Welche Techniken gibt es?
Eine Dachrinne weichlöten
Handelt es sich bei den neuen Dachrinnen um eine Zinn-Blei-Mischung, wird das sogenannte Weichlöten durchgeführt. Dabei wird Lötzinn als Verbindung zwischen den beiden Bauteilen verschmolzen, sodass eine feste Struktur entsteht. Der Name „Weichlöten“ geht übrigens auf die verhältnismäßig geringen Temperaturen zurück – dieses Lotverfahren wird bei 185°C bis 250°C durchgeführt.
Entsprechende Zinn-Dachrinnen sind nach der Bezeichnung L Pb60Sn40 (Sb) genormt und bestehen zu ca. 60% aus Blei und zu 40% aus Zinn. Der Zusatz „Sb“ kennzeichnet, dass der Anteil an Antimon unter 0,5% liegt. Als Flussmittel für das Weichlöten von Dachrinnen wird zumeist Lötwasser Z04S verwendet, das die Fließeigenschaften des geschmolzenen Zinnlots verbessert.
Eine Dachrinne hartlöten
Dem gegenüber steht das Hartlöten, das bei höheren Temperaturen von 450°C bis 900°C durchgeführt wird. Die tatsächliche Temperatur hängt von der Art des Metalls ab, bei Dachrinnen kommt im Regelfall Kupfer zum Einsatz. Kupfer-Dachrinnen sollten bei mindestens 700°C gelötet werden.
Diese Regenrinnen tragen die Bezeichnung Sn97Cu3 und bestehen zu etwa 3% aus Kupfer. Der Rest ist wiederum Zinn. Als Lötmittel wird sogenanntes Hartlot (CuP284) genommen, das zu 80% aus Kupfer, zu 5% aus Phosphor und zu 15% aus Silber gefertigt wird. Kupfer-Dachrinnen bieten mehr Stabilität als Modelle aus Zinn, sind aber auch teurer in der Anschaffung. Hinzu kommen mehr Aufwand und höhere Arbeitskosten beim Montieren.
Produktempfehlungen
Die Auswahl der Materialien hängt davon ab, ob ein Weichlöten oder ein Hartlöten notwendig ist. In beiden Fällen lohnt sich die Anschaffung eines geeigneten Lötsets, bei dem Sie vor allem auf die Betriebstemperatur und die enthaltenen Aufsätze schauen sollten. Hinzu kommen jeweils passende Flussmittel und Lötzinn bzw. Hartlot. Dabei sind Zusammensetzung und Materialumfang maßgeblich.
Dieses Lötset ist auch höchste Leistungen ausgelegt und besteht aus 16 Teilen, die in einem praktischen Koffer geliefert werden. Es lassen sich neben Weich- auch Hartlötarbeiten durchführen, sodass diverse Projekte abgedeckt werden können – von der Dachrinne bis hin zu Heizungen und Stahlrohren. Für mehr Sicherheit verfügt das Lötset über DVGW-geprüfte Schlauchleitungen und Flüssigkeitsregler.
Für Hartlötarbeiten kann dieses Kupfer-Hartlot eingesetzt werden. Es ist universell anwendbar, weshalb es beispielsweise für Rohrleitungsverbindungen, Dachrinnen oder Sprenglerarbeiten infrage kommt. Im Lieferumfang sind fünf Stäbe in einer Länge von 333 mm und einem Durchmesser von 2 mm enthalten. Der Einsatz eines zusätzlichen Flussmittels ist nicht notwendig.
Wollen Sie hingegen Dachrinnen aus Zinn weichlöten, lohnt sich der Kauf dieses Lötzinns. Das Produkt entspricht den Anforderungen der Bezeichnung Sn99,3 Cu0 und verfügt über einen Kupfergehalt von 0,7%. Der Flussmittelgehalt wird mit 1,8% bis 2,2% angegeben. Das Lötzinn wird als dünner Draht auf einer praktischen Rolle geliefert und kann bereits bei 227°C zum Schmelzen gebracht werden.
Dieses Schleifpapier wird in einem Set aus 36 Bögen geliefert, die von einer groben bis zu einer feinen Körnung reichen. Insgesamt sind je drei Papiere von 120 bis 3.000 enthalten. Mit diesem Schmirgelpapier arbeiten Sie sowohl nass als auch trocken. Die galvanische Beschichtung aus Siliziumkarbid sorgt für eine homogene Verteilung, eine reißfeste Struktur und einen geringen Abrieb.
Um die Dachrinnen für die Ausrichtung zu fixieren, kann dieser Satz aus Grippzangen verwendet werden. Es besteht aus vier Teilen in den Längen 140, 185, 175 und 220 mm. Hinzu kommt eine Tasche zum Lagern und Verstauen. Die Gripzangen verfügen über einen einstellbaren Anpressdruck, was das Material der Werkstücke schützt. Mit 1,2 kg sind die außerdem besonders leicht bemessen.
Als Flussmittel kommt diese Lötpaste in einer Dose von 100 g infrage. Die Paste ist mit Kupfer, verzinkten und versilberten Materialien kompatibel und entspricht der DIN EN 29454-1 1.1.2.C. Sie wird als Flussmittel mit mittlerer Wirkung eingestuft.
Anleitung: Eine Dachrinne in 3 Schritten löten
- Lötzinn oder Hartlot
- Flussmittel
- evtl. Gas für die Lötlampe
- Lötlampe oder Lötset
- Schmirgelpapier
- Drahtbürste
- Tuch
- Flussmittel
- Pinsel
- Arbeitshandschuhe
- Schutzbrille
1. Vorbereitung
Dachrinne anschleifen und reinigen. Um die beiden Teile der Dachrinne optimal abdichten zu können, sind einige vorbereitende Schritte notwendig. Dazu gehört das Anschleifen der überlappenden Bereiche mit Schleifpapier oder mit einer Drahtbürste, um Schmutz und Öl zu entfernen. Reinigen Sie die Dachrinne danach mit einem feuchten Tuch, damit kein Schleifstaub zurückbleibt.
