Holzpellets, Holzbriketts und Holzkohle werden dagegen heutzutage weitestgehend industriell hergestellt und bedürfen keiner besonderen Aufmerksamkeit. Natürlich ist zu beachten, dass auch diese Produkte vor Feuer geschützt werden müssen. Haus, Keller oder Garage sind entsprechend abzusichern.
Brennholzlagerung ist nicht schwer, aber einige wichtige Punkte sind dennoch zu beachten.
Warum muss Holz gelagert werden?
Um seinen höchsten Brennwert zu erreichen und die Gesundheit zu schonen. Frisches Holz brennt nicht richtig, es raucht, qualmt und glimmt nur. Der Wasseranteil ist viel zu hoch, er liegt je nach Holzart bei ungefähr 60%. Rauchschwaden ziehen durch das ganze Haus und die Bewohner müssen bei Dauerbelastung mit gesundheitlichen Schäden rechnen. Die Belastung der Umwelt ist sehr hoch, durch richtiges aufbewahren werden die genannten Probleme vermieden.
Wie lange muss Holz lagern?
Der optimale Zeitraum liegt bei etwa zwei bis drei Jahren. Danach nimmt der Heizwert kontinuierlich ab. Ein Kubikmeter Holz gibt bei richtiger Aufbewahrung während dieser Zeit rund 250 Liter Feuchtigkeit ab. Richtig lagern bedeutet, einen Zeitraum von über vier Jahren zu vermeiden. Biologische Abbauprozesse im Holz vermindern den Heizwert, die gasreichen Bestandteile verflüchtigen sich.
Im Grunde genommen brennt Holz nicht. Es besteht im wesentlichen aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin. Unter hohen Temperaturen werden lediglich deren Makromoleküle aufgespalten und treten als brennbare Gase (Butan, Methan, Propan) aus. Dies wird von uns als Feuer wahrgenommen. Je länger Holz also gelagert wird, desto weniger brennbare Gase sind vorhanden.
Wenn die Restfeuchte unter 20 % liegt, ist Kaminholz richtig getrocknet worden. Ein Feuchtigkeitsmessgerät speziell für Holz ist daher ein unverzichtbarer Helfer für jeden, der Holz richtig aufbewahren möchte.
Funktionsweise Holzfeuchtemesser
An der Kopfseite sind zwei Metallstifte angebracht. Je nach Härte des Holzes werden sie ca. 2 mm eingesteckt oder einfach angedrückt. Der elektrische Widerstand zwischen beiden Elektroden wird gemessen, daraus resultiert dann der Feuchtewert. Dieser wird in Prozent auf einem Display angezeigt. Die Preisunterschiede für ein solches Gerät sind enorm. Zwischen zehn und über einhundert Euro ist auf dem Markt alles vertreten.
Für den Hausgebrauch reicht sicherlich die mittlere Preisklasse. Es wird, wenn überhaupt, nur einige Male im Jahr gemessen und die Messtoleranzen bewegen sich in einem akzeptablen Bereich. Ein Holzhändler, Schreiner oder Zimmermann muss natürlich mehr investieren. Professionelle Holzfeuchtemesser sind hochwertiger verarbeitet und liefern auch bei dauerhaftem Einsatz zuverlässige, exakte Werte.
Wo wird Brennholz gelagert?
Am besten draußen im Freien. Ein offener, aber überdachter Unterstand eignet sich dazu perfekt. Der Standort sollte so gewählt werden, dass weder Regen, Schnee oder sonstige Witterungseinflüsse dem Holz etwas anhaben können. Sonnig und luftig muss es sein. Zwischen Dach, Rückwand und Seitenwänden ist daher etwas Platz zu lassen, damit die Luft besser zirkulieren kann. Das Holz würde ansonsten nicht durchtrocknen. Durch die Sonneneinstrahlung verändert sich zwar die Farbe, aber das Holz soll schließlich für Wärme sorgen und nicht durch Schönheit glänzen.
