Welche Fördermöglichkeiten gibt es für den Austausch von Dachfenstern?
Wenn Sie planen, Ihre Dachfenster zu erneuern, stehen Ihnen mehrere Optionen zur finanziellen Unterstützung zur Verfügung. Diese umfassen Zuschüsse, Kredite oder steuerliche Vergünstigungen, die jeweils spezifische Anforderungen und Vorteile bieten.
- Zuschüsse: Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können Sie Zuschüsse für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, inklusive des Austauschs von Dachfenstern, erhalten. Dabei werden 15% der förderfähigen Kosten erstattet und dieser Betrag kann auf 20% steigen, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist.
- Kredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderkredite an, wie z.B. den Ergänzungskredit oder den Kredit für eine Sanierung zum KfW-Effizienzhaus. Diese Kredite können teilweise mit den Zuschüssen kombiniert werden und bieten attraktive Konditionen für energetische Sanierungsarbeiten.
- Steuerliche Förderung: Eine weitere Möglichkeit besteht darin, 20% der Investitionskosten für energetische Sanierungsmaßnahmen steuerlich geltend zu machen. Diese Förderung wird über drei Jahre verteilt und kann nicht mit anderen Förderprogrammen kombiniert werden.
Für alle diese Maßnahmen ist es wichtig, dass Sie die technischen Mindestanforderungen erfüllen und die Anträge vor dem Beginn der Bauarbeiten stellen. Der Einbau der neuen Dachfenster muss luftdicht und wärmebrückenminimiert erfolgen, und in manchen Fällen ist die Einbindung eines Energieberaters erforderlich. Erkundigen Sie sich auch nach regionalen Förderprogrammen, die zusätzliche finanzielle Unterstützung bieten können.
Zuschüsse durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet im Rahmen der BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM) attraktive Zuschüsse für den Austausch von Dachfenstern. Ein Zuschuss von 15% der förderfähigen Kosten ist möglich, der auf 20% erhöht werden kann, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist.
Fördervoraussetzungen
- Gebäudebestand: Nur Gebäude, die älter als fünf Jahre sind, sind förderfähig.
- Energetische Anforderungen: Die neuen Dachfenster müssen bestimmte technische Mindestanforderungen, wie einen maximalen U-Wert von 1,0 W/m²K, erfüllen.
- Förderfähige Kosten: Neben den Kosten für die Dachfenster und deren Einbau werden auch notwendige Nebenarbeiten wie Dichtungs-, Trockenbau- oder Malerarbeiten gefördert.
- Antragstellung: Der Förderantrag muss vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt und genehmigt werden.
Förderhöchstgrenzen
- Maximale Fördersumme: Pro Wohneinheit und Jahr können bis zu 30.000€ förderfähige Kosten anerkannt werden, ohne iSFP. Bei einem individuellen Sanierungsfahrplan können die förderfähigen Kosten bis zu 60.000€ pro Jahr und Wohneinheit betragen.
Schritt-für-Schritt zur Förderzusage
- Kontaktaufnahme mit einem Energieeffizienz-Experten: Dieser erstellt die erforderlichen technischen Unterlagen und unterstützt Sie bei der Antragstellung.
- Einholung von Handwerksangeboten: Achten Sie darauf, dass der Vertrag eine auflösende Bedingung enthält, falls keine Förderzusage erfolgt.
- Antragstellung: Reichen Sie den Förderantrag zusammen mit den notwendigen Unterlagen beim BAFA ein.
- Förderzusage abwarten: Beauftragen Sie nach Erhalt der Förderzusage die Handwerksbetriebe.
- Nachweisführung und Auszahlung: Reichen Sie nach Abschluss der Arbeiten alle erforderlichen Nachweise beim BAFA ein, um die Auszahlung des Zuschusses zu erhalten.
Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet speziell für energetische Sanierungen attraktive Förderkredite an, die Ihnen helfen, die Kosten für den Austausch Ihrer Dachfenster zu decken. Diese Kredite bieten zinsgünstige Konditionen und zusätzliche Tilgungszuschüsse.
