Warum eine Abdichtung so wichtig ist
Eine korrekte Abdichtung Ihrer Bruchsteinmauer ist entscheidend aus mehreren Gründen:
- Schutz der Bausubstanz: Feuchtigkeit kann im Mauerwerk erhebliche Schäden verursachen. Besonders in Bereichen, die mit Erdreich in Berührung kommen, kann unzureichende Abdichtung langfristig zu gravierenden Schäden wie Rissen im Fundament oder Ablagerungen von Salzen führen.
- Verhinderung von Schimmelbildung: Dringt Feuchtigkeit in die Mauer ein, kann dies zur Bildung von Schimmel und anderen gesundheitsschädlichen Mikroorganismen führen. Dies gefährdet nicht nur das Gebäude, sondern auch die Gesundheit der Bewohner.
- Erhalt der Statik: Bei stark durchfeuchteten Mauern kann die Tragfähigkeit beeinträchtigt werden. Schwere Feuchteschäden können letztlich sogar die Stabilität des gesamten Gebäudes gefährden.
- Energieeffizienz: Auch hohe Heizkosten sind oft eine Folge von feuchten Wänden. Feuchtigkeit reduziert die Dämmwirkung der Mauern, wodurch mehr geheizt werden muss, um eine angenehme Raumtemperatur zu halten.
- Nutzungsmöglichkeiten erhöhen: Ein trockener Keller bleibt nutzbar und kann vielseitig verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, wenn der Keller als Lagerraum oder Wohnfläche genutzt werden soll.
Indem Sie Ihre Bruchsteinmauer fachgerecht abdichten, schaffen Sie nicht nur ein gesundes Wohnumfeld, sondern sorgen auch für den langfristigen Erhalt und die Werterhaltung Ihres Gebäudes. Eine professionelle Abdichtung ist daher eine unverzichtbare Maßnahme für den Schutz Ihres Hauses.
Möglichkeiten der Abdichtung
Für die Abdichtung von Bruchsteinmauern stehen Ihnen verschiedene Techniken und Materialien zur Verfügung. Entscheidend für die Wahl der passenden Methode sind die spezifischen baulichen Gegebenheiten und die Intensität der Feuchtigkeitsbelastung. Im Folgenden finden Sie einige bewährte Verfahren:
Außenabdichtung
Eine effektive Außenabdichtung schützt die Mauer langfristig vor eindringender Feuchtigkeit. Dieser Ansatz ist besonders empfehlenswert für stark durchfeuchtete Wände.
Bitumenbeschichtung:
Graben Sie die betroffene Wand bis zur Fundamentsohle frei und reinigen Sie diese gründlich. Tragen Sie eine Bitumendickbeschichtung in mehreren Schichten auf das Mauerwerk auf. Zum Schutz vor mechanischen Beschädigungen bringen Sie Drainageplatten oder eine Noppenbahn an. Verfüllen Sie die Baugrube abschließend mit gut verdichtetem, wasserleitendem Material.
Abdichtungsschicht mit Folien:
Nach der Wandfreilegung wird eine spezielle Abdichtungsfolie vollflächig auf das Mauerwerk geklebt. Gegebenenfalls können Vliesmaterialien oder Drainagesysteme hinzugefügt werden, um die Schutzwirkung zu verstärken.
Innenabdichtung
Wenn eine Außenabdichtung nicht möglich ist, etwa aufgrund baulicher Einschränkungen, kann eine Innenabdichtung eine sinnvolle Alternative sein.
Dichtungsschlämme:
Reinigen Sie die Mauerflächen und egalisieren Sie Unebenheiten mit Reparaturmörtel. Tragen Sie eine mineralische oder kunststoffmodifizierte Dichtungsschlämme auf die Innenwand auf. Um die Räume wieder ordnungsgemäß nutzen zu können, können Sie einen Sanierputz oder Klimaplatten auf der abgedichteten Wand anbringen.
Injektionen für Horizontalsperre:
In regelmäßigen Abständen werden Löcher in die betroffenen Wandbereiche gebohrt. Anschließend wird ein spezielles Abdichtungsmittel in die Löcher injiziert, das im Mauerwerk eine wasserundurchlässige Barriere bildet. Diese Methode schafft eine wirksame Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit.
Horizontalsperren
Horizontalsperren verhindern das Aufsteigen von Feuchtigkeit im Mauerwerk und sind sowohl als physikalische als auch chemische Maßnahmen umsetzbar.
Physikalische Sperrschichten:
Eine nachträgliche Sperrschicht aus Edelstahlplatten kann mithilfe einer Diamantsäge ins Mauerwerk eingebracht werden. Diese Methode ist besonders in Kombination mit weiteren Abdichtungsmaßnahmen effektiv.
Chemische Injektionen:
Vorhandene Löcher im Mauerwerk werden mit einem speziellen Injektionsmittel gefüllt, das sich im Inneren verteilt und dort aushärtet. Diese Methode kann sowohl drucklos als auch mittels Druckinjektion erfolgen und ist besonders für großflächige Abdichtungen geeignet.
Beachten Sie stets, dass jede Methode ihre eigenen Vor- und Nachteile hat und die Wahl der richtigen Technik vom jeweiligen Gebäudetyp und den spezifischen Feuchtigkeitsproblemen abhängt. Eine fachgerechte Ausführung aller Arbeiten ist unbedingt erforderlich, um eine optimale Abdichtungswirkung zu gewährleisten.
Worauf Sie unbedingt achten sollten
- Untergrund gründlich vorbereiten: Eine erfolgreiche Abdichtung erfordert einen sauberen und intakten Untergrund. Entfernen Sie alte Anstriche, Putzschichten und Schmutz gründlich. Reparieren Sie alle erkennbaren Schäden im Mauerwerk, bevor Sie mit der eigentlichen Abdichtung beginnen. Insbesondere Risse sollten mit geeigneten Materialien wie Kunstharzen verschlossen werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
- Passendes Abdichtungsmaterial wählen: Die Wahl des richtigen Abdichtungsmaterials ist entscheidend. Nicht alle Materialien sind für jeden Untergrund geeignet. Achten Sie darauf, dass das Material sowohl für den spezifischen Anwendungsbereich als auch für die bestehenden Umgebungsbedingungen ausgelegt ist. Bei stark saugenden Untergründen kann es notwendig sein, diese vorher anzufeuchten.
- Auf Statik achten: Besonders bei der Abdichtung von Kellern oder erdberührten Wänden ist es wichtig, die Statik des Gebäudes zu berücksichtigen. Vor umfangreichen Grabungen oder anderen baulichen Änderungen sollten Sie immer die Meinung eines Statikers einholen, um Schäden am Gebäude zu vermeiden.
- Ausreichende Schutzmaßnahmen: Bei der Arbeit mit Abdichtungsmaterialien wie Bitumen oder Dichtschlämmen sollten Sie geeignete Schutzkleidung und Atemschutz tragen, um Haut- und Atemwegsreizungen zu vermeiden.
- Ausführliche Trocknungszeiten einhalten: Lassen Sie jedem aufgebrachten Abdichtungsmaterial ausreichend Zeit zum Trocknen. Unzureichend getrocknete Schichten können ihre volle Schutzwirkung nicht entfalten und gegebenenfalls nachträglich Probleme verursachen.
Indem Sie diese Punkte sorgfältig beachten, stellen Sie sicher, dass Ihre Bruchsteinmauer dauerhaft und effektiv gegen Feuchtigkeit geschützt wird. So sichern Sie die Langlebigkeit und Stabilität Ihrer Bausubstanz und schaffen ein gesundes Wohnumfeld.