Dachausbau Förderung: Möglichkeiten im Überblick
Planen Sie einen Dachausbau und suchen nach passenden Fördermöglichkeiten? Es existieren spezifische Förderprogramme, die vor allem energetische Sanierungsmaßnahmen unterstützen, die oftmals mit einem Dachausbau verbunden sind. Hier ist eine Übersicht der attraktivsten Förderungen und deren Bedingungen:
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist besonders für energetische Maßnahmen relevant und bietet sowohl Zuschüsse als auch zinsgünstige Darlehen. Diese Förderungen können Ihre Sanierungskosten erheblich senken.
BEG Einzelmaßnahmen (EM)
Zuschüsse für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle sind besonders relevant. Fördern Sie beispielsweise die Dachdämmung.
- Zuschusshöhe: 15% der förderfähigen Kosten. Bei einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erhöht sich der Zuschuss auf 20%.
- Förderbare Kosten: Material, Montage, Planungsleistungen, Arbeiten am Dachstuhl, Lattung, Eindeckung, Anschlussarbeiten, Gerüstbau.
- Obergrenze: 60.000 € pro Wohneinheit und Kalenderjahr.
- Antragsstellung: Vor Beginn der Maßnahmen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
- Wichtige Voraussetzung: Einbindung eines BAFA-zugelassenen Energieberaters.
BEG Wohngebäude (WG)
Für umfassende Sanierungen zum Effizienzhaus-Standard bietet die BEG ebenfalls attraktive Förderkredite.
- Förderformen: Zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse.
- Zuschusshöhe: Abhängig vom erreichten Effizienzhaus-Standard (z.B. Effizienzhaus 40, 85).
- Förderbare Kosten: Gesamte energetische Sanierung, einschließlich Maßnahmen am Dach.
- Vorgehensweise: Der Kredit wird über die Hausbank und nicht direkt bei der KfW beantragt, vor Beginn der Maßnahmen.
- Wichtige Voraussetzung: Einbindung eines Energieexperten und Vorlage eines Sanierungskonzepts.
Steuerliche Förderung
Eine steuerliche Förderung gibt Ihnen die Möglichkeit, die Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich abzusetzen, sofern keine anderen staatlichen Förderungen in Anspruch genommen werden.
- Absetzbarkeit: Die Kosten können über drei Jahre verteilt von der Einkommenssteuer abgesetzt werden.
- Voraussetzungen: Die Immobilie muss selbst bewohnt sein; vermietete Wohnungen sind nicht förderfähig.
Regionale und zusätzliche Förderprogramme
Neben den bundesweiten Programmen bieten auch Länder, Kommunen und Unternehmen eigene Förderungen an, die zusätzlich in Anspruch genommen werden können. Diese variieren stark je nach Region und Anbieter.
Recherche: Informieren Sie sich über lokale Förderprogramme, die ergänzend zu den Bundesmitteln verfügbar sind, um weitere finanzielle Entlastungen zu erhalten.
Förderung für Solarenergie-Installationen
In Kombination mit einem Dachausbau wird oftmals auch die Installation von Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen gefördert.
Fördermöglichkeiten: Sowohl BAFA als auch KfW bieten spezifische Programme für die Installation von Solaranlagen, die eine nachhaltige Energieversorgung fördern.
Steuerbonus für energetische Sanierungen
Wenn Sie keine andere öffentliche Förderung für Ihre energetische Sanierung erhalten, können Sie alternativ den Steuerbonus nutzen. Dieser ermöglicht es Ihnen, Kosten für energetische Maßnahmen steuerlich abzusetzen.
- Absetzbare Kosten: Bis zu 20% der gesamten Sanierungskosten, maximal jedoch 40.000 Euro innerhalb von drei Jahren.
- Voraussetzungen: Die Immobilie muss selbst bewohnt werden und älter als zehn Jahre sein. Vermietete Wohnungen sind nicht förderfähig.
- Geltendmachung: Die Absetzung erfolgt über die Einkommenssteuererklärung. Die Kosten werden dabei in den ersten beiden Jahren mit jeweils 7% und im dritten Jahr mit 6% abgezogen.
- Förderfähige Maßnahmen: Dazu gehören unter anderem die Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken, der Austausch von Fenstern und Außentüren, die Erneuerung von Heizungsanlagen und die Beauftragung von Energieberatern.
- Zeitrahmen: Die Maßnahmen müssen vor dem 1. Januar 2030 abgeschlossen werden.
Beachten Sie jedoch, dass eine doppelte Förderung derselben Maßnahme nicht möglich ist und der Steuerbonus somit nicht mit anderen Förderungen wie der BEG kombiniert werden kann.
Regionale und Unternehmens-Förderungen
Neben staatlichen Förderprogrammen bieten auch Länder, Kommunen und Unternehmen spezifische Unterstützungsmaßnahmen für den Dachausbau und die energetische Sanierung an. Diese regionalen und unternehmensbezogenen Förderungen können Ihnen eine zusätzliche finanzielle Entlastung verschaffen.
Regionale Förderungen
Bundesländer und Kommunen stellen häufig Förderprogramme bereit, die auf Ihre speziellen Bedürfnisse und örtlichen Gegebenheiten zugeschnitten sind. Diese Fördermöglichkeiten können je nach Region stark variieren und zusätzliche Zuschüsse zu den bundesweiten Maßnahmen gewähren.
- Länderprogramme: Viele Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Hessen bieten eigene Förderprogramme, die energetische Sanierungen oder den Ausbau von Wohnraum unterstützen.
- Kommunale Programme: Einige Städte und Gemeinden bieten spezielle Förderungen, etwa für die Erhaltung von Denkmälern oder die Modernisierung von Bestandsgebäuden.
