Eine entscheidende Frage: wie ist Ihr Dach gedämmt?
Nicht jedes Dach ist gleich. Bei Steildächern herrschen zwei Techniken vor, die mit der Dämmung zusammenhängen.
- das Warmdach
- das Kaltdach
Kaltdächer
Dazu kommt noch das Umkehrdach, was aber eher beim Flachdach eine Rolle spielt. Bis vor wenigen Jahren wurden Wohnhausdächer vornehmlich als Kaltdächer konstruiert. Dabei findet eine Hinterlüftung der Dachhaut statt. Die aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Haus wird so abgeführt.
Warmdächer
In den letzten Jahren hat sich aber immer mehr die Warmdachkonstruktion durchgesetzt. Auch ist das nachträgliche Dämmen als Wärmedach die einfachere Variante der durch die Energiesparverordnung vorgesehenen Wärmedämmung beim Dachausbau als Wohnraum.
Beim Kaltdach benötigen Sie Expertenhilfe
Voraussetzung ist jedoch, dass die Feuchtigkeit aus dem Gebäude anderweitig abgeleitet werden kann. Jedoch, wie bereits angesprochen, ist das Warmdach inzwischen Konstruktionsstandard. Daher bezieht sich die bachfolgende Anleitung zum Selbermachen vom Dachausbau auch auf ein Warmdach. Ein Kaltdach muss von innen diffusionsoffen sein, weshalb beim Dachausbau dringend zu fachgerechter Hilfe geraten sei. Außerdem kann eine Kaltdachausführung sehr individuell sein.
Anleitung zum Dachgeschossausbau
- eventuell Dachlatten
- Klemmdämmfilz
- Tackerklebeband
- Dampfsperre
- Abdichtklebeband und Manschetten für Dampfsperre
- Dichtmasse für Dampfsperre (Kartusche)
- Gipskartonplatten
- Schnellbauschrauben
- Spachtelmasse
- Bewehrungsstreifen
- Kantenschutzleisten
- Material für die Elektroinstallation
- Cutter-Messer
- Tacker
- Metallprofil als Schneidhilfe
- Kartuschenspritze
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine
- Kreislochsäge für Bohrmaschine
- Abziehkelle bzw. Traufel
- Schleifpapier
1. Vorbereitungsarbeiten
Am gängigsten ist die Zwischensparrendämmung. Allerdings muss die zwischen 18 und 20 cm stark sein, um der Energiesparverordnung zu genügen. Sollten die Sparren Ihres Dachstuhls nicht tief genug sein, können Sie eine Auflattung vornehmen.
2. Das Dach dämmen
Nun schneiden Sie den Klemmfilz. Er muss wirklich fugenlos zwischen die Sparren eingeklemmt werden. Schneiden Sie die einzelnen Teile also immer etwas auf Übermaß.
3. Tackerklebeband anbringen
Nun bringen Sie das Tackerklebeband auf den Sparren an. Es schützt die Dampfsperre, die hier befestigt wird, später vor Einrissen und Undichtigkeiten.
4. Dampfsperre befestigen
Jetzt können Sie die Dampfsperre anbringen. Bringen Sie sie quer zu den Sparren an. Dabei lassen Sie die einzelnen Bahnen 20 bis 30 cm überlappen. An den Firstenden lassen Sie die Folie ungefähr 10 cm überstehen.
An Dachdurchdringungen (Kamin, Antennenständer etc.) benutzen Sie spezielle Dichtfolien oder Manschetten zum perfekten Abdichten.
Die Überlappungen verkleben Sie mit dem speziellen Dichtklebeband für die Dampfsperre. An den Firstenden schlagen Sie die Folie nach innen und spritzen jetzt mit der Silikonspritze die Dichtmasse, die auch Kleber ist, ein. Dann drücken Sie die Folie wieder darüber. Ist die Dichtmasse ausgehärtet, können Sie sie abschneiden (Überstand).
5. Die Gipskartonplatten anbringen
Jetzt können Sie mit dem Dachausbau mit den Gipskartonplatten beginnen. Auf den Sparren werden die Platten verschraubt.
Montieren Sie die Platten Stoß an Stoß. Mussten Sie Gipskartonplatten an der Fugenseite abschneiden, müssen Sie die Schnittkante fasen, damit wieder eine Fuge am Stoß zwischen den zwei Platten entsteht.
Für die Ausschnitte für die Elektroinstallation (Steckdosen, Lichtschalter etc.) verwenden Sie die Kreislochsäge. Achten Sie beim Setzen der Dosen darauf, dass hier weder Schall- noch Wärmebrücken entstehen.
6. Das Verfugen und Schleifen der Gipskartonplatten
Nun verfugen Sie die Gipsplatten mit der Spachtelmasse. Je nach weiterführenden Arbeiten (Streichen, Fliesen, Tapezieren usw.) müssen Sie eine der vier möglichen Qualitätsstufen (Q1 bis Q4) erreichen. Während Q1 zum Fliesen ausreichend ist, müssen Sie zum Streichen mindestens Q3 erreichen. Für Lackierungen und Metalltapeten sogar Q4. Deshalb müssen Sie entsprechend oft abwechselnd schleifen und spachteln.
7. Abschlussarbeiten
Jetzt sind Sie mit dem Selbermachen des Dachausbaus beinahe fertig. Jetzt folgt nur noch die Abschlusswandverkleidung (Tape, Farbe, Lack usw.).
Ein Warmdach ist nicht diffusionsoffen. Deshalb kann sich kein Schwitz- und Kondenswasser in der Dämmung bilden. Ausschlaggebend wichtig ist allerdings, dass Sie die Dampfsperre wirklich absolut dicht montieren. Das gilt explizit an Durchdringungen, Dachfenstern und Gauben.
Natürlich finden Sie zu den ansonsten notwendigen Arbeitsbereichen ebenfalls zahlreiche Artikel im Hausjournal. Die reichen vom Gipskarton spachteln und schleifen bis hin zum professionellen Lackieren und [Streichen von Rigipsplatten].