Intro: Dachbegrünungen haben aktuell Hochkonjunktur. Sie haben sich als wirksamer Beitrag zur Erhaltung von Biodiversität und Ressourcenschonung im Gebäudemanagement entpuppt. Welche Arten von Dachbegrünung es gibt und wie sie ausgestaltet werden können, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
Auf welche Arten kann man ein Dach begrünen?
Bei der Dachbegrünung haben sich in den vergangenen Jahren zwei Arten herauskristallisiert:
- die extensive Dachbegrünung und
- die intensive Dachbegrünung
Die extensive Dachbegrünung ist funktionell ausgerichtet, die intensive Dachbegrünung gärtnerisch-ästhetisch. Generell kann man sagen, dass extensive Dachbegrünung mehr für Pragmatiker und reine Funktionsdächer geeignet sind, die intensive Dachbegrünung dagegen für gärtnerisch Interessierte und Besitzer von Dachterrassen.
Worum geht es bei der extensiven Dachbegrünung?
Bei der extensiven Dachbegrünung handelt es sich um eine pragmatische, funktionell ausgerichtete Methode. Hierbei steht eine Verbesserung von gebäudetechnischen Dachfunktionen wie der Wärme- und Schalldämmung und dem Regenwassermanagement auf ökologische und damit auch ökonomische Weise im Vordergrund. Ein weiteres Merkmal der extensiven Dachbegrünung ist die Ausrichtung auf möglichst geringen Pflegeaufwand. Das bedeutet, dass genügsame, meist wilde Pflanzenarten für die Bepflanzung ausgewählt werden, die weitgehend allein zurechtkommen. Auch deshalb ist die extensive Dachbegrünung vor allem für Dächer geeignet, die normalerweise nicht betreten und anderweitig genutzt werden. Die Verbesserung der Biodiversität und der Luftqualität in Standgebieten ist aber auch ein Anliegen der extensiven Dachbegrünung.
Wann entscheide ich mit für extensive Dachbegrünung?
Eine extensive Dachbegrünung ist immer dann angesagt, wenn das zu begrünende Dach sich nicht zum Betreten eignet und man bei der Begrünung keinen Nutz- oder Ziergarten im Visier hat. Wenn man vor allem die Wärme- und Schalldämmung des Dachs auf natürliche Art verbessern und dabei gleichzeitig ohne viel Aufwand etwas Gutes für die Umwelt und Tierwelt tun möchte, ist diese Art der Dachbegrünung ideal. Für die extensive Dachbegrünung spricht außerdem eine nicht sonderlich hohe Tragkraft des betreffenden Dachs. Denn die typische Bepflanzung setzt sich nämlich gern aus niedrigen Bodendeckern und einem flachen Substrat zusammen, was insgesamt wenig Gewicht ergibt.
Worum geht es bei intensiver Dachbegrünung?
Die intensive Dachbegrünung nimmt eher eine Lifestyle-Rolle ein. Das bedeutet, dass hier Nutz- und/oder Ziergärten auf Dächern mit Terrassencharakter entstehen. Hier werden also nicht die unscheinbaren, genügsamen, polsterbildenden Pflanzen gepflanzt, sondern eher größere, dekorativere und vielleicht fruchtbildende Pflanzen – gern auch in Kombination mit ästhetisch orientierten Wegen und Sitzgelegenheiten. Insofern spricht man bei der intensiven Dachbegrünung auch von „Dachgärten“. Intensive Dachbegrünung bringt dementsprechend auch deutlich mehr Pflegeaufwand mit sich. Außerdem muss hier meist ein ausgeklügeltes Konzept für die Be- und Entwässerung entwickelt werden und in der Regel auch eine größere Tragfähigkeit des Dachs vorhanden sein.
Wann entscheide ich mich für intensive Dachbegrünung?
Wenn Sie Ihr Dach vor allem im Sommer als Ort zum Entspannen und Gärtnern nutzen wollen, die Dachstatik es hergibt und Sie bereit für regelmäßige Pflege sind, kann die intensive Dachbegrünung etwas für Sie sein. Wenn Sie zwar eine Art Nutz- und Ziergarten auf Ihrem Dach anlegen, aber nicht allzu viel Pflegearbeit und Geld investieren wollen, können Sie auch auf das Konzept der einfachen Intensivbegrünung zurückgreifen. Dabei werden pflegeleichtere Pflanzen miteinander kombiniert, die trotzdem eine attraktive Gestaltung fürs Drumherum erlauben.