Sonnenschutzglas Funktion
Sonnenschutzglas soll eine zu starke Aufheizung im Sommer verhindern. Dazu ist es notwendig, dass die auftreffenden Sonnenstrahlen entweder vom Glas selbst absorbiert oder reflektiert werden. In beiden Fällen ist das Glas auf der Außenseite entweder mit einer hauchdünnen Beschichtung oder mit bestimmten Zusatzstoffen versehen. Die Funktion dieser Beschichtung ist aber bei Absorptionsgläsern anders als bei reflektierenden Gläsern.
Absorptionsgläser
Glas, das die Sonnenstrahlenwärme teilweise absorbiert, enthält bestimmte metallische Beimengungen. In der Regel sind das:
- zweiwertiges Eisenoxid
- dreiwertiges Eisenoxid oder
- Kupferoxid
Diese Stoffe im Glas nehmen die Energie der Sonnenstrahlung auf und geben sie danach nach außen wieder ab. Der Wirkungsgrad kann bei diesen Fenstern je nach Art und Menge der Beimischung unterschiedlich sein.
Reflexionsgläser
Reflektierende Sonnenschutzgläser sind mit einer speziellen, reflektierenden Beschichtung versehen. Die Beschichtung kann entweder im Infratrotbereich (nur die Wärmestrahlung) oder auch im sichtbaren Bereich reflektieren (zusätzlicher Blendschutz).
Für die Beschichtung werden in der Regel Filme aus metallischen Halbleitern verwendet. Die Beschichtungsdicke ist so dünn, dass sie meist mit freiem Auge nicht wahrnehmbar ist.
Schaltbare Verglasung
In den letzten Jahren finden immer mehr schaltbare Verglasungej den Weg auf den Markt. Die Herstellungstechnologien und die Produktionskosten für dieses Glas wurden bereits deutlich gesenkt.
Dennoch liegen die Preise noch deutlich über konventionellen Gläsern. In manchen Fällen kostet dieses „Smart Glas“ genannte Spezialglas bis zu 700 EUR pro m², abhängig von der jeweiligen Bauart und Fenstergröße.
Funktionsweise
Schaltbare Verglasung besteht aus zwei aufeinander laminierten Glasscheiben, zwischen denen sich eine dünne Folie aus thermochromen oder elektrochromem Glas befindet.
Thermochrome Verglasung kann sich automatisch nach der Glastemperatur selbst schalten, elektrochrome Verglasung benötigt geringe Ströme, um sich zu färben und zu entfärben.
Da normalerweise Spannungen zwischen 1 und 3 Volt ausreichen, genügen für die Herstellung der Spannung sogar Batterien. Strom wird dabei nur während der Ein- oder Entfärbung benötigt. Danach kann das System stromlos bleiben.
Neuere Gläser verfügen bereits über eine stufenweise Schaltung. In bis zu fünf Stufen kann die Wärmeeinstrahlung zwischen 30 und 90 Prozent vermindert werden.
Wirkungsgrad
Bei Sonnenschutzgläsern hängt der Wirkungsgrad von der Art des Glases ab. Es werden daneben Sonnenschutzgläser mit unterschiedlichen Wirkungsgraden angeboten, um unterschiedlichen Anforderungen und Einbauorten gerecht zu werden.
Für die Wirksamkeit ist der sogenannte g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) ausschlaggebend. Das ist der Wert, der beziffert, welche Menge Sonnenenergie noch in den Raum gelangen kann. Je kleiner der g-Wert, desto höher die Sonnenschutzwirkung. Bei modernen Gläsern liegen diese Werte im Bereich zwischen 0,18 und 0,48, Wärmeschutzverglasungen haben etwas höhere Werte von ungefähr 0,6.
spezielle Sonnenschutz- und Wärmedämmfolien bringen bei viel geringeren Kosten allerdings in etwa den gleichen Schutz.
Der Nachteil von Wärmeschutzverglasungen beim Dachfenster ist, dass die Einstrahlung durch die Sonne nicht zur Unterstützung der Heizung im Winter genutzt werden kann. Hier liegt vor allem ein wesentlicher Vorteil von schaltbaren Gläsern.