Zier- und Funktionsbrunnen
Alle Brunnenarten sind in erster Instanz in zwei Gruppen aufteilbar. Zierbrunnen dienen dekorativen Zwecken und besitzen meist einen geschlossenen Wasserkreislauf, der aufgefüllt wird. Funktionsbrunnen dienen der Wasserförderung und teilen sich wiederum in mehrere Unterarten auf.
Brunnen ohne Strom
Unter den Brunnenarten, die ohne eine Pumpe auskommen, gruppieren sich die aus alten Zeiten bekannten Schacht- und Ziehbrunnen. Sie werden mit der Hand beziehungsweise durch die Hilfe von Arbeitstieren bedient und sind meist gegraben. Der Schachtbrunnen wird bis in die Wasser führende Bodenschicht ausgehoben. Dort läuft die Brunnensohle mit Wasser voll und bildet ein Reservoir, dass mittels einem Eimer oder anderem Gefäß abgeschöpft wird.
Bei einem Ziehbrunnen handelt es sich auch um einen Schachtbrunnen, bei dem eine aufgesetzte Konstruktion das Abschöpfen erleichtert. Eine „Wippe“ befördert mithilfe eines Gegengewichts das gefüllte Schöpfgefäß an die Oberfläche. Fortschrittlichere technische Lösungen übersetzen drehende Bewegungen in horizontale Zugleistung, die durch Arbeitstiere wie Esel oder Pferde angetrieben werden kann. Aus diesen Brunnenarten können nur die eingelaufenen Wassermengen gefördert werden und bei Leerstand muss auf den Nachlauf gewartet werden.
Seltenere Unterarten sind die per Hand bedienbare archimedische Schraube, mit der durch eine Spirale oder Schnecke Wasser vertikal an die Oberfläche befördert wird. Wenn ein direkter Ausgang von Quellwasser an der Erdoberfläche liegt, kann eine Brunnenstube oder eine Quellfassung einen Nutzbrunnen bilden.
Funktionsbrunnen mit und ohne Strom
Wenn eine Wasserförderung im Garten erzielt werden soll, bieten ein Rammbrunnen oder ein Schlagbrunnen die einfachste Methode. Sie werden senkrecht in den Boden bis in die Wasser führende Schicht getrieben. Ihre Filteröffnungen am unteren Rohrende lassen grob gefiltertes Grundwasser ein, dass ohne Pumpe bis zu acht Metern Brunnentiefe gefördert werden kann. Die Lebensdauer ist begrenzt und erreicht durchschnittlich fünf Jahre.
Grundwasserbrunnen mit erhöhten Nutzungseigenschaften bezüglich Förderungsvolumen und Art des gewonnenen Brunnenwassers sind gebohrte Brunnen ab zehn Meter Tiefe. Die Bohrbrunnen werden mit einer angemessenen Förderpumpe versehen, die theoretisch bis zu hundert Meter Tiefe und mehr platziert werden können.
Entscheidender Vorteil eines Tiefbrunnens ist das Erreichen und Anzapfen von Tiefenwassern und Wasseradern, die sehr sauberes Grundwasser in großen Mengen liefern. Sie schaffen beispielsweise ideale Voraussetzungen für einen Hausbrunnen, der die Versorgung mit Brauchwasser und Trinkwasser abdecken soll.
Zierbrunnen ohne Wasserzufluss
Rein dekorative Zwecke erfüllen Zierbrunnen wie beispielsweise ein Zimmer- oder Balkonbrunnen. Ihr geschlossener Wasserkreislauf wird aufgefüllt und dient nur der Erzeugung von Geräusch, Optik und Luftfeuchtigkeit.