Massivdach
Massivdächer sind noch nicht so sehr verbreitet. Ein Massivdach kann aber eine ganze Reihe von Vorteilen bieten, vor allem im Vergleich zu herkömmlichen Dachkonstruktionen. Es kann sowohl aus Ziegeln als auch aus Porenbeton-Baustoffen („Ytong“) errichtet werden.
Massivdächer können für die Steildachkonstruktion aber auch für die Flachdach-Konstruktion Verwendung finden.
Wesentliche Vorteile
- höhere Wohnbehaglichkeit im Dachraum im Vergleich zu gedämmten Holzkonstruktionen
- konstruktionsbedingte Luftdichte (Forderung der EnEV, gleichzeitig wichtig für das Feuchtigkeitsmanagement)
- höherer Brandschutz als beim klassischen Dach
- höherer Schallschutz als beim klassischen Dach (sehr deutlich)
- höhere Wärmedämmung mit weniger Aufwand (wandähnlich, U-Wert von 0,25 W/(m²K) problemlos erreichbar, beim klassischen Dach nur mit vergleichsweise höherem Aufwand)
Aufbau eines Massivdachs aus Ytong-Dachplatten
Die oberste Schicht bilden die Dachplatten als Dachdeckung. Darunter befindet sich die Konterlattung und die Traglattung, wie beim klassischen Dachaufbau. Eine hinterlüftete Lattenebene ist empfehlenswert, ebenso eine dampfdiffusionsoffene Unterspannbahn.
Vordeckbahnen können fakultativ eingesetzt werden, sind aber nicht in allen Fällen nötig. Im Innenraum kann eine Dachschrägenuntersicht angebracht, oder lediglich verputzt werden. Eine zusätzliche Wärmedämmung in Verbindung mit den Kontersparren kann angebracht werden, hier entscheidet immer der Einzelfall.
Kostenunterschiede
Der Aufbau eines Massivdachs ist in der Regel um rund 20 % teurer als ein klassischer Dachaufbau. Auf lange Sicht muss man aber auch die kostenrelevanten Vorteile berücksichtigen.
Schon beim Bau kann man auf aufwändige Schallschutz und Brandschutzmaßnahmen verzichten, auch müssen weniger Gewerke koordiniert werden. Wandanschlüsse, einfachere Durchdringungen und der Wegfall einer Luftdichtigkeitsebene machen den Bau des Daches wiederum schneller und kompensieren zumindest einen Teil der Mehrkosten. Exakt lassen sich Kostenunterschiede aber nur im Einzelfall ermitteln.
Materialvorteile
Gerade Ytong bietet ein hohes Wärmedämmvermögen schon im Material selbst. Porenbeton ist zudem ein dampfdiffusionsoffener Baustoff, was eine dampfsperrende Schicht überflüssig macht.
In der Regel sind beim Einsatz von Ytong Dachplatten nur noch geringe Zusätzliche Dämmungen entfallen damit oder sind nur minimal nötig. Da es sich um ebene Flächen handelt, sind Zusatzdämmungen besonders leicht und unkompliziert aufzubringen.
Durch das geringe Gewicht von Porenbeton ist eine geringe Dachlast im Vergleich zu anderen Massivbaustoffen (zum Beispiel klassischen Ziegeln) im Dachbereich gegeben.
Die Verlegung von Dachplatten kann passgenau mit dem Kran erfolgen. Produkttechnisch unterscheidet man bei Ytong Flachdachelemente, die auch als Deckenelemente eingesetzt werden können, und Steildachelemente. Die Steildachelemente verfügen über ein Nut- und Federsystem und können zur Realisierung aller möglichen unterschiedlichen Eindeckung auf klassischen Tragkonstruktionen verwendet werden. Die Verfugung erfolgt mit Vergussbeton und Fugenmörtel, wenn keine Fugen sichtbar sein sollen.