Mögliche gesundheitliche Auswirkungen abwägen und vermeiden
Wie auf gewerblichen Baustellen haben auch im Heim- und Freizeitbereich die Sicherheit und der Gesundheitsschutz Vorrang. Als Bauherr/in werden Sie vor dem Gesetz selbst zum Unternehmer und müssen entsprechend für die Sicherheit auf der Baustelle sorgen. Vor Aufnahme der Arbeit mit Dämmmaterialien lohnt es sich abzuwägen, inwieweit Sie möglichen Gesundheitsrisiken wie Hautreizungen, Allergien (z.B. durch Zusatzstoffe) oder Staubbelastungen vorbeugen können.
Insbesondere bei Abrissarbeiten und dem Ausbau von Mineralwolle-Dämmstoffen sind Staubbelastungen unvermeidbar. Auf lange Sicht sind so beim Ein- oder Ausbau von Dämmwolle ohne die entsprechenden Schutzmaßnahmen gesundheitliche Beeinträchtigungen der Atmungsorgane oder hautreizende Einwirkungen durch gröbere Fasern möglich.
Die richtige Arbeitskleidung schützt unbedeckte Hautpartien und beugt Staubbelastungen vor
Im gewerblichen Bereich müssen Arbeitsbereiche mit gesundheitlichen Auswirkungen entsprechend gekennzeichnet werden. Gebotsschilder zum Tragen von Schutzbekleidung oder entsprechende Zutrittsverbote für Unbefugte sind keine Seltenheit. Und auf der privaten Baustelle? Auch hier ist das Tragen von geschlossener Arbeitsbekleidung oder entsprechender Schutzausrüstung sinnvoll. Zwei Beispiele:
Als Klassiker unter der Wärmedämmung gilt die Mineralwolle (z.B. Steinwolle, Glaswolle). Der aus Erdöl gewonnene Dämmstoff überzeugt mit seinen Dämmeigenschaften, ist aber mitunter zur Haut oft recht kratzig. Da das Material vor der Verwendung noch zugeschnitten werden muss, ist das Arbeiten mit Schutzhandschuhen zu