Welche Probleme kann es bei Dachbegrünungen geben?
So viele Vorteile Dachbegrünungen für die Biodiversität, die natürliche Dachdämmung und das Auge mitbringen – ein paar Nachteile sind auch nicht von der Hand zu weisen. Vor allem für die Dachkonstruktion und die Bausubstanz des darunterliegenden Gebäudes ist eine Dachbegrünung nicht unbedingt förderlich. Folgende Probleme können durch die Bepflanzung auf dem Dach auftauchen:
- eindringende Nässe durch Feuchtigkeitsstau
- zu hohe Gewichtslast
- lästige Pflegemaßnahmen
Wie kann es zu Feuchtigkeitsschäden kommen?
Ein begrüntes Dach braucht immer ein Wassermanagement, damit die Pflanzen einerseits möglichst dauerhaft und autark mit Feuchtigkeit versorgt werden und andererseits nicht im Wasser stehen. Im Idealfall funktioniert das System natürlich einwandfrei – durch Fehlberechnungen und vor allem durch Verstopfungen von Ablauföffnungen durch Laub, Kies oder Substrat kann es aber immer zu Wasseransammlungen kommen. Die schädigen dann nicht nur die Pflanzen, sondern auf Dauer auch Dach und Gebäude. Durch minimale Undichtigkeiten kann dann schneller Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen und dort langfristig für Ärger sorgen. Lecks sind auf einem bewachsenen Dach außerdem schwerer zu finden als auf einem unbewachsenen Dach.
Wie wird die Auflast zum Problem?
Die Auflast einer Dachbegrünung wird optimalerweise natürlich immer von einem Statiker inklusive aller Eventualitäten geprüft. Normalerweise stellt die Begrünung also keine Überlastung für Dach und Gebäude dar. Bei Nachlässigkeiten in der Planung und Pflege des Gründachs können aber durchaus Überlastungen entstehen – etwa durch stehendes Wasser oder Überwucherungen.
Kann ein Gründach zu viel Pflege abverlangen?
Wer von seinem Gründach vor allem in puncto Wärme- und Schalldämmung, Artenvielfalt, und Entsiegelung profitieren und ansonsten nicht viel damit zu tun haben möchte, entscheidet sich sowieso für eine extensive, also pflegearme Begrünung. Dabei werden sehr genügsame, weitgehend autarke Pflanzen wie Dickblattgewächse, Gräser und Wildkräuter eingesetzt, die weitaus weniger Umsorge einfordern als eine intensive Dachgartenbepflanzung. Aber selbst die sogenannten „Sedumdächer“ brauchen etwas Pflege. Wenigstens zweimal im Jahr sollte man auf ein solcherart bepflanztes Dach steigen, etwas jäten und die Ablaufvorrichtungen auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüfen. Für diesen minimalen Aufwand muss man also schon bereit sein.