: Überprüfen Sie regelmäßig Dächer, Wände und Keller auf potenzielle Feuchtigkeitsquellen und beseitigen Sie entdeckte Schäden sofort.
- Niedrige Raumfeuchtigkeit halten: Halten Sie die Raumluftfeuchtigkeit unter 60 Prozent durch den Einsatz von Luftentfeuchtern oder regelmäßiges, effektives Lüften.
- Hohe Feuchtigkeitseinwirkung meiden: Vermeiden Sie ungeschützte Holzteile in feuchten Umgebungen und sorgen Sie für gute Belüftung.
- Drainagesysteme installieren: Installieren Sie Entwässerungssysteme um das Fundament, um Feuchtigkeitsansammlungen zu verhindern.
- Wärmedämmung und Belüftung: Stellen Sie sicher, dass die Wärmedämmung korrekt installiert ist und sorgen Sie für gute Belüftung zur Verhinderung von Kondenswasserbildung.
- Kontinuierliche Feuchtigkeitsüberwachung: Überwachen Sie die Feuchtigkeit regelmäßig mit einem Feuchtigkeitsmessgerät.
Durch diese Maßnahmen verringern Sie das Risiko eines Befalls und erhöhen die Langlebigkeit Ihrer Holzstrukturen.