Welche Anforderungen stellt ein Schattendach an eine Begrünung?
Die meisten Dächer liegen nahezu den ganzen Tag in der Sonne, sodass bei der Begrünung vor allem auf eine trockenheits- und hitzeresistente Bepflanzung geachtet werden muss. Ein Dach, das durch umstehende Bäume oder Gebäude vorwiegend im Schatten liegt, bringt dagegen folgende Anforderungen an eine Begrünung mit sich:
- Auswahl möglichst schatten- und feuchtigkeitsverträglicher Pflanzenarten
- effektives Entwässerungssystem
Damit ein gesunder, intakter Pflanzenteppich auf dem Schattendach gedeihen kann, müssen natürlich Pflanzen ausgewählt werden, die sich im Schatten wohlfühlen und auch mit verstärkter Feuchtigkeit kein Problem haben. Denn auf einem Schattendach kann Regenwasser schlechter verdunsten, sodass mit Staunässe zu rechnen ist. Um diese nicht überhand nehmen zu lassen, ist die Einrichtung eines gut funktionierenden Entwässerungssystems wichtig.
Welche Pflanzen eignen sich für ein Schattendach?
Die Pflanzen, die für klassische Extensivbegrünungen empfohlen und oft auch in Form fertiger Saatmischungen verkauft werden, sind vor allem sonnenverträglich. Allerdings gibt es auch für schattige, feuchte und kühle Standorte gut geeignete Pflanzenarten, die dem pflegeleichten, niedrigen und polsterbildenden Extensivbegrünungsstil gerecht werden. Dazu zählen vor allem Arten, die in Waldgebieten heimisch sind. Schatten- und kühleliebende Pflanzen, die wenig Pflege brauchen, niedrig bleiben und schnell einen dichten Pflanzenteppich bilden, sind zum Beispiel folgende:
- Zimbelkraut
- Rundblättrige Glockenblume
- Polsterfetthenne (Immergrünchen)
- Schillergras
- Kleiner Frauenmantel
- Walderdbeere
- Pimpinelle
- Edel-Gamander
- Kaukasus-Fetthenne
- Hain-Simse (Gras für zarte Auflockerung)
- Balkan-Storchschnabel
- Farne
Welches Entwässerungssystem eignet sich fürs Schattendach?
Ein Dach, das vorwiegend im Schatten liegt, wird weniger durch Verdunstung von Regennässe befreit. Ein passives Entwässerungssystem mit Ablauföffnungen außerhalb der Vegetationsfläche und Ablaufleitung über die Dachtraufe ist gerade bei einem Flachdach dann möglicherweise nicht effektiv genug. Zu empfehlen ist hier eine aktivere Entwässerung über Druckströmungsleitungen. Bei der Druckentwässerung – die auch bei Dachbegrünungen immer beliebter wird – erfolgt das Ableiten des Regenwassers per Über- oder Unterdruck über Ablaufgullys und vollgefüllte Rohrleitungen. Damit das Substrat der Begrünung nicht aufgeschwemmt wird und die Vegetationsfläche nicht durch Rückstau vernässt, muss die Begrünungsfläche allerdings gleichmäßig gestaltet sein. Das heißt, dass zum Beispiel keine Kies- und Bepflanzungsflächen kombiniert werden können. Außerdem müssen ausreichend große Kontrollschächte oberhalb der Flächendrainage eingerichtet werden.