Woher kommt das braune Warmwasser?
Braunes Warmwasser weist auf verschiedene Probleme mit Ihrer Wasserinstallation hin. Die Hauptursachen für die Verfärbung liegen häufig in der Freisetzung von Ablagerungen durch chemische Reaktionen, die durch Erwärmung des Wassers verstärkt werden. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Korrosion und Rost in den Rohren: Besonders ältere Häuser mit verzinkten Stahlrohren sind anfällig für Rostbildung, die sich lösen und das Wasser verfärben kann.
- Ablagerungen von Eisen und Mangan: Diese Metalle setzen sich an den Innenwänden der Rohre ab und können bei Druckschwankungen oder Bauarbeiten ins Wasser gelangen.
- Stillgelegte Leitungen: In selten genutzten oder stillgelegten Leitungsabschnitten kann sich stehendem Wasser Rost bilden, der bei Wiederverwendung ins System gespült wird.
Ein gründliches Verständnis dieser Ursachen ist entscheidend, um die richtigen Maßnahmen zur Behebung des Problems zu ergreifen.
Mögliche Ursachen im Detail
- Korrosion in den Heizungsrohren: Ältere, verzinkte Rohre neigen zur Rostbildung. Der Rost kann durch das erhitzte Wasser gelöst und über die Wasserhähne verteilt werden, was vor allem bei Warmwasser ein häufiges Problem darstellt.
- Ablagerungen im Warmwasserspeicher: Eisen und Mangan sind natürliche Bestandteile des Rohwassers und können sich bei hohen Temperaturen im Warmwasserspeicher absetzen. Durch Druckschwankungen können sich diese Ablagerungen lösen und das Wasser verfärben.
- Defekte Anode im Warmwasserspeicher: Diese Opferanode schützt den Speicher vor Korrosion. Ein Defekt kann dazu führen, dass der Speicher selbst zu rosten beginnt.
- Stagnierendes Wasser in Totleitungen: Bei stillgelegten oder selten genutzten Wasserleitungen kann sich das Wasser ablagern und bei Wiederinbetriebnahme abgelagerte Stoffe freigeben.
- Rückstände nach Wartungsarbeiten: Arbeiten am kommunalen Rohrnetz können Ablagerungen lösen, die dann durch Ihr Leitungssystem gespült werden.
So lösen Sie das Problem
Nachdem Sie die Ursache identifiziert haben, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen:
Spülen der Leitungen
Lassen Sie das Wasser an den betroffenen Entnahmestellen mehrere Minuten laufen, um lose Partikel zu entfernen. Wiederholen Sie diesen Vorgang nach etwa 20 bis 30 Minuten, um sicherzustellen, dass das Wasser klar bleibt.
Fachkundige Prüfung und Wartung
Veranlassen Sie regelmäßige Inspektionen und Wartungen Ihrer Warmwasseranlage durch eine Fachkraft:
- Wassererhitzer und Boiler: Regelmäßige Überprüfung auf Ablagerungen und eventuelle Entwässerung.
- Schutzanoden: Kontrolle und bei Bedarf Austausch alle ein bis drei Jahre, um Korrosion vorzubeugen.
Lokalisierung und Entfernung von Totleitungen
Identifizieren Sie stillgelegte oder selten genutzte Leitungen. Lassen Sie diese Leitungen entfernen oder regelmäßig spülen, um Stagnation zu vermeiden.
Überprüfung des öffentlichen Wasserleitungsnetzes
Kontaktieren Sie Ihren Wasserversorger bei lang anhaltender Braunfärbung. Er kann umfassende Maßnahmen wie großflächige Leitungsspülungen durchführen und Informationen zu eventuellen Bauarbeiten bereitstellen.
Testen der Wasserqualität
Lassen Sie Wasserproben analysieren:
- Bestimmen Sie den Gehalt an Metallen wie Eisen und Mangan.
- Schließen Sie mikrobiologische Verunreinigungen aus, die gesundheitlich bedenklich sein könnten.
Installation von Wasserfiltern
Setzen Sie hochwertige Wasserfilter ein, um eine zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten:
- Mechanische Filter: Entfernen grobe Partikel.
- Aktivkohlefilter: Entfernen Chlor, organische Verbindungen und Schwebstoffe.
Kommunikation und Dokumentation
Informieren Sie als Mieter Ihren Vermieter oder die Hausverwaltung über die Probleme und die getroffenen Maßnahmen. Dokumentieren Sie die Verfärbungen mittels Wasserproben oder Fotos.
Vorbeugen ist besser als Reparieren
Durch eine vorausschauende Vorgehensweise können Sie die Probleme mit braunem Wasser minimieren:
- Isolieren und Reinigen von Totleitungen: Vermeiden Sie lange stillgelegte Leitungsabschnitte und lassen Sie diese regelmäßig spülen oder vollständig entfernen.
- Vermeiden von übermäßiger Wassertemperatur: Stellen Sie die Temperatur Ihres Warmwasserspeichers auf circa 60 Grad Celsius ein, um Ablagerungen und Bakterienwachstum vorzubeugen.
- Nutzung hochwertiger Materialien: Ersetzen Sie alte, verzinkte Eisenrohre durch korrosionsbeständige Materialien wie Edelstahl oder speziell beschichtete Rohre.
- Regelmäßige Rohrinspektionen: Lassen Sie Ihre Rohre regelmäßig auf Ablagerungen und Korrosion überprüfen, um frühzeitig Schäden zu erkennen und zu beheben.
- Erhaltung des Wasserflusses: Vermeiden Sie längere Stagnationszeiten in wenig genutzten Bereichen. Lassen Sie das Wasser regelmäßig fließen, um Ablagerungen abzuspülen.
Indem Sie diese Maßnahmen berücksichtigen, können Sie die Qualität Ihres Warmwassers sichern und braunes Wasser aus der Leitung effektiv verhindern.