KfW-Förderprogramme
- KfW-Förderkredit für energetische Sanierung (Programm 261/262): Für energetische Einzelmaßnahmen, wie den Austausch von Dachfenstern, können Sie einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit in Anspruch nehmen. Der Kreditantrag muss vor Beginn der Bauarbeiten über eine durchleitende Bank gestellt werden, die Ihren Antrag an die KfW weiterleitet.
- KfW-Förderkredit für eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus (Programm 261): Wenn die energetische Sanierung Ihres gesamten Hauses geplant ist, können Sie einen Kredit von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit beantragen. Je nach erreichtem Effizienzhaus-Standard ist ein Tilgungszuschuss von 20 bis 45 Prozent der Kreditsumme möglich.
Schritte zur Beantragung eines KfW-Förderkredits
- Beratung einholen: Kontaktieren Sie zunächst einen Energieberater, der mit Ihnen die notwendigen energetischen Maßnahmen bespricht und die erforderlichen technischen Nachweise erstellt.
- Kreditantrag stellen: Gehen Sie zu Ihrer Hausbank oder einem anderen Finanzierungsinstitut und legen Sie dort gemeinsam den Kreditantrag. Die Bank leitet den Antrag an die KfW weiter.
- Projekt umsetzen: Nach der Kreditzusage durch die KfW können Sie die beauftragten Arbeiten beginnen lassen.
- Tilgungszuschuss beantragen: Nach Abschluss der Arbeiten stellt der Energieberater die notwendigen Dokumente aus, damit die KfW den Tilgungszuschuss gewährt und der Kreditbetrag entsprechend reduziert wird.
Steuerliche Förderung nach §35c EStG (Einkommensteuergesetz)
Eine besonders attraktive Fördermöglichkeit für den Austausch von Dachfenstern bietet die steuerliche Förderung gemäß §35c EStG. Sie erlaubt es Ihnen, 20 % der Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen, einschließlich des Dachfensteraustauschs, über Ihre Einkommensteuererklärung abzusetzen.
Voraussetzungen und Anforderungen
- Eigentumsverhältnisse: Die Immobilie muss von Ihnen selbst bewohnt werden.
- Alter der Immobilie: Das Gebäude muss mindestens zehn Jahre alt sein.
- Technische Anforderungen: Die neuen Dachfenster müssen energetische Mindestanforderungen erfüllen, insbesondere einen U-Wert von maximal 1,0 W/m²K.
- Überprüfung durch Fachunternehmen: Die Baumaßnahme muss von einem qualifizierten Fachunternehmen durchgeführt und bescheinigt werden.
Höhe der Förderung
Gesamtbetrag: Sie können bis zu 40.000 € an steuerlicher Förderung geltend machen, wenn die gesamten Investitionskosten 200.000 € nicht übersteigen. Die steuerliche Rückerstattung erfolgt über drei Jahre: Im ersten und zweiten Jahr jeweils 7 %, im dritten Jahr 6 % der Investitionskosten.
Vorgehensweise zur steuerlichen Förderung
- Beauftragen Sie ein qualifiziertes Fachunternehmen: Lassen Sie den Austausch der Dachfenster durch ein anerkanntes Fachunternehmen ausführen.
- Fachunternehmererklärung: Lassen Sie sich nach Abschluss der Arbeiten eine Fachunternehmererklärung ausstellen, die die energetischen Maßnahmen und deren Ausführung bestätigt.
- Steuererklärung einreichen: Machen Sie die Kosten für den Dachfensteraustausch in Ihrer Einkommensteuererklärung geltend und reichen Sie die erforderlichen Nachweise beim Finanzamt ein.
Technische Mindestanforderungen für geförderte Dachfenster
Um Fördermittel für den Austausch Ihrer Dachfenster zu erhalten, müssen diese spezifische technische Mindestanforderungen erfüllen. Diese Voraussetzungen stellen sicher, dass die neuen Fenster eine signifikante energetische Verbesserung und somit eine nachhaltige Investition darstellen.
- Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert): Der U-Wert, der für die Förderfähigkeit entscheidend ist, darf maximal 1,0 W/m²K betragen. Dieser Wert umfasst die gesamte Einheit des Dachfensters einschließlich Verglasung, Rahmen und Abstandshaltern. Typischerweise erreichen Dachfenster mit Dreifachverglasung diesen Wert.