Sicherheit geht vor:
Eine Aufbewahrung im Haus, Keller oder der Garage verbietet sich von selbst. Die Brandgefahr ist viel zu hoch. Generell sollte Holz niemals in geschlossenen Räumen gelagert werden. Dort ist keine Luftzirkulation vorhanden, das Holz trocknet nicht, sondern nimmt in der Regel sogar noch Feuchtigkeit auf. Fäulnis und Schimmel sind die Folgen.
Wie wird Holz gelagert?
1. Das Holz darf keinen direkten Bodenkontakt haben, sondern sollte auf einer Unterlage gestapelt werden. Beispielsweise Steine, Betonplatten, Kanthölzer oder alte Paletten.
2. Es gibt fertige Unterstände, Stapelhilfen und Regale zu kaufen, die Preise sind aber sehr unterschiedlich. Je nach Ausführung können es mehrere hundert Euro sein. Wer nicht viel Holz lagert, kann aber auf einen einfachen Trick zurückgreifen. Eine große Kartoffelkiste kostet ca. 30 Euro. Diese wird oben mit einer Plane abgedeckt, fertig! Der findige Heimwerker baut den Unterstand natürlich selbst, ganz nach seinen Bedürfnissen.
3. Brennholzlagerung an der Südseite des Hauses ist eine bewährte Methode zur Trocknung. Es ist darauf zu achten, dass der Holzstapel mindestens 10 cm Abstand zur Hauswand hat. Oben, an den Seiten und zum Boden hin muss das Holz geschützt sein.
4. Auch das stapeln will gelernt sein:
- Rinde immer nach unten
- Die Scheite in der ersten (untersten) Reihe mit etwas Abstand längs nebeneinander legen
- Die zweite Reihe mit etwas Abstand quer auflegen
- Im Wechsel so weiter stapeln, Reihe längs, Reihe quer usw.
- Die schmale Seite des Stapels zeigt Richtung Wetterseite
So wird der ganze Holzstapel permanent sehr gut durchlüftet und trocknet perfekt. Die Konstruktion steht immer stabil und sicher, selbst wenn es etwas stürmischer wird.
FAQ – Die häufigsten Fragen:
Welches Holz soll ich nehmen?
Hier entscheidet neben den persönlichen Vorlieben vor allem der Heizwert. Den besten hat Buchenholz. Es brennt langsam und gleichmäßig ab. Buche gibt in einem langen Zeitraum eine gleichmäßig hohe Wärme ab und glüht sehr lange nach. Ahorn und Esche sind annähernd so gut wie Buche, aber deutlich teurer, weil seltener. Eichenholz muss man mögen, wegen seines hohen Anteils an Gerbsäuren entwickelt es beim brennen seinen typischen, eigenwilligen Geruch. Viele bevorzugen Birke, weil es durch seinen Anteil an ätherischen Ölen sehr angenehm riecht und ein wunderbares, bläuliches Flammenbild hat. Der Heizwert ist allerdings nicht so hoch wie bei anderen Holzarten.
Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer oder Tanne sind relativ preiswert, haben dafür aber auch einige Nachteile. Der Heizwert ist gering, sie brennen schnell ab und die enthaltenen Harze führen zu vermehrtem Funkenflug. Für einen offenen Kamin völlig ungeeignet, sollten diese Hölzer nur in geschlossenen Ofensystemen verbrannt werden.
Hölzer von Obstbäumen, z. B. Kirsche, Apfel, Birne usw. haben ähnliche Eigenschaften wie Ahorn und Esche. Allerdings sind sie eigentlich viel zu schade zum verbrennen. Jeder Drechsler, Tischler, Schreiner oder auch der passionierte Heimwerker freut sich, wenn er ein Stück dieses wunderschön gemaserten Holzes bekommt.
Warum mit Holz heizen?
Das Heizen mit Holz ist beliebter denn je. Das Knistern im Ofen und die wohlige Wärme sorgen für eine behagliche Atmosphäre.
Nicht nur in der kalten Jahreszeit. Wer einen Gartenkamin besitzt, kann auch im Sommer länger auf der Terrasse sitzen und die Abende genießen. Wenn dazu noch der Garten dezent beleuchtet ist und vielleicht ein Springbrunnen im Teich leise vor sich hin plätschert, was kann es schöneres geben?
