Die richtige Vorbereitung: Gaubenart und Größe bestimmen
Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Dachgaube beginnen, müssen Sie die richtige Gaubenart und die optimale Größe festlegen. Diese Entscheidungen beeinflussen die Kosten, die Ästhetik Ihres Hauses und die Komplexität des Bauvorhabens.
Die passende Gaubenart wählen
Dachgauben gibt es in vielen Formen, von der einfachen Schleppgaube bis hin zur aufwendigen Fledermausgaube. Wählen Sie eine Gaubenart, die zum Stil Ihres Hauses passt und sowohl funktionalen als auch ästhetischen Mehrwert bietet. Hier sind einige gebräuchliche Gaubenarten:
- Schleppgaube: Einfach zu bauen und ideal für steil geneigte Dächer.
- Flachdachgaube: Bietet maximalen Raumgewinn und lässt viel Licht ein.
- Giebelgaube: Auch als Satteldachgaube bekannt, sorgt sie für guten Lichteinfall und Raumgewinn.
- Walmdachgaube: Optisch sehr ansprechend, aber komplex in der Konstruktion.
- Runddachgaube: Modern und platzsparend, für kleine Flächen geeignet.
Die optimale Größe finden
Die Größe der Gaube beeinflusst die Raumhöhe, den Lichteinfall im Inneren und das äußere Erscheinungsbild Ihres Hauses. Bei der Größenbestimmung sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Dachneigung und -form: Dachgauben sind ideal für Dächer mit einer Neigung von 40 bis 45 Grad und sollten auf geraden Dachflächen ohne Kehl- oder Gratbereiche platziert werden.
- Raumhöhe und Platzierung: Eine Gaube sollte eine Stehhöhe von etwa 2,30 m und eine Brüstungshöhe von 80 cm haben sowie mindestens 1 m vom Dachrand entfernt sein.
- Abstand zum First: Es sollten mindestens zwei Ziegelreihen zwischen dem First und dem Gaubenknick frei bleiben, um eine ordnungsgemäße Dichtung zu gewährleisten.
Mit diesen Vorbereitungen legen Sie den Grundstein für den erfolgreichen Bau Ihrer Dachgaube, der zusätzlichen Raum, verbessertes Licht und eine bessere Luftzirkulation bietet.
Material und Werkzeug: Alles für Ihr Projekt
Eine sorgfältige Auswahl an Materialien und Werkzeugen ist entscheidend für den Bau Ihrer Dachgaube. Stellen Sie sicher, dass Sie alles Nötige bereitstellen, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden.
Materialien:
- Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung: Für eine umfassende Wärmedämmung erforderlich
- Ersatzdachziegel und Verkleidungsmaterialien: Für die Außenverkleidung und eventuelle Reparaturen des Daches notwendig
- Unterspannbahn und Konterlattung: Für die Unterkonstruktion des Daches
- Holzpfosten, Wandpfette, Dachsparren, Wechselbalken und Schwellenbalken: Grundmaterialien für die Konstruktion der Gaube
- Spezialklebeband, Innenverkleidung aus Holz oder Gips, sowie Latten für den Innenausbau: Für den Innenbereich, um die Gaube vollständig fertigzustellen
- Dampfbremse sowie Gaubenfenster: Zur Vermeidung von Kondenswasser und für Licht und Belüftung im Innenraum
Werkzeuge:
- Zollstock oder Metermaß, Wasserwaage, Bleistift und Schlagschnur: Zum genauen Messen und Markieren der Bauteile
- Handkreissäge oder Stichsäge, Elektrosäge und Hammer: Grundlegende Werkzeuge für das Schneiden und Zusammenfügen von Holz
- Akkuschrauber und Akku-Bohrmaschine: Für das Verschrauben und Bohren von Löchern
- Maurerkelle und Spachtel: Für das Verputzen und Glätten von Oberflächen
- Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Leiter: Für die persönliche Sicherheit und den Zugang zu hochgelegenen Arbeitsbereichen
Mit einer guten Vorbereitung und allen notwendigen Materialien und Werkzeugen wird der Bau Ihrer Dachgaube reibungslos verlaufen.
Schritt für Schritt zur eigenen Dachgaube: Der Bauprozess
Nachdem die Planung abgeschlossen und alle Materialien beschafft sind, kann der Bau beginnen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:
1. Arbeitsbereich vorbereiten: Decken Sie die betroffene Dachfläche großzügig ab, um einen sicheren und komfortablen Arbeitsbereich zu schaffen.
2. Dach öffnen: Entfernen Sie die Dachziegel und die Dachdeckung im Bereich der geplanten Gaube. Arbeiten Sie sich von innen nach außen vor, ohne die Tragstruktur des Daches zu beschädigen.
3. Wechsel einbauen und Pfosten setzen: Setzen Sie den Wechsel zwischen zwei Dachsparren ein, um die Last des Gaubendachs abzufangen. Befestigen Sie den Wechsel sicher und setzen Sie die Pfosten stabil ein.
4. Front und Seitenwände erstellen: Bauen Sie die Gaubenfront bis zur gewünschten Höhe und achten Sie darauf, dass sie im Lot steht. Errichten Sie die Seitenwände der Gaube stabil und rechtwinklig.
5. Gaubenrahmen konstruieren: Montieren Sie die Wandpfette und den ersten Dachsparren. Bringen Sie die restlichen Sparren in gleichmäßigen Abständen an, um eine stabile Dachkonstruktion zu gewährleisten.
6. Dachstuhl fertigstellen: Setzen Sie alle Sparren präzise und beachten Sie einen Abstand von maximal 75 cm. Montieren Sie die Eckpfosten der Gaube.
7. Dämmung einbauen: Dämmen Sie die Gaube nach den geltenden Vorschriften. Nutzen Sie sowohl Zwischensparrendämmung als auch ggf. Aufsparrendämmung, um eine optimale Wärmedämmung zu erreichen.
8. Dacheindeckung: Bringen Sie eine Dampfbremse an, gefolgt von der Unterspannbahn, Konterlattung und Dachlattung. Verkleiden Sie die Gaubenwangen und decken Sie das Dach abschließend mit den passenden Ziegeln.
9. Fenster und Abschlussarbeiten: Setzen Sie die Fenster der Gaube ein und sorgen Sie für eine ordnungsgemäße Abdichtung. Passen Sie die Ziegel um die Fenster korrekt an, um Lecks zu vermeiden.
10. Innenausbau: Als letzter Schritt erfolgt der Innenausbau, einschließlich der Verkleidung der Wände, Einbau von Isolierung, Dampfbremse und Leitungen für Heizung und Elektrik.
Indem Sie diese Schritte sorgfältig befolgen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Dachgaube stabil, sicher und energieeffizient wird.