Das Richten des Dachstuhls
Vom Begriff „Richten“ kommt auch das Richtfest – es bedeutet das Aufrichten des Dachstuhls, also das Gegeneinanderstellen und Vernageln der beiden Dachsparren.
Je nach Konstruktionsweise des Dachstuhls geht das Richten unterschiedlich vor sich, und stellt auch unterschiedliche Herausforderungen an die Zimmerleute und Helfer.
Die gebräuchlichen Dachstuhlformen
- das einfache Sparrendach
- das Pfettendach mit Pfetten und Stielen
- das Kehlbalkendach
Das Richten ist eine fachlich sehr anspruchsvolle Aufgabe
Auch wenn es – gerade beim simplen Sparrendach – recht einfach aussieht, ist das Richten des Dachstuhls keinesfalls eine leichte Aufgabe. Es braucht Sachkenntnis und Erfahrung von Seiten der Zimmerleute.
Oft sind auch – wie beim Kehlbalkendach – dann noch zusätzliche Aufgaben nötig, wie das Setzen von Ringankern. Das erfordert dann noch zusätzliche Fach- und Sachkenntnis. Keinesfalls kann man das als Laie selbst in die Hand nehmen.
Vorgehensweise beim Sparrendach
Beim Sparrendach werden die schon am Boden miteinander verbundenen Sparren als Ganzes hochgezogen und an der Dachkante vernagelt. In der Regel sind dafür mindestens zwei bis drei Mann am Dach und einer am Boden notwendig.
Der letzte Sparren wird übrigens immer im Zuge des Richtfests gesetzt, und der letzte Nagel traditionsgemäß vom Bauherrn eingeschlagen. In manchen Gegenden ist es noch Brauch, den letzten Sparren so lange zu verstecken, bis der Bauherr für das Richtfest eine ausreichend große Menge Bier zugesagt hat.