Woher kommt das Holz?
Jeder würde denken, natürlich aus dem Wald. Falsch gedacht! Nur aus bewirtschafteten Waldflächen darf Holz entfernt werden. Diese werden aber Forst genannt. Ein Wald ist eine mit Bäumen bewachsene Fläche ohne jeglichen menschlichen Eingriff.
Holz aus dem Forst holen – einfach so?
Nicht jeder darf in einen Forst gehen und dort Holz sammeln oder schlagen. Grundlage ist die Nutzungsordnung und das Gesetz zur Erhaltung des Waldes und der Förderung der Forstwirtschaft. Das Bundeswaldgesetz besagt, dass ein Wald zu erhalten ist, vermehrt werden soll und die nachhaltige Bewirtschaftung gesichert sein muss. Schließlich ist der Wald von großer Bedeutung für die Umwelt und unsere „Grüne Lunge“. Er dient außerdem zur Erholung der Bevölkerung und bringt wirtschaftlichen Nutzen.
Das jeweilige Forstamt entscheidet, wer, wo, wie und wann Holz schlagen darf. Dazu ist eine Genehmigung (Holzsammelschein) erforderlich. Wer diese vorher nicht einholt, macht sich strafbar. Holzdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt, denn nur bestimmte Bäume kommen für den Einschlag in Frage. Das fragile biologische Gleichgewicht des Waldes ist ohnehin durch die Umweltverschmutzung und den Tagebau von Braunkohle gefährdet. Aktuelles Beispiel ist der Hambacher Forst.
Holz schlagen ist doch einfach, oder?
Nicht umsonst ist Forstwirt ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Die Arbeit ist hoch gefährlich und körperlich sehr anstrengend. Wer selber ohne jegliche Vorkenntnisse Holz sammeln oder schlagen möchte, muss sich gut vorbereiten. Zumindest Grundkenntnisse in Vegetationskunde und sicherer Arbeitsweise sind erforderlich.
Wer mit einer Motorsäge arbeiten möchte, muss einen entsprechenden Führerschein vorweisen können. Dieser kann beim Forstamt oder der Landwirtschaftskammer gemacht werden. Überall bieten Forstämter Kurse zum sammeln und schlagen von Holz an. Die Kosten liegen, je nach Region, zwischen einhundert und zweihundert Euro.
Sicherheit
Funktionelle Bekleidung in Signalfarben ist Pflicht. Alles andere kann zu schweren Verletzungen oder gar dem Tod führen. Es muss nicht unbedingt ein umstürzender Baum sein, viele Holzsammler sind schon von Jägern erschossen worden.
Erforderlich sind:
- Forstschutzhelm mit Kapselgehörschützern und einem Visier aus feinem Draht oder Sicherheitsglas aus Kunststoff
- Forstjacke
- Schnittschutzhandschuhe
- Schnittschutzhose
- Forststiefel
Ist nun der Baum gefällt oder das Holz gesammelt, muss entastet, zugesägt, sortiert und aufgeräumt werden. Schließlich ist das Holz nach Hause zu transportieren und dort geht die Arbeit weiter.
Geht es nicht einfacher?
Natürlich! Fertig zugesägt und verpackt, ist Brennholz bei einem Fachhändler oder im Baumarkt jederzeit erhältlich. Der Preis für einen Raummeter Buche beträgt ca. 120,00 Euro. Ofenfertig gespalten, mit einer Scheitlänge von 25 – 30 cm ist dieses Holz optimal für ein Kamin- oder Grillfeuer geeignet. Ein anderes Beispiel für jemanden, der nicht soviel auf einmal braucht: 12 Scheite Mischholz (verschiedene Laubhölzer) sind derzeit für 2,99 Euro erhältlich.
Fazit
Umweltfreundliches Heizen mit Holz liegt immer mehr im Trend und ist klimaneutral. Zwar wird Kohlendioxid bei der Verbrennung ausgestoßen, dies entziehen die nachwachsenden Bäume aber wieder der Atmosphäre. Brennholz, richtig gelagert, schont die Umwelt und ist eine natürliche Wärmequelle.