Warum eine Stilllegung wichtig ist
Eine ordnungsgemäße Stilllegung eines Brunnens schützt sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit. Ein ungenutzter Brunnen kann Verunreinigungen durch Oberflächenwasser in das Grundwasser gelangen lassen. Dadurch wird das Grundwasser kontaminiert, was schwerwiegende Folgen haben kann.
Ein weiteres Risiko stellt die potenzielle Vermischung unterschiedlicher Grundwasserschichten dar. Diese sogenannten hydraulischen Kurzschlüsse können dazu führen, dass sich Wasserqualitäten mischen und die Reinheit des Wassers beeinträchtigen. Der fachgerechte Verschluss des Brunnens verhindert solche Gefahren.
Zusätzlich wird durch die Stilllegung vermieden, dass Tiere oder Menschen in den offenen Schacht fallen, was schwerwiegende Unfälle zur Folge haben könnte. Vernachlässigte Brunnen sind zudem ideale Brutstätten für Schädlinge und Krankheiten.
Eine gesetzlich geregelte Stilllegung sorgt zudem dafür, dass kein unkontrollierter Zugang zum Grundwasser besteht und keine ungeschützte Öffnung verbleibt.
So gehen Sie bei der Stilllegung vor
Für die gesetzeskonforme Stilllegung eines Brunnens sollten Sie folgende Schritte beachten:
1. Genehmigungen einholen:
- Erkundigen Sie sich bei Ihrer zuständigen Kommune nach den erforderlichen Genehmigungen und rechtlichen Vorgaben.
- Stellen Sie sicher, dass alle behördlichen Anforderungen erfüllt sind, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen.
2. Brunnen inspizieren lassen:
Lassen Sie den Zustand des Brunnens von einem Experten überprüfen. Der Experte kann die notwendige Vorgehensweise bestimmen und wertvolle Hinweise zur sicheren Stilllegung geben.
3. Notwendige Materialien und Werkzeuge beschaffen:
Je nach gewählter Methode zur Verfüllung benötigen Sie spezifische Materialien wie Quellton, Kies, Sand oder Beton sowie geeignete Werkzeuge wie Pumpen und Verdichtungsgeräte.
4. Vorbereitungsmaßnahmen treffen:
- Pumpen Sie Wasser aus dem Brunnen ab, falls notwendig.
- Stellen Sie sicher, dass der Brunnen sauber ist, bevor Sie mit der Stilllegung beginnen.
5. Sauberes Arbeiten sicherstellen:
Halten Sie den Brunnenbereich sauber, um Verunreinigungen während der Stilllegung zu verhindern. Arbeiten Sie präzise und gemäß den Anweisungen des Experten.
6. Dokumentation der Arbeiten:
Dokumentieren Sie jeden Schritt des Stilllegungsprozesses mit Fotos und ausführlichen Notizen. Diese Dokumentation kann bei behördlichen Nachfragen oder zukünftigen Referenzen hilfreich sein.
Durch diese sorgfältig geplanten Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Brunnen ordnungsgemäß und sicher stillgelegt wird.
Die Verfüllung des Brunnens
Die Verfüllung eines Brunnens erfordert besondere Aufmerksamkeit, um Setzungen und Kontaminationen zu verhindern. Hier einige bewährte Methoden zur Verfüllung:
1. Verfüllung mit Quellton und Kiessand:
- Diese Methode eignet sich besonders für tiefere Brunnen ohne festen Ausbau.
- Beginnen Sie mit einer Schicht Quellton, die mindestens einen Meter hoch eingebracht wird, um den Brunnen abzudichten. Füllen Sie den restlichen Schacht anschließend in Schichten mit Kiessand auf und verdichten Sie jede Schicht sorgfältig, um Setzungen zu vermeiden.
2. Verfüllung mit Rollkies:
- Diese Methode ist besonders praktikabel und wirtschaftlich bei großen und gemauerten Schachtbrunnen.
- Verwenden Sie Rollkies mit einer Körnung von 16/32, um den Schacht vollständig zu füllen. Decken Sie die oberste Schicht mit einem Vlies ab, um eine Vermischung mit dem Erdreich zu verhindern, und verschließen Sie den Brunnenbereich abschließend mit Mutterboden.
3. Verfüllung mit Beton:
- Diese Methode bietet eine dauerhafte Lösung, besonders in stark frequentierten Bereichen.
- Der Brunnen wird schrittweise mit Beton verfüllt. Bei erwarteter starker Belastung des Bereichs empfehlen sich zusätzliche Armierungsmaßnahmen. Diese Methode verhindert effektiv das Eindringen von Oberflächenwasser und damit verbundene Kontaminationen.
Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Verfüllmethode die örtlichen Gegebenheiten und die Beschaffenheit des Brunnens, um langfristig stabile und sichere Ergebnisse zu erzielen.