Anwendungsbereiche von Dachpappe
Dachpappe darf nicht mit Bitumen-Dachbahnen verwechselt werden. Beides sind unterschiedliche Produkte, mit völlig unterschiedlichen Einsatzgebieten. Eine Bitumendachbahn ist wesentlich dicker und damit auch deutlich wasserdichter als gewöhnliche Dachpappe.
Dachpappe kann die unterste Schicht einer Dacheindeckung bei kleinen Schuppen oder Gartenhäusern bilden, und wird danach mit Bitumen-Dachbahnen überdeckt.
Sie kann in Einzelfällen aber auch die alleinige Eindeckung bleiben, ist dann allerdings als Dacheindeckung nicht ganz so widerstandsfähig.
Verarbeitungsunterschiede
Der wesentliche Unterschied von Bitumendachbahnen und Dachpappe ist, dass Dachpappe immer lose verlegt wird, während Bitumenbahnen verschweißt werden, um völlig wasserdicht zu sein.
Grundsätzliche Verlegung von Dachpappe
Dachpappe wird immer quer zur Dachneigung verlegt, und mit speziellen Dachpappennägeln befestigt. Diese Nägel sind relativ kurz (höchstens 35 mm) und mit einem sehr breiten Kopf versehen. Um einen ausreichenden Korrosionsschutz zu besitzen, sind sie entweder feuerverzinkt oder verkupfert. Alternativ kann die Befestigung auch mit speziellen Heftklammer erfolgen.
Dagegen werden Bitumenbahnen auf andere Weise verlegt:
- kaltverkleben
- verkleben/verschweißen an den Stößen
- verschweißen komplett
- selbstklebend
Besandete und unbesandete Dachpappen
Besandete Dachpappen sind grundsätzlich empfehlenswert. Sie bieten einen höheren Schutz und sind widerstandsfähiger. Unbesandete Dachpappen werden im Handel auch häufig als „nackt“ bezeichnet.
Auch besandete Dachpappen enthalten heute keinen krebserregenden Teer mehr, sondern lediglich Bitumen. Darum müssten sie statt Teerpappe eigentlich korrekterweise Bitumenpappe heißen.
Wenn Sie mehrere Schichten Dachpappe verwenden, und damit eine alleinige Eindeckung beispielsweise eines Schuppens herstellen, sollte auf jeden Fall die oberste Schicht Dachpappe besandet sein.
Qualitätsmerkmale
Die Art der Besandung entscheidet über die Haltbarkeit der Dachpappe. Hier sollte man beim Kauf immer darauf achten, aus welchen Materialien die Besandung besteht, und gegebenenfalls beim Fachmann nachfragen. Auch der UV-Schutz kann je nach Art der Besandung unterschiedlich sein, damit bemisst sich die Haltbarkeit der Dachpappe unterschiedlich.
Dicke der Dachpappe
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Dicke der Dachpappe. Sie wird, ähnlich wie bei Papier, in Gramm pro Quadratmeter (gr/m²) angegeben. Ein gängiges Maß sind beispielsweise 333 gr/m², aber auch stärkere Dachpappen mit 500 gr/m² .
Trägerschicht
Bei den Dachpappen im Handel hat die Produktkennzeichnung immer einen Buchstaben und eine Zahl. Der Buchstabe steht für die Trägerschicht, die Zahl für die Dicke der Dachpappe. So ist eine Dachpappe R333 eine sehr gebräuchliche Dachpappe, die vor allem wegen des günstigen Preises geschätzt wird.
Die Zahl 333 gibt die Dicke an (333 gr/m²), der Buchstabe R das Trägermaterial, in diesem Fall Rohfilz.
Besondere Dachpappen
Dachpappe V13 ist eine mit Glasfaservlies verstärkte Dachpappe. Durch die stabilere Trägerschicht ist diese Dachpappe auch insgesamt stabiler. Der Buchstabe V bezeichnet hier das Trägermaterial, in diesem Fall Glasvlies, die 13 steht für ein Gewicht von 1300 gr/m².
In diesem Fall handelt es sich also nicht mehr um eine Dachpappe im eigentlichen Sinn, sondern aufgrund des hohen Gewichts bereits um eine Bitumenbahn, auch wenn die Bezeichnung immer noch „Dachpappe“ lautet.