Die richtige Vorbereitung
Eine gründliche Vorbereitung ist der Schlüssel zum erfolgreichen Bau Ihrer Bruchsteinmauer. Hier sind die wichtigsten Schritte für eine solide Basis:
- Planung und Genehmigungen: Überprüfen Sie die baurechtlichen Vorschriften in Ihrer Gemeinde. Oftmals benötigen Sie eine Genehmigung oder eine spezielle Freigabe ab einer bestimmten Mauerhöhe. Achten Sie darauf, dass der Bau Ihrer Mauer den Anforderungen hinsichtlich Höhe und Stabilität entspricht.
- Fundament erstellen: Ein stabiles Fundament ist unerlässlich. Heben Sie einen etwa 80 cm tiefen Graben aus. Füllen Sie den Graben mit einer Schicht Schotter oder Kies und verdichten Sie diese gründlich. Diese Basis sorgt für notwendige Stabilität und verhindert spätere Setzungen.
- Drainage vorbereiten: Um die Langlebigkeit Ihrer Mauer zu gewährleisten, ist eine effektive Drainage entscheidend. Verlegen Sie ein Drainagerohr im hinteren Bereich des Fundaments, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Frostschäden zu verhindern.
- Steine sortieren: Sortieren Sie die Steine nach Größe und Form. Achten Sie darauf, dass die Steine eine ebene Oberfläche haben, um eine stabile und gleichmäßige Mauer zu gewährleisten. Lagern Sie die Steine in der Nähe des Bauorts für leichten Zugriff während des Bauens.
- Werkzeuge und Materialien: Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge und Materialien bereitlegen. Dazu gehören unter anderem Schaufel, Wasserwaage, Gummihammer, Maurerkelle, Fugeisen und der passende Mörtel. Trasskalkmörtel eignet sich besonders gut, da dieser nicht ausblüht und eine gute Haftung bietet.
Mit sorgfältiger Vorbereitung schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine stabile und langlebige Bruchsteinmauer.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau einer Bruchsteinmauer
Nachdem Sie alle notwendigen Vorbereitungen abgeschlossen haben, können Sie mit dem eigentlichen Bau beginnen. Folgen Sie dieser Anleitung:
1. Fundament vorbereiten
Heben Sie zunächst einen Graben aus, der der geplanten Länge und Breite der Mauer entspricht. Füllen Sie den Graben mit einer Schicht Schotter und verdichten Sie diese gründlich. Planieren Sie die Oberfläche zu einem gleichmäßigen Schotterbett.
2. Erste Steinreihe setzen
Beginnen Sie mit der untersten Steinreihe. Verwenden Sie die größten und standhaftesten Steine mit einer breiten und ebenen Auflagefläche. Drücken Sie die Steine fest in das Schotterbett und achten Sie darauf, dass die Stirnseiten leicht nach hinten geneigt sind, um stabile Statik zu gewährleisten. Eine Winkelschablone aus Holzlatten kann dabei hilfreich sein.
3. Weitere Steinreihen schichten
Setzen Sie die nächsten Steinreihen leicht versetzt zueinander, sodass keine durchgehenden Fugen entstehen. Verwenden Sie Mörtel und füllen Sie sowohl Lager- als auch Stoßfugen gründlich. Zur Orientierung ziehen Sie Schnüre und überprüfen die Ausrichtung regelmäßig mit einer Wasserwaage. Setzen Sie gelegentlich Bindersteine quer in die Mauer ein, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
4. Hinterfüllen
Den Raum zwischen den Steinen und dem dahinter befindlichen Erdreich füllen Sie schichtweise mit einer Mischung aus Schotter und Erde auf. Verdichten Sie die Hinterfüllung leicht, um die Stabilität der Mauer zu maximieren.
5. Mauerkrone gestalten
Für die oberste Steinreihe, die sogenannte Mauerkrone, wählen Sie besonders flache und gleichmäßige Steine aus. Um die Mauerkrone zusätzlich vor Witterungseinflüssen zu schützen, empfiehlt sich eine Dichtschlämme in zweimaligem Auftrag und gegebenenfalls eine Abdeckung, wie etwa Dachziegel. Diese sollte mindestens 4 cm über die Mauer hinausragen, damit Regenwasser gut abtropfen kann.
6. Fugen verfugen
Kratzen Sie überschüssigen Mörtel bis zu einer Tiefe von 1,5 bis 2 cm mit einem Meißel heraus und entstauben Sie die Fugen sorgfältig mit einer Bürste. Tragen Sie den Fugenmörtel mit einer Fugenkelle hohlraumfrei und gleichmäßig in die Fugen ein und glätten Sie ihn. Beginnen Sie mit den senkrechten Stoßfugen und verfahren anschließend mit den waagerechten Lagerfugen.
Variationen beim Bau einer Bruchsteinmauer
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Bruchsteinmauern zu gestalten. Diese Variationen bieten nicht nur ästhetische Unterschiede, sondern dienen auch unterschiedlichen funktionalen Zwecken:
- Schichtmauerwerk: Hierbei werden gleichmäßig dicke Steine in Schichten aufeinander gesetzt. Diese Methode eignet sich besonders für bearbeitete Steine und erzeugt ein regelmäßiges und harmonisches Erscheinungsbild.
- Wechselmauerwerk: Bei dieser Variante werden unterschiedlich dicke Steine übereinander verbaut. Das Wechselmauerwerk ist ideal für unregelmäßig geformte Steine und lässt die Mauer natürlicher und rustikaler wirken.
- Doppelschalige Mauer: Diese besteht aus zwei parallelen Steinreihen, zwischen denen ein Zwischenraum mit Beton oder Schotter ausgefüllt wird. Diese Bauweise erhöht die Stabilität und ist besonders für höhere Mauern oder solche, die eine stärkere Belastung aushalten müssen, geeignet.
- Rundbögen: Möchten Sie eine Bruchsteinmauer mit Durchgängen oder dekorativen Elementen versehen, bieten sich Rundbögen an. Diese erfordern präzises Arbeiten und eine genaue Berechnung der Spannweite und Tragfähigkeit.
- Verzierte Abschlusssteine: Die oberste Schicht der Mauer, auch Mauerkrone genannt, kann mit speziell ausgewählten flachen Steinen gestaltet werden. Diese Steine schützen die Mauer vor Witterungseinflüssen und bieten einen ansprechenden Abschluss.
- Freistehende Mauern: Wenn die Mauer frei stehen soll, können Sie zwei eng nebeneinander gebaute Steinreihen errichten, die durch gelegentliche Querverbindungen – sogenannte Bindersteine – zusätzliche Stabilität erhalten.
Für jedes dieser Designs ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen zu berücksichtigen. Planen Sie daher sorgfältig und wählen Sie die Variante, die am besten zu Ihren funktionalen und ästhetischen Ansprüchen passt.