Kostenbeispiel: Dachbodendämmung
Beispielsituation:
- Deckengröße: 60 m²
- nicht begehbare Dämmung
- leistungsfähige Dämmstärke
Posten | Preis |
---|---|
Materialkosten | 1.520 EUR |
Arbeitskosten | 1.850 EUR |
Gesamtkosten | 3.370 EUR |
pro m² | 56,16 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Arten der Dachbodendämmung
- Dämmstärke
- Dämmmaterial
Arten der Dachbodendämmung
Wenn der Dachraum ungeheizt ist, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Decke zwischen Wohnbereich und Dachraum zu dämmen:
- eine Dachbodendämmung von unten
- eine Dachbodendämmung von oben
Dachbodendämmung von unten
Beim Dämmen von unten her bietet sich als Möglichkeit die Einblasdämmung (mit oder ohne künstlich hergestellten Hohlraum) an. Plattendämmungen sind prinzipiell ebenfalls möglich, werden aus optischen Gründen aber meist vermieden. Eine solche Art der Deckendämmung bleibt gewöhnlich Kellerdeckendämmungen vorbehalten. Mehr über die Kosten solcher Dämmungen erfahren Sie, wenn Sie auf den obenstehenden Link klicken.
Einblasdämmung ohne künstlichen Hohlraum. In Balkendecken bestehen Hohlräume zwischen den Deckenbalken, die mit eingeblasenem Dämmmaterial ausgefüllt werden können. Die Kosten für das wenig aufwendige Verfahren liegen gewöhnlich zwischen 20 und 35 EUR pro m² Deckenfläche, abhängig vom individuellen Aufwand und vom gewählten Dämmstoff.
Einblasdämmung mit künstlichem Hohlraum. Steht kein Raum zwischen Deckenbalken zur Verfügung oder reichen die Balkenzwischenräume für eine leistungsfähige Dämmung nicht aus, kann ein (zusätzlicher) künstlicher Hohlraum geschaffen werden. Dazu wird die Decke abgehängt und der Raum über der abgehängten Decke mit einer Einblasdämmung gedämmt. Ein Verlust an Raumhöhe im Wohnraum ist dann allerdings unvermeidbar.
Zu den Kosten für die Einblasdämmung kommen in diesem Fall noch die Kosten für das Abhängen der Decke. Wie hoch diese Kosten bei unterschiedlichen Konstruktionen sind, können Sie ausführlich in unserem Artikel Decke abhängen: Kosten nachlesen.
Dachbodendämmung von oben
Wird von oben her gedämmt, bestehen zwei Möglichkeiten:
- Nicht begehbare Dämmungen sowie
- Begehbare Dämmungen
Nicht begehbare Dämmungen. Nach der Dämmung ist in diesem Fall der Dachboden nicht mehr oder nur mehr sehr eingeschränkt begehbar. Das Dämmmaterial wird in diesem Fall über einer Dampfsperre auf der Bodenfläche des Dachbodens verlegt.
Als Dämmmaterial eignen sich sowohl Plattendämmstoffe als auch Mattendämmstoffe, bei überhaupt nicht betretenen Dachböden (z. B. Kriechboden) können auch einfache Schüttdämmungen vorgenommen werden. Die Kosten bewegen sich abhängig vom verwendeten Dämmmaterial und der eingesetzten Dämmstärke meist zwischen 40 und 70 EUR pro m².
Begehbare Dämmungen. Soll der Dachboden später betretbar sein, muss auf der Dämmschicht noch eine stabile Bodenschicht aus OSB-Platten oder Laminat verlegt werden. Die Kosten liegen damit höher als bei nicht begehbaren Dämmungen, gewöhnlich bewegen sie sich 70 und 100 EUR pro m². Je nach Ausführung, verwendetem Dämmmaterial und Dämmstärke können die Kosten im Einzelfall auch höher liegen.
Für das leichtere Verlegen solcher Dämmungen können auch Fertig-Elemente eingesetzt werden, bei denen die Dämmschicht bereits auf stabile Plattenwerkstoffe aufkaschiert ist. Die Kosten für solche Elemente bewegen sich in üblichen Dämmstärken meist zwischen 20 und 30 EUR pro m².
Dämmstärke
Ermittlung der Dämmstärke durch Berechnung. Welche Dämmstärke erforderlich ist, muss im Einzelfall über eine Berechnung durch den Fachmann ermittelt werden. Ausschlaggebend sind dafür die individuelle Beschaffenheit der Decke und der Wärmedurchgangswert, der erreicht werden soll.
Gesetzlich vorgeschriebene Wärmedurchgangswerte. Die Dachbodendämmung ist – von einzelnen Ausnahmen abgesehen – für die meisten Häuser mit ungeheiztem Dachboden (weniger als 12 °C im Winter) vorgeschrieben. Dabei muss den gesetzlichen Vorgaben zufolge ein Wärmedurchgangswert von 0,24 W/m²K unterschritten werden. Um eine Förderung zu erhalten, muss der Wärmedurchgangswert unter 0,14 W/m²K liegen.
Bei Einblasdämmungen ohne künstliche Hohlräume gilt: es muss ein Dämmstoff mit einem Bemessungswert von 0,035 W/m²K verwendet werden und bis zur maximal möglichen Stärke (nach den aaRdT) eingebracht werden. Die gesetzliche Dämmpflicht gilt damit als erfüllt. In Bezug auf den zulässigen Höchstwärmedurchgangswert macht der Gesetzgeber in diesem Fall keine verpflichtenden Vorgaben.
Dämmmaterial
Durch die sehr große Auswahl an unterschiedlichen möglichen Dämmstoffen bei der Dachbodendämmung und die individuell von Haus zu Haus unterschiedlichen erforderlichen Dämmstärken machen pauschale Preisangaben nur wenig sinn.
Grundsätzlich bewegen sich die Kosten von Dämmmaterialien aber in den meisten Fällen bei üblichen Dämmstärken aber zwischen 10 und 60 EUR pro m². Bei Einblasdämmungen ist der Materialpreis unerheblich, da ausschließlich nach m² zu dämmender Fläche verrechnet wird.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Deckengröße: 60 m²
- begehbare Dämmung mit vorgefertigten Dämmelementen
- leicht unebener Dachraum, Schüttung
- hoher Arbeitsaufwand
Posten | Preis |
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Materialkosten | 3.120 EUR |
Arbeitskosten | 3.250 EUR |
Gesamtkosten | 6.370 EUR |
pro m² | 106,16 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Einblasdämmungen bevorzugen: kostengünstigste Dämmmöglichkeit bei Balkendecken, keine gesetzlichen Mindestvorgaben
- Dämmpflicht beachten: bei Nichtdämmen drohen Bußgelder bis zu 50.000 EUR
- Eigenleistungen: besonders bei nicht begehbaren Dämmungen ohne Schwierigkeit möglich, es fallen nur Materialkosten an
- Förderungen / Steuererleichterungen
FAQ
Was kostet die Dachbodendämmung?
In unserem Beispiel kostet die nicht begehbare Dachbodendämmung 56,16 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die gewählte Ausführung der Dachbodendämmung (von oben, von unten, Dämmmethode), das verwendete Dämmmaterial und die erforderliche Dämmstärke. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man möglichst sinnvolle Dämmstärken wählt (Berechnung durch den Fachmann, zusätzlich Amortisationsrechnung und Wirtschaftlichkeitsrechnung) und wenn möglich Einblasdämmungen wählt. Eigenleistungen können die Kosten stark senken. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.