Eigenschaften von WU Beton
WU steht für „wasserundurchlässig“. Das Maß für die Wasserundurchlässigkeit von Beton ist der Wassereindringwiderstand, den eine bestimmte Betonsorte jeweils hat.
Bei WU Beton beträgt die Wassereindringtiefe weniger als 50 mm. Um entsprechend kleine Kapillarporen zu erreichen, darf der Wasserzementwert der Betonmischung nicht höher als 0,50 sein.
Ein besonderes Augenmerk muss auch auf die Rissfestigkeit des Betons oder Stahlbetons gelegt werden. In den meisten Fällen wird das durch eine besonders dichte Bewehrungsstruktur erreicht, aber auch die Betonmischung selbst und die Art der Abbindung sind für die Rissbildung entscheidend.
Ab einer Stärke von mehr als 200 Millimetern kann auch kein Wasserdampf mehr durch den Beton diffundieren, er ist mit mehr als 200 Millimetern Stärke also dampfdicht. Neue Untersuchungen zeigen, dass bei den Bauteilen zwischen dem Luftbereich und der Kapillarschicht eine völlig wasserdichte Schicht liegt, wenn das Bauteil eine ausreichende Stärke aufweist.
Weiße Decke
Parallel zur „weißen Wanne“ lässt sich damit auch eine sogenannte „weiße Decke“ konstruieren.
Im einen Fall dient der WU Beton zur Abdichtung von Bauteilen, die in der Erde liegen, im anderen Fall verhindert die weiße Decke, dass Feuchtigkeit aus der Luft oder Niederschlagswasser durch die Decke kommt.
Der Vorteil liegt in beiden Fällen in der Einfachheit und Zuverlässigkeit der Konstruktion. Geachtet werden muss allerdings auf die Fugenbreite und die Rissbreite gelegt werden. Nach den technischen Anforderungen für WU Beton dürfen sie bestimmte Maße nicht überschreiten, abhängig von der Stärke des Bauteils und seiner Größe.
Zu achten ist bei der Ausführung ebenfalls auf:
- sogenannte Zwängungen aus Temperatur (das sind Temperaturveränderungen im Beton selbst während des Abbindens)
- sogenannte Zwängungen aus Last oder Menge der Bewehrung (keine zu dicke Bewehrung, möglichst Mattenbewehrung, so weit möglich)
- Verwendung von Zementen mit geringer Wärmeentwicklung
- besondere Nachbehandlung des Betonsorte
- Abdichtung aller unvermeidlichen Fugen (Sollrissfugen, Dehnfugen)
Vorteile der weißen Decke im Überblick
Im Gegensatz zu bahnenbasierten Abdichtungen von Flachdächern ergeben sich einige entscheidende Vorteile:
- einfacher Aufbau der Konstruktion
- kostengünstig vom Fachunternehmen herzustellen
- keine Sanierungskosten (Ausbesserung, Lecksuche)
- keine versteckten oder nachfolgend auftretenden Fehlerstellen (Beschädigung der Abdichtung durch nachfolgende Gewerke, Begrünung oder ähnliches)
- einfache, nachhaltige Baustoffe
- hohe Lebensdauer
- Schäden sind sofort erkennbar, und müssen nicht erst mühsam gesucht werden
- kein Alterungsprozess
- monolithische Bauweise, dadurch maximale Schutzfunktion
- bei Dachbegrünung ist kein gesonderter Durchwurzelungsschutz nötig
- kein Gefälle nötig (stehendes Wasser stellt kein Problem dar), dadurch einfachere Konstruktionen möglich
- Möglichkeit zur Anbringung von Geländern oder ähnlichem ohne zusätzliche, aufwändige Abdichtungen