Oberirdische Enteisenung
Die oberirdische Enteisenung ist eine bewährte Methode, um Brunnenwasser von überschüssigem Eisen zu befreien. Das Brunnenwasser wird zunächst aus dem Brunnen gefördert und in einen speziellen Behälter mit Filtermaterial geleitet. Durch intensive Belüftung oder Berieselung mit Sauerstoff oxidiert das gelöste zweiwertige Eisen zu dreiwertigem Eisen, das sich als brauner Schlamm im Filtermaterial absetzt.
Vorgehensweise:
- Das Brunnenwasser wird durch einen mit Filtermaterial (z. B. Kies, Quarzkies) gefüllten Behälter gepumpt.
- Eine Belüftung des Wassers sorgt dafür, dass das Eisen oxidiert und als Schlamm ausfällt.
Anweisungen:
- Installieren Sie die Anlage zwischen der Brunnenpumpe und dem Druckkessel.
- Reinigen Sie das Filtermaterial regelmäßig durch Rückspülung, um angesammelten Eisenschlamm zu entfernen. Die Rückspülhäufigkeit richtet sich nach Eisengehalt des Wassers und durchlaufender Wassermenge.
- Erneuern Sie das Filtermaterial alle 5 bis 8 Jahre, um eine optimale Funktion der Anlage zu gewährleisten.
Zusätzliche Hinweise:
- Wählen Sie die Anlagengröße basierend auf Ihrer maximalen Wasserentnahme und dem Eisengehalt des Wassers.
- Ein zusätzlicher Puffertank kann bei Entnahmespitzen, z. B. bei der Gartenbewässerung, hilfreich sein.
- Schützen Sie elektrische Einrichtungen vor möglichen Schwitzwasserschäden und planen Sie den Standort der Anlage in einer gut isolierten Umgebung.
Mit diesen Schritten kann das durch Eisen verunreinigte Brunnenwasser effektiv gereinigt werden, sodass es klar und ohne unerwünschte Eisenrückstände genutzt werden kann.
Unterirdische Enteisenung im Brunnen
Die unterirdische Enteisenung erfolgt direkt im Brunnen und nutzt den natürlichen Filtermechanismus des Bodens.
- Sauerstoffanreicherung: Wasser wird in einem oberirdischen, drucklosen Behälter mit Sauerstoff angereichert, meist durch Zuführung von Umgebungsluft.
- Rückführung in den Brunnen: Das angereicherte Wasser fließt zurück in den Brunnen und vermischt sich mit dem Rohwasser. Der Sauerstoff bewirkt, dass das gelöste Eisen oxidiert und in fester Form ausfällt.
- Natürliche Filtration: Der Boden im Bereich des Brunnens filtert das ausgefällte Eisen heraus. Die Eisenpartikel verbleiben im Untergrund, keine manuelle Säuberung ist notwendig.
- Ruhephase: Während der Enteisenungsphase wird kein Wasser gefördert, um eine optimale Verteilung und Ausfällung des Eisens zu gewährleisten. Die Dauer der Ruhephase variiert je nach Wassermenge und Eisengehalt.
Vorteile der Methode:
- Keine Eisenablagerungen in Pumpen und Leitungen, da das Wasser bereits im Brunnen gefiltert wird.
- Besonders effizient bei größeren Wasserentnahmen.
Praktische Hinweise:
- Bei Nutzung von zwei Brunnen sollte ein Mindestabstand von 20 Metern eingehalten werden.
- Die Effizienz hängt stark von der Rohwasserqualität des Brunnens ab.
Mit der unterirdischen Enteisenung können Sie Ihr Brunnenwasser auf naturnahe Weise reinigen, ohne aufwändige technische Apparaturen oder häufige Wartungszyklen in Kauf nehmen zu müssen.
Enteisenung mit Filterkartuschen
Für geringere Eisengehalte im Brunnenwasser bieten spezialisierte Filterkartuschen eine einfache und kosteneffiziente Lösung.
Vorgehensweise:
- Installieren Sie das Brunnenwasserfiltergehäuse mit einer Eisenfilterkartusche.