Dachrinne ausrichten. Richten Sie die Dachrinne nun aus. Bei diesem Schritt ist größte Sorgfalt gefragt, da die Bauteile ansonsten schief miteinander verbunden werden und im schlimmsten Fall vom Dach abstehen. Achten Sie auf eine Überlappung der Dachrinnenteile um etwa 10 mm, der Spalt sollte 0,5 mm nicht überschreiten. Dafür bietet sich der Einsatz einer Gripzange an.
Flussmittel auftragen. Bevor Sie die Nahtstelle erwärmen, muss diese ebenfalls mit einem Lötmittel ausgestattet werden. Tragen Sie dieses großzügig mit einem Pinsel auf. Beim Flussmittel handelt es sich um eine Verbindung aus Salzsäure, das die Oberfläche der Dachrinne metallisch reinigt.
2. Löten
Beim Löten ist es elementar, auf die eigene Sicherheit zu achten. Tragen Sie daher mindestens hitze- und feuerbeständige Arbeitshandschuhe sowie eine geeignete Schutzbrille. Am einfachsten geht das Löten übrigens am Boden, bevor Sie sich mit einer Leiter auf das Dach begeben und die Dachrinne „vor Ort“ zusammenfügen und montieren.
Flamme erzeugen. Achten Sie beim Lötkolben darauf, dass die Flamme eine durchgehend blaue Farbe hat. Das deutet darauf hin, dass genügend Sauerstoff hinzugeführt wird – nur so lassen sich die hohen Temperaturen erzeugen, die für die Lötstelle notwendig sind. Beim Weichlöten von Zinn muss eine Temperatur zwischen 185°C und 250°C erreicht werden, beim Hartlöten von Kupfer sind mindestens 700°C notwendig. Wird es zu heiß, wird das Lötzinn allerdings zu flüssig.
Nahtstellen verlöten. Beginnen Sie am oberen Ende der Nahtstelle mit den Lötarbeiten und stellen Sie eine Überlappung des Materials um mindestens 10 mm sicher. Halten Sie den Kolben mit der breiten Unterseite im rechten Winkel zum Spalt an die Dachrinne und erwärmen Sie diese, bis sie rot leuchtet.
Lot hinzugeben. Geben Sie dann das Lot hinzu, sodass es schmilzt und an der Nahtstelle entlangläuft. Wiederholen Sie den Vorgang so lange, bis das Lot in die gesamte Naht gelaufen ist. Arbeiten Sie sich auf diese Art abschnittweise auf beiden Enden der Dachrinne vor.
3. Abkühlen lassen und reinigen
Nach dem Löten muss das erhitze Material abkühlen, bevor Sie sich um die abschließenden Arbeiten kümmern können. Lassen Sie dann Wasser über die Dachrinne laufen und prüfen Sie, ob diese wirklich dicht ist oder ob Nacharbeiten notwendig sind. Reinigen Sie im Anschluss die Regenrinne, indem Sie das Flussmittel mit Wasser abspülen. So wird Korrosion am Metall vorgebeugt.
Mögliche Probleme & Lösungen
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass sich die Dachrinne nach dem Löten wieder löst oder einfach nicht richtig halten will. Ursächlich dafür sind zumeist die Verwendung eines falschen Flussmittels oder eines falschen Lötzinns. Überprüfen Sie, ob die eingesetzten Materialien miteinander und mit der Dachrinne kompatibel sind, bevor Sie sich erneut an das Löten der betroffenen Stellen machen.
FAQ
Wie wird eine Aludachrinne richtig gelötet?
Prinzipiell ist es möglich, eine Regenrinne aus Aluminium mit dem Weichlöt-Verfahren zusammenzufügen. Dieser Aufwand lohnt sich für Hobbyhandwerker aber meistens nicht, da Aluminium auch ganz einfach mit Silikon oder einem isolierenden Aluminium-Klebeband verbunden werden kann. Auch eignen sich Metalldachrinnenkleber auf Polymerbasis.
Wie lässt sich eine Kupferdachrinne hartlöten?
Regenrinnen aus Kupfer können sowohl weich- als auch hartgelötet werden. Entscheiden Sie sich für einen Schweißbrenner anstelle eines Lötkolbens und sorgen Sie für eine Überlappung von etwa 10 mm. Erwärmen Sie das Kupfer so lange, bis die oberen Enden rot glühen, und verschließen Sie den Spalt mit Kupferlot.
Welches Flussmittel wird zum Löten eingesetzt?
Das Flussmittel zum Löten hängt vom Material Ihrer Dachrinnen ab. Bei Zink-Regenrinnen wird Zinnlot (L Pb60Sn40 (Sb) eingesetzt, das zu 60% aus Blei und zu 40% aus Zinn besteht. Für Kupfer kommt hingegen ein Hartlot (CuP 284) zum Einsatz, das sich aus 80% Kupfer, 5% Phosphor und 15% Silber zusammensetzt.
Wie lötet man eine Dachrinne am besten?
Bereiten Sie zuerst die Dachrinne vor, indem Sie die Nahtstellen anschleifen und säubern. Richten Sie die Rinne danach aus und tragen Sie das Flussmittel großzügig auf den überlappenden Bereich auf. Verlöten Sie das Material nun und lassen Sie es im Anschluss abkühlen. Zuletzt kann das Flussmittel entfernt werden.