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Brunnen

Einen Brunnen mit einer Spüllanze bohren – so geht’s

Von Svenja Leymann | 8. Mai 2023
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Für den Brunnenbau kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, die an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden können. Beim sogenannten Spülverfahren wird eine Spüllanze eingesetzt. Wie das funktioniert und was Sie darüber wissen müssen, lesen Sie in diesem Kurzratgeber.

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Bei einer Spülbohrung braucht man eine Spüllanze
AUF EINEN BLICK
Wie wird ein Brunnen mit einer Spüllanze gebaut?
Beim Brunnenbau kann das Spülbohrverfahren verwendet werden, wobei eine Spüllanze in den Boden eingeführt wird. Durch die Spülung dieses hohlen Metallgestänges lassen sich die Wände des Bohrlochs einfach abtragen, was für einen schnellen und unkomplizierten Brunnenbau sorgt.

Was ist eine Spüllanze?

Ist von einer Spüllanze die Rede, so handelt es sich um ein hohles Gestänge im Brunnenbau. Die Lanze wird in den Boden eingeführt und mit Betonit oder Carboxymethylcellulose gespült, wodurch sich ein stabiles und tiefes Bohrloch erzeugen lässt.

Da es sich beim Spülbohren um ein recht herausforderndes Verfahren handelt, sollte es von Experten und Brunnenbauern durchgeführt werden. Auch können Spüllanzen in der Anschaffung recht teuer sein und müssen genau dimensioniert werden, damit der Bohrbrunnen den notwendigen Anforderungen entspricht.

Welche Verfahren werden beim Einsatz der Spüllanze unterschieden?

Die Verwendung der Spüllanze kann auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen – und zwar sowohl als Rechtsspülung als auch als Linksspülung. Das sieht jeweils wie folgt aus:

  • Rechtsspülung: Bei diesem direkten Spülbohrverfahren (bzw. Rotary-Verfahren) wird das Brunnenloch mit einer senkrechten und rotierenden Spüllanze in schwacher Neigung erzeugt
  • Linksspülung: Diese Spülbohrmethode wird auch als Verkehrtspülung bzw. indirektes Spülbohren bezeichnet. Die Spüllanze wird dabei in das Brunnenloch eingeführt und schießt den Spülstrom nach oben, wodurch sich das Erdreich besonders leicht abtragen lässt

Welche Vorteile bietet der Brunnenbau mit Spüllanze?

Der Brunnenbau mit Spüllanze bietet einige Vorteile, weshalb sich inzwischen viele Hausbesitzer für eine solche Durchführung entscheiden. So kann der Brunnen auf geringstem Raum errichtet werden, da das Spülwasser senkrecht und ohne Bagger und Co. eingeführt wird.

Gleichzeitig lässt sich der Grundwasserspiegel auf eine Tiefe von bis zu 50 m erreichen, was etwa das Trockenbohrverfahren nicht bieten kann. Das Spülbohrverfahren kann außerdem bei einer sandigen Kies- und Bodenschicht verwendet werden.

Kann jeder Brunnen mit einer Spüllanze errichtet werden?

Das Spülbohrverfahren mit einer Spüllanze wird insbesondere bei Bohrbrunnen in einer Tiefe ab 7 m verwendet. Für Schachtbrunnen kann es ebenfalls bedingt eingesetzt werden, da die Schachtwände stabil bleiben und sich leichter auskleiden lassen. Bei Rammbrunnen ist es jedoch ungeeignet – hier wird ein Metallgestände in den Boden geschlagen und verbleibt dort, um die gewünschte Wassermenge zu entnehmen.

Tipp: Spülbohren vs. Spülen
Wird von einer Spüllanze gesprochen, ist allerdings nicht immer der Brunnenbau im Spülbohrverfahren gemeint. Stattdessen kann ein bestehender Brunnen geplunscht werden, wobei es sich um eine Spülung als Reinigungsmethode handelt. So lassen sich Sand und Schlamm aus dem Brunnenloch entfernen, die bei der Bohrung zurückgelassen wurden. Auch ein verstopftes Brunnenrohr wird auf diese Art geöffnet.

Artikelbild: Mikola/stock.adobe.com