- Das Eisen bindet sich in der Kartusche an das Filtermedium und wird nicht mehr im Wasser nachgewiesen.
Wartung und Austausch:
- Wechseln Sie die Filterkartuschen regelmäßig. Die Lebensdauer hängt vom Eisengehalt des Wassers und der durchlaufenden Wassermenge ab.
- Eine Filterkartusche kann bis zu 3 mg Eisen pro Liter Wasser verarbeiten.
Zusätzliche Hinweise:
- Diese Methode ist ideal für Haushalte und Gartenanlagen mit geringem Eisenbedarf und für Wasser mit Eisengehalten bis 3 mg/l.
- Installieren Sie das Filtergehäuse an einem leicht zugänglichen und frostsicheren Ort und überprüfen Sie regelmäßig den Wasserdurchfluss und die Filterleistung.
Mit Filterkartuschen können Sie Ihr Brunnenwasser auf einfache Weise von Eisen befreien, solange der Eisengehalt innerhalb der vorgesehenen Grenzwerte bleibt.
Enteisenung mit Kaliumpermanganat
Dieses Verfahren nutzt die Oxidationskraft von Kaliumpermanganat, um das im Brunnenwasser vorhandene Eisen zu entfernen.
Vorgehensweise:
- Oxidation: Das Brunnenwasser wird durch einen Filter mit einem speziell konzipierten Mineralbett geleitet und mit Kaliumpermanganat versetzt. Dies oxidiert das zweiwertige Eisen.
- Filtration: Das oxidierte Eisen wird als fester Rückstand im Filtermaterial gebunden.
Anweisungen:
- Regenerieren Sie den Filter regelmäßig, da das Mineralbett seinen Sauerstoffanteil verliert. Kaliumpermanganat dient hierbei als Regenerationsmittel.
- Rückspülen Sie den Filter regelmäßig, um angesammelte Eisenpartikel zu entfernen.
Zusätzliche Hinweise:
- Diese Methode ist besonders geeignet für Brunnenwasser mit mittlerem bis hohem Eisengehalt.
- Achten Sie auf die regelmäßige Wartung der Anlage und den sicheren Umgang mit Kaliumpermanganat.
Mit der Kaliumpermanganat-Methode können Sie Ihr Brunnenwasser effizient von Eisen befreien, wobei die regelmäßige Wartung und Regeneration der Filteranlage unverzichtbar sind.
Welche Methode ist die richtige für mich?
Um die richtige Methode zur Enteisenung Ihres Brunnenwassers auszuwählen, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
- Eisengehalt des Wassers: Wenn der Eisengehalt unter 3 mg/L liegt, sind Filterkartuschen geeignet. Liegt der Wert höher, sind Methoden wie die oberirdische oder unterirdische Enteisenung in Betracht zu ziehen.
- Wassermenge: Bei einem Bedarf von mehr als 10 m³ pro Tag könnte die unterirdische Enteisenung am effektivsten sein. Für geringere Mengen bieten sich Filterkartuschen oder eine oberirdische Anlage an.
- Installations- und Wartungsaufwand: Oberirdische Anlagen benötigen regelmäßige Rückspülungen und Filterkartuschen müssen ebenfalls regelmäßig ersetzt werden. Die unterirdische Enteisenung erfordert keine häufige Wartung, jedoch eine sorgfältige Planung.
- Kosten: Die Anschaffungskosten variieren je nach Methode. Oberirdische Anlagen und Filterkartuschen sind oft günstiger in der Anschaffung, während die unterirdische Enteisenung möglicherweise höhere Anfangsinvestitionen erfordert.
- Wasserqualität: Neben dem Eisengehalt sollten auch andere Wasserparameter wie pH-Wert, Mangan- und Sauerstoffgehalt berücksichtigt werden. Eine umfassende Wasseranalyse ist hierfür unerlässlich.
- Nutzung des Wassers: Die Anforderungen an die Wasserqualität variieren je nach Nutzung als Trink-, Brauch- oder Gartenwasser.
Empfehlung: Führen Sie eine detaillierte Wasseranalyse durch und lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten, um die optimale Enteisenungsmethode für Ihre individuellen Bedürfnisse zu bestimmen.