Unternehmens-Förderungen
Auch Unternehmen der Dachbranche und andere Organisationen gewähren in regelmäßigen Abständen Fördermittel oder Rabatte für bestimmte Modernisierungsmaßnahmen.
- Unternehmensinitiativen: Hersteller von Dachmaterialien oder Dämmstoffen bieten oft spezielle Rabattaktionen oder zusätzliche finanzielle Unterstützung für Projekte an, die ihre Produkte verwenden.
- Kooperationen: Manchmal kooperieren lokale Unternehmen mit Kommunen oder Energieagenturen und bieten kombinierte Förderprogramme an, die sowohl Materialkosten als auch handwerkliche Leistungen abdecken.
Recherche und Beratung
Um keine Fördermittel zu verpassen, sollten Sie gründlich recherchieren. Nutzen Sie Förderdatenbanken im Internet oder wenden Sie sich an regionale Energieberater, die Ihnen bei der Suche nach passenden Förderungen helfen können. Einige Online-Tools ermöglichen es Ihnen, durch Eingabe relevanter Daten die verfügbaren Zuschüsse und Darlehen schnell zu identifizieren.
Gute regionale und unternehmerische Fördermöglichkeiten können eine erhebliche finanzielle Entlastung bieten, die Ihre Investition in den Dachausbau und die energetische Sanierung noch rentabler macht.
Zusätzliche Förderungen für Solarenergie
Planen Sie im Zuge des Dachausbaus die Installation einer Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage? Nutzen Sie die vielfältigen Förderprogramme, um die Kosten für Ihre Solaranlage zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Fördermöglichkeiten
- BAFA-Zuschüsse: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt die Installation von Solardachziegeln im Rahmen energetischer Dachsanierungen. Sie können bis zu 15% der förderfähigen Kosten als Zuschuss erhalten. Bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) erhöht sich die Förderung auf 20%.
- KfW-Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darlehen für Photovoltaikanlagen und Solarthermie-Anlagen an. Diese Kredite sind oft mit Tilgungszuschüssen verbunden, was die finanzielle Belastung weiter reduziert.
- Regionale Förderprogramme: Informieren Sie sich über zusätzliche Fördermöglichkeiten in Ihrer Region. Städte und Kommunen bieten häufig Zuschüsse für erneuerbare Energien. Beispielsweise zahlt Darmstadt 200 Euro pro kWp installierter PV-Leistung, bis zu einem Maximum von 6.000 Euro.
- Steuerliche Anreize: Zusätzlich zu den direkten Förderungen können Sie von diversen steuerlichen Erleichterungen profitieren, etwa durch das Absetzen der Investitionskosten über mehrere Jahre.
Vorteile und wichtige Hinweise
- Kombinierbarkeit: Sie können Förderungen kombinieren, um Ihre Investitionskosten weiter zu senken. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Doppelförderung erfolgt.
- Einbindung eines Energieberaters: Für viele Programme ist die Einbeziehung eines zertifizierten Energieberaters erforderlich, der Ihnen beim Erstellen eines Sanierungsplans helfen kann.
- Langfristige Einsparungen: Neben den initialen Zuschüssen und Krediten können Sie durch die Einspeisevergütung für den erzeugten Solarstrom Ihre laufenden Kosten weiter senken.
Durch die Nutzung dieser verschiedenen Förderprogramme können Sie die Kosten für die Installation von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen erheblich senken und gleichzeitig nachhaltige Energiequellen in Ihr Zuhause integrieren. Informieren Sie sich sorgfältig und nehmen Sie die verfügbaren Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch, um Ihren Dachausbau energetisch und wirtschaftlich optimal zu gestalten.
Professionelle Beratung
Ein Dachausbau spielt oft eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes. Dabei kann eine professionelle Beratung entscheidend sein, um sämtliche Fördermöglichkeiten optimal auszuschöpfen. Ein zertifizierter Energieberater begleitet Sie durch den gesamten Prozess, von der Erstberatung bis zur Umsetzung der Maßnahmen.
- Erstberatung und Bestandsaufnahme: Ein Energieberater führt eine detaillierte Bestandsaufnahme Ihres Dachs und Gebäudes durch, um die energetischen Schwächen zu identifizieren und die Potenziale für eine Verbesserung aufzuzeigen.
- Individuelle Sanierungsplanung: Auf Grundlage der Analyse erstellt der Berater ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept. Dabei werden verschiedene Maßnahmen zur energetischen Optimierung wie Dachdämmung, neue Fenster oder Solaranlagen berücksichtigt.
- Fördermittel-Recherche und -Anträge: Der Energieberater kennt sich mit den aktuellen Förderprogrammen aus und unterstützt Sie bei der Auswahl und Beantragung der passenden Fördermittel. Dazu zählt auch die Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen und die Einreichung der Anträge bei den zuständigen Behörden.
- Kostenbewertung und Finanzierung: Eine umfassende Beratung umfasst auch die Kostenabschätzung und die Erstellung eines Finanzierungsplans. Der Energieberater zeigt Ihnen, welche Investitionen nötig sind und wie hoch die potenziellen Einsparungen durch Fördermittel und Energieeffizienzmaßnahmen ausfallen.
- Begleitung der Umsetzung: Während der Bauphase steht Ihnen der Energieberater zur Seite, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen fachgerecht und nach den Vorgaben der Förderprogramme ausgeführt werden. Dies umfasst die Koordination der Handwerker und die Qualitätssicherung der durchgeführten Arbeiten.
Durch diese umfassende Unterstützung können Sie sicherstellen, dass Ihr Dachausbau nicht nur energetisch effizient, sondern auch kosteneffektiv umgesetzt wird. Eine gute Beratung vermeidet zudem teure Fehler und maximiert die Fördermittel, die Ihnen zur Verfügung stehen.