Bezeichnung Chromstahl
Chromstahl ist keine technische, sondern eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine ganze Gruppe von Stählen. Technisch werden Chromstähle als alle jene Stähle bezeichnet, die einen maximalen Kohlenstoffanteil von 1,2 % haben, und deren Chrom-Anteil mehr als 12 % beträgt. Abhängig von anderen Legierungsbestandteilen kann aber auch eine andere Bezeichnung zutreffend sein.
So kann man von den Chromstählen beispielsweise auch die Chrom-Nickel-Stähle unterscheiden. Sie sind Stähle, die neben Chrom auch noch Nickel in der Legierung enthalten. Vielen Stählen ist dabei auch noch Molybdän zur Verbesserung der Eigenschaften beigemengt.
Chirurgenstahl
Der unter dem Namen Chirurgenstahl bezeichneten Stahlsorte ist beispielsweise ein Chromanteil von 16,5 – 18,5 % in der Legierung zugesetzt, daneben auch 10 – 13 % Nickel – damit gilt Chirurgenstahl eindeutig als Chrom-Nickel-Stahl, wird aber selten in diese Gruppe eingeordnet, sondern meist den „rostfreien Stählen“ zugerechnet.
Rostfreie Stähle
Chromstähle sind in allen Fällen rostfreie oder zumindest rostsichere Stähle. Das liegt daran, dass der hohe Chromanteil in der Legierung den Stahl korrosionsfest, passivierbar und meist auch säurefest macht. Das gilt auch für Chrom-Nickelstähle.
Edelstähle
Auch beim Begriff Edelstahl unterscheidet sich die umgangssprachliche Definition von der technischen. Im Alltagsgebrauch müssen Edelstähle immer rostfrei sein – technisch gesehen ist aber der hohe Reinheitsgrad des Stahls von Bedeutung für die Zuordnung, Rostsicherheit ist technisch kein Zuordnungskriterium. Da ein Stahl durch den Zusatz des edleren Metalls Chrom immer veredelt wird, sind Chromstähle immer als Edelstähle zu betrachten, wenn die erforderliche Reinheit erreicht wird. Einigen Chromstählen wird jedoch zur Verbesserung der Eigenschaften ein höherer Schwefelanteil zugegeben, damit gelten diese Stähle wiederum nicht als Edelstahl, sondern beispielsweise als Automatenstahl.
Gefüge
Chromstähle können sowohl ferritische als auch austenitische Gefüge bilden. Das hat einen wesentlichen Einfluss auf ihre Eigenschaften. Ferritische Gefüge sind beispielsweise magnetisch, während austenitische Gefüge meist nicht magnetisch sind.