Funktionale Aspekte
Wer einen Couchtisch selber bauen möchte, bevorzugt im Allgemeinen die Integration in den individuellen Einrichtungsstil. In manchen Fällen soll der Eigenbau einen gewollter Kontrast zur Umgebung darstellen. Bei der Planung und dem DIY hilft es, zuerst und vor dem selbst gestalten die funktionalen Aspekte und Ansprüche zu definieren.
Grob gesagt spielen die Stabilität und Optik die entscheidenden Rollen. Wenn eine erhöhte Stabilität bei gleichzeitig filigranem und zierlichem Tischaufbau gewünscht wird, müssen andere Werkstoffe und Konstruktionsformen gewählt werden als für massive Modelle oder nur leicht zu belastende „Beistelltische“. Folgende Fragen sollten vor dem Beginn der Suche und Zusammenstellung der Baumaterialien beantwortet werden:
- Ist der Standuntergrund eben und hart?
- Soll der Couchtisch durch angemessenes Gewicht oder Rollen beweglich sein?
- Welche Belastungen sind zu erwarten (Stichwort Kleinkinder und Glas)
- Sollen Füße auf dem Couchtisch abgelegt werden?
- Dient der Couchtisch auch als Essplatz oder für andere Verwendungen?
- Welche Höhe haben die Sitzmöbel um den Couchtisch herum?
- Welche Couchtischhöhe erfüllt die Nutzungswünsche?
- Muss die Tischplatte aus einem durchgängigen Stück bestehen?
- Soll Stauraum in Inneren oder unter der Tischplatte entstehen?
- Wie viel soll bei der Konstruktion selbst gemacht werden?
- Sind zwei bis vier Tischbeine oder eine Auflagefläche geplant?
- Welcher Bau- und Konstruktionsaufwand soll betrieben werden?
- Gibt es äußere Einflüsse, die spezielle Ausführungen verlangen (Feuchtigkeit, Beweglichkeit, Verstaumöglichkeit)
Materialien und Werkstoffe
Im Prinzip kommt jeder harte Werkstoff, der mit anderen Bauteilen verbunden werden kann, in Betracht. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die Materialien neu oder gebraucht eingesetzt werden. Viele Menschen nutzen gezielt das Couchtischupcycling und gestalten aus wiederverwerteten Werkstücken den neuen Couchtisch.
Gängige Beispiele für das Upcycling sind die Verwendung von alten Paletten, ausrangierten Obstkisten, leer getrunkenen Weinkisten und gebrauchtem Holz aller Art. Denkbar sind zudem übrig gebliebene Glas- und Steinplatten, Stähle und Bleche sowie manche aussortierte Konsumgüter wie Koffer, (Werbe-)Tafeln, Rattankörper
Design- und Gestaltungsmöglichkeiten
Beim Aufbau eines Couchtisches kann eine Vielzahl an Konstruktionsvarianten gewählt werden, die natürlich auch den ausgewählten verfügbaren Werkstoffen und Formen angepasst sind. Typische massive und „gestapelte“ Versionen lassen sich aus Paletten oder Holzkisten montieren.
Als Modifikationen kommen Einzelpaletten in Betracht, die auf Tischbeinen gelagert werden. So kann unter der Oberseite Stauraum entstehen, der durch eine eingezogene Zwischenplatte praktikabel genutzt werden kann. Auf der Palettenoberseite schließt das Auflegen einer Tischplatte die Lattenzwischenräume. Eine transparente Glasplatte erhält die Palettenoptik, eine selber gebaute Tischplatte aus Holz oder Stein verdeckt den Unterbau.
Tischbeine können von zwei bis vier Stück eingesetzt werden. Bei zwei Beinen muss eine verhältnismäßig große Bodenauflagefläche geschaffen werden, um ausreichende Standfestigkeit zu erzeugen. Insbesondere für asymmetrische und abgerundete Oberflächenformen können drei Tischbeine attraktive und interessante Optiken schaffen. Klassische vierbeinige Aufbauten erlauben zierliche Konstruktionsweisen, in die beispielsweise Kunstschlosserei oder gedrechseltes Holzwerk eingezogen werden kann.
Massiver oder filigraner Stil
Für die optische Wirkung stehen zwei Stiltendenzen zu Auswahl. Der Couchtisch kann akzentuiert, edel und filigran oder massiv, stabil und rustikal wirken. Mischformen sind je nach persönlichem Geschmack, vorhandener Kreativität und Werkstoffe beliebig umsetzbar.
Der Tischplatte kommt bei der Gestaltung eine entscheidende Bedeutung zu. Beim Auswählen und Gestalten kann sie einen Sichtschutz auf den Unterbau bilden oder den Gesamtauftritt betonen. Glasplatten können leicht gepflegt werden und erhalten den Durchblick. Eine Mindeststärke von zwei Zentimetern ist aus Belastungs- und Stabilitätsgründen empfehlenswert.
Wenn gedeckte Werkstoffe wie Marmor- oder andere Steinplatten oder Holz als Tischplatte verwendet wird, können besonders im Upcyclingbereich eventuelle optische Mängel des Unterbaus kaschiert werden. In der Oberflächengestaltung sind alle Bearbeitungsarten denkbar, die der Nutzung wie dem Abstellen von Trinkgefäßen nicht zuwiderlaufen. Lackierte, gestrichene, mit Textilien bezogen, geschliffene, geölte, gewachste und getalkte Oberflächen stehen zur Auswahl.
Außergewöhnliche Design- und Materialideen
Aus einem selber gebauten Couchtisch kann auch ein einzigartiges und außergewöhnliches innenarchitektonisches Kunstwerk entstehen. Ein amerikanischer Bastler hat sich beispielsweise sein altes Autowrack in einer Presse in einen Würfel mit fünfzig Zentimeter Seitenmaß pressen lassen. Das hohe Eigengewicht sorgte für gute Standstabilität als Tischunterbau, auf dem eine schwere farblose Glasplatte den Blick auf den Rest seines ehemaligen Vehikels freigibt.
Mit Skulpturen lassen sich extravagante Unterbauten schaffen. Während sich die Platzierung einer Glasplatte bei kauernden, liegenden oder sitzenden Figuren fast von selbst aufdrängt, können andere Motive ideenreich modifiziert werden. Der größte handwerkliche Anspruch besteht in der Konstruktion einer Tischplattenlagerung, die nicht nur stabil ist, sondern auch gut aussieht.