- Einbauanforderungen: Der Einbau der Dachfenster muss luftdicht und wärmebrückenminimiert erfolgen. Dies bedeutet, dass die Fenster so installiert werden müssen, dass Wärmeverluste und ungewollte Luftströmungen minimiert werden. Dadurch wird nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert, sondern auch der Wohnkomfort gesteigert.
- Ergänzende Maßnahmen: Rollläden und Sonnenschutzvorrichtungen, die gleichzeitig mit den Dachfenstern montiert werden, sind ebenfalls förderfähig, sofern sie zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes beitragen. Diese Vorrichtungen tragen zur Regulierung der Raumtemperatur bei und helfen, den Energieverbrauch weiter zu senken.
- Fachunternehmen: Für die Durchführung der Arbeiten ist die Beauftragung eines qualifizierten Fachunternehmens vorgeschrieben. Das Unternehmen muss die korrekte Ausführung der Maßnahmen bescheinigen, um die Förderfähigkeit sicherzustellen.
Beachten Sie, dass alle Anforderungen und Nachweise vor Beginn der Arbeiten geprüft und bestätigt werden müssen, um die Fördermittel zu erhalten. Die rechtzeitige Einbeziehung eines Energieberaters kann Ihnen dabei helfen, die technischen Voraussetzungen zu erfüllen und den Förderantrag korrekt zu stellen.
Zusätzliche Fördermöglichkeiten
Es lohnt sich, über die nationalen Förderungen hinaus auch regionale Programme in Betracht zu ziehen. Zahlreiche Bundesländer und Kommunen unterstützen energetische Sanierungsmaßnahmen durch spezifische Förderprogramme. Diese zusätzlichen Förderungen können dabei helfen, die verbleibenden Kosten nach Anwendung der nationalen Zuschüsse und Kredite weiter zu reduzieren.
Was können regionale Programme beinhalten?
Regionale Fördermöglichkeiten gewährleisten oft:
- Zuschüsse: Einmalige finanzielle Unterstützungen, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
- Zinsvergünstigte Kredite: Darlehen mit besonders niedrigen Zinssätzen oder verlängerten Laufzeiten.
- Beratungsleistungen: Kostenfreie oder vergünstigte Beratung durch Energieexperten.
Was sollten Sie beachten?
Um von regionalen Förderprogrammen profitieren zu können, sollten Sie:
- Frühzeitig recherchieren: Informieren Sie sich, bevor die Sanierungsmaßnahmen beginnen, da die Anträge oft vor Baubeginn gestellt werden müssen.
- Spezifische Bedingungen prüfen: Achten Sie darauf, ob die Programme spezielle Bedingungen für den Antragszeitraum, Gebäudetypen oder technische Anforderungen vorsehen.
- Antragsverfahren: In der Regel sind regionale Förderungen nicht mit nationalen Zuschüssen kombinierbar, informieren Sie sich daher genau über die Kombinationsmöglichkeiten.
Beispielhafte Förderprogramme
Einige Bundesländer bieten Programme an, die speziell auf energieeffiziente Maßnahmen wie den Austausch von Dachfenstern abzielen:
- Förderprogramme der Bundesländer: Hier sind häufig zusätzliche Zuschüsse erhältlich, die insbesondere auch Beratungs- und Planungskosten fördern.
- Kommunale Fördermittel: Manche Städte und Gemeinden bieten spezielle Zuschüsse, die je nach Region und Projektschwerpunkt variieren können.
Durch die Kombination mehrerer Fördermöglichkeiten und eine gezielte Planung können Sie Ihre Investitionen optimal nutzen und die energetische Sanierung Ihres Hauses kosteneffizient gestalten. Lassen Sie sich von einem Energieberater unterstützen, um die besten Förderstrategien zu identifizieren und die erforderlichen Anträge korrekt und vollständig einzureichen. Indem Sie die lokalen Förderprogramme in Ihre Planungen einbeziehen, profitieren Sie von einer breiteren finanziellen Basis für Ihre Dachfenstersanierung.