Welche Dachform passt zu welchem Haus?
Die Ausstrahlung eines Hauses hängt nicht zuletzt von seiner Dachform ab. Es gibt klassisch anmutende Dachformen, wie das Satteldach. Mansarddächer wirken wieder stattlich und Pultdächer signalisieren Modernität.
Es gibt unzählige Dachformen auf der Welt. Meist sind sie bestimmten Regionen zugeordnet, wie das Dach des Schwarzwaldhauses oder das Reetdach an den Küsten. Wer die Wahl hat, hat dementsprechend die Qual, welches Dach das richtige für ihn ist.
Die meist verwendeten Dachformen Deutschlands im Überblick
Das Satteldach
Diese Dachform ist die klassischste und zeitloseste Dachform überhaupt. Sie hat den Vorteil einer einfachen Bauweise, die zugleich kostengünstig ist. Dieses Dach setzt sich aus zwei ebenen, sich in der Mitte treffenden Flächen zusammen. Die Neigung der Dachfläche liegt meist zwischen 38 und 48 Grad. Damit lässt sich auch ein darunter liegendes Dachgeschoss gut ausbauen.
Das Flachdach
Diese Dachform ist, wie der Name schon sagt, flach gestaltet. Es darf eine maximale Neigung bis zu 10 Grad aufweisen. Da hier Regenwasser schlecht ablaufen kann, wird eine hochwertige Abdichtung benötigt. Flachdächer sind heute nicht mehr so geläufig. Sie werden aber oft bei Anbauten oder Garagen eingesetzt. Auf Flachdächern lassen sich gut Dachterrassen oder begrünte Flächen anlegen.
Das Pultdach
Ist ein Flachdach mehr als 10 Grad geneigt, wird es als Pultdach bezeichnet. Es gleicht einem halben Satteldach. Dank seiner einfachen Form ist es recht kostengünstig. Auch hier ist eine gute Abdichtung zwingend notwendig. Pultdächer eignen sich gut für die Installation einer Solaranlage. Bei modernen Häusern hat sich auch die Kombination aus zwei gegenläufig versetzen Pultflächen etabliert.
Das Mansarddach
Die Form eines solchen Daches entspricht einer abgeknickten Satteldachfläche. Ein solches Dach kann zwei oder vier geknickte Dachflächen besitzen. Währen die obere Dachfläche dem Spitzdach eines Satteldachs entspricht, verlaufen die darunter liegenden Dachflächen ziemlich steil. Dadurch entsteht im Obergeschoss mehr Platz mit einer nur geringen Dachneigung.
Das Walmdach
Das Walmdach gehört mit zu den ältesten Dachkonstruktionen. Es besitzt weit nach unten gezogene Dachflächen, und zwar an allen vier Seiten des Daches. So schützt es auch an den Giebelseiten das Haus vor Witterungseinflüssen. Die zusätzliche schräge Wand schränkt aber wieder die Nutzbarkeit des Dachraumes ein.
Das Krüppelwalmdach
Diese Form des Daches ist eine Kombination aus Walm- und Satteldach. Es besitzt die gleichen schützenden Eigenschaften des Walmdaches, bringt aber durch die geknickten Dachflächen mehr Raum unter das Dach.
Das Zeltdach
Zeltdächer setzen sich aus vier gleich großen und gleich geneigten Dachflächen zusammen. Am First treffen die Spitzen zusammen. Da es einer Zeltform ähnelt, hat es diesen Namen bekommen. Die Dachflächen besitzen meist nur eine geringe Neigung und sind für schneereiche Gebiete eher ungeeignet. Dieser Baustil ist vor allem aus dem mediterranen Raum bekannt und gewinnt in unseren Breiten immer mehr Anhänger.
Das Tonnendach
Diese Dachform hat weder Ecken noch Kanten. Sie entspricht der Form einer längs geteilten Tonne. Früher wurden diese Dächer oft für Gewerbebauten und Hallen eingesetzt, entwickeln sich aber zunehmend zu einer beliebten Dachform auch beim Hausbau. Diese Dachform hat eine geringere Fläche und damit weniger Energieverluste.
Das Bogendach
Das Bogendach ist eine Abwandlung des Tonnendaches. Einziger Unterschied ist die Form, die nicht einem Halbkreis ähnelt sondern nur einem Kreisabschnitt, also einem weniger gewölbten Tonnendach. Auch hier sind die Energieverluste geringer aber auch das Platzangebot unter dem Dach.
Das Schleppdach
Hierbei handelt es sich um ein Satteldach, welches mit einer zusätzlich geneigten Dachfläche über die Traufe hinaus erweitert wird. Damit werden Hausanbauten unter dem gleichen Dach mit eingebunden. Man findet solche Dächer häufig bei alten Bauernhäusern wo sich Ställe gleich neben dem Haus befinden. Auch bei moderne Bauten wirkt diese Dachform sehr attraktiv.
Das Sheddach
Das Sheddach, auch Sägezahndach genannt, war ursprünglich eine Dachform für Industriebauten, welche eine Ausleuchtung mit natürlichem Lichteinfall möglich machte. Diese Dachform besteht aus kleinen Pult- und Satteldach Elementen, die hintereinander aufgereiht sind. Heute sieht man diese Dachform auch im Wohnungsbau, meist bei Energiesparhäusern.
Was gibt es sonst noch für Dachformen?
Es gibt noch viele andere Dachformen, die aber beim Wohnungsbau eher eine untergeordnete Rolle spielen. So gibt es die Form des „Nurdach“, wobei ein Satteldach den ganzen Baukörper umschließt, meist bei Schutzhütten oder Gartenhäuschen zu finden. Rhomben- oder Faltdächer zieren oftmals sakrale Bauten oder Keil- und Kegeldächer die Türme von Stadtmauern.