Dächer und Anschlüsse: Schwachstellen effektiv abdichten
Der Übergang zwischen Dach und Wand stellt oft eine Schwachstelle dar, die besondere Aufmerksamkeit erfordert, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Unzureichende Abdichtungen können langfristig zu schweren Schäden führen. Hier sind einige bewährte Methoden zur Abdichtung solcher Übergangsbereiche aufgeführt:
- Berücksichtigung von Durchdringungen: Planen Sie den Dach-Wand-Anschluss unter Berücksichtigung von Durchdringungen wie Abflüssen oder Dunstrohren. Halten Sie diese minimal und dichten Sie sie fachgerecht ab. Nutzen Sie passende Materialien wie Dichtungsmanschetten oder spezialisierte Flüssigabdichtungen.
- Einschlitzen des Mauerwerks: Damit der Flüssigkunststoff optimal haftet, sollten Sie das Mauerwerk etwa 0,5 bis 2 cm tief einschlitzen. Dies verbessert die Verzahnung und Verankerung der Abdichtungsmaterialien.
- Grundieren der Flächen: Reinigen und grundieren Sie den Bereich gründlich, insbesondere in den eingeschnittenen Abschnitten. Verwenden Sie ein geeignetes Harz, um die Basis für die anschließende Abdichtung zu schaffen.
- Vliesarmierte Flüssigkunststoffabdichtungen: Tragen Sie den Flüssigkunststoff auf die vorbereiteten Flächen auf und arbeiten Sie ein spezielles Vlies ein, das zusätzliche Stabilität bietet. Eine zweite Schicht Flüssigkunststoff dient der abschließenden Versiegelung. Diese Methode eignet sich besonders für komplizierte Anschlüsse und Sanierungen.
- Berücksichtigung von Witterungsbedingungen: Planen Sie den Abdichtungsprozess unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen Ihrer Region. Führen Sie die Abdichtung ausreichend hoch, um den Anforderungen durch Schnee oder Starkregen standzuhalten.
Achten Sie stets auf eine sorgfältige und fachgerechte Ausführung und verwenden Sie Materialien, die den spezifischen Anforderungen entsprechen.
Abdichtung mit Wandanschlussprofilen
Wandanschlussprofile aus Metall, wie etwa Aluminium oder verzinktem Stahlblech, bieten eine robuste und langfristig zuverlässige Lösung zum Abdichten von Dach-Wand-Übergängen. Diese Profile sichern die Dachbahn mechanisch an der Wand und sorgen für eine dauerhafte Versiegelung gegen Feuchtigkeit.
Vorbereitung
Stellen Sie sicher, dass die Dämmung an der Wand hochgeführt worden ist. Ein absolut sauberer und trockener Untergrund ist notwendig, um eine bestmögliche Haftung zu gewährleisten.
Montage
Befestigen Sie das Wandanschlussprofil mit Schrauben oder speziellen Klebemitteln an der Wand. Der Abstand zwischen den Befestigungspunkten sollte maximal 20 cm betragen, um eine stabile Installation zu gewährleisten.
Abdichtung
Nach der Montage des Profils klemmen Sie die Dachbahn unterhalb des Profils sicher ein. Verwenden Sie zusätzlich einen geeigneten Dichtstoff, um die Verbindungsstelle zwischen Profil und Dachbahn noch weiter abzudichten. Hier eignen sich dauerelastische Dichtstoffe wie spezielle Dichtbänder oder Silikon.
Höhe des Profils
Um sicherzustellen, dass kein Wasser unter die Abdichtung dringt, muss das Profil in einer bestimmten Höhe angebracht werden:
- Flachdächer mit weniger als 5 Grad Neigung: Das Wandanschlussprofil sollte mindestens 15 cm über der Höhe der Oberflächengestaltung des Flachdachs (z.B. Kiesschicht) montiert werden.
- Flachdächer mit 5 Grad Neigung oder mehr: In diesem Fall reichen 10 cm Höhe über der Oberflächengestaltung aus.
Zusätzliche Maßnahmen bei unebenen Wänden
Sollte die Hauswand uneben sein oder sich das Profil nicht vollständig an die Wand anlegen, kann ein Alu-Wandanschluss-Zusatzprofil verwendet werden. Dieses Profil wird oberhalb des Wandanschlusses platziert und verbessert die Gesamtabdichtung.
Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Flüssigkunststoff ist eine hervorragende Lösung für die Abdichtung von Dach-Wandanschlüssen, insbesondere bei komplexen Strukturen und Sanierungen. Diese Methode bietet eine nahtlose, flexible und langlebige Abdichtung.
Vorbereitung
Reinigen und trocknen Sie die zu behandelnde Fläche gründlich, da alle Fett-, Öl- und Staubpartikel entfernt sein müssen. Alte und lose Dichtstoffe sollten vollständig entfernt werden.
Einschlitzen und Grundieren
Schlitzen Sie das Mauerwerk oberhalb des undichten Bereichs 0,5-2 cm tief ein, um den Untergrund optimal vorzubereiten. Grundieren Sie anschließend den gesamten Anschlussbereich, insbesondere die eingeschnittenen Bereiche, mit einem geeigneten Harz.
Auftragen des Flüssigkunststoffs
Der Flüssigkunststoff wird in mehreren Schichten aufgetragen:
- Erste Schicht auftragen: Tragen Sie eine gleichmäßige Schicht Flüssigkunststoff auf die vorbereitete Fläche auf.
- Vlies einarbeiten: In die noch frische Schicht des Flüssigkunststoffs wird ein Spezialvlies aus Polyester oder Polypropylen eingearbeitet. Das Vlies erhöht die Stabilität und Reißfestigkeit der Abdichtung. Achten Sie darauf, dass das Vlies blasen- und faltenfrei eingearbeitet wird.
- Weitere Schicht auftragen: Tragen Sie nochmals Flüssigkunststoff auf, um das Vlies vollständig zu durchtränken. Diese zusätzliche Schicht gewährleistet eine umfassende Abdichtung.
Aushärtung und Kontrolle
Lassen Sie den Flüssigkunststoff vollständig aushärten. Die Trocknungszeit kann je nach Produkt und Umweltbedingungen variieren. Nach der Aushärtung prüfen Sie den Verbund und die Qualität der Abdichtung gründlich. Führen Sie bei Bedarf Nacharbeiten durch.
Diese Abdichtungsmethode bietet eine hohe Flexibilität und Langlebigkeit, da der Flüssigkunststoff UV-beständig ist und extremen Witterungsbedingungen standhält.
Wichtige Hinweise
- Verwenden Sie ausschließlich hochwertige und geprüfte Materialien.
- Arbeiten Sie sorgfältig und genau, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
- Planen Sie die Arbeiten bei günstigen Wetterbedingungen, um eine einwandfreie Trocknung und Aushärtung sicherzustellen.
Zusätzliche Tipps
- Planen Sie Sicherheitsmaßnahmen: Arbeiten auf dem Dach können gefährlich sein. Verwenden Sie geeignete Sicherheitsausrüstung und arbeiten Sie nie alleine. Tragen Sie wetterfeste Kleidung, die nicht hängen bleiben kann.
- Wählen Sie schlagregenfeste Materialien: Achten Sie darauf, dass alle verwendeten Dichtungsmaterialien beständig gegen Schlagregen sind.
- Berücksichtigen Sie klimatische Bedingungen: In Regionen mit viel Schnee sollten Wandanschlussprofile höher angebracht werden, um den zusätzlichen Belastungen durch Schnee standzuhalten.
- Vermeiden Sie Silikon im Außenbereich: Silikonfugen sind im Außenbereich weniger langlebig und neigen dazu, durch UV-Strahlung porös zu werden. Nutzen Sie stattdessen dauerhafte, UV-beständige Alternativen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig die Abdichtungen: Auch professionelle Abdichtungen sollten regelmäßig überprüft werden. Achten Sie auf Anzeichen von Abnutzung oder Schäden und führen Sie bei Bedarf Nachbesserungen durch.
- Pflegen Sie die Fassade: Wenn Sie die Fassade instand setzen oder neu streichen, beachten Sie, dass die Farbe keine Abdichtungsfunktion erfüllt. Entfernen und erneuern Sie rechtzeitig beschädigte Dichtungen und Abdichtungsmaterialien.
Mit diesen zusätzlichen Tipps und einer gewissenhaften Planung sorgen Sie dafür, dass Ihr Dach-Wandanschluss dauerhaft sicher und trocken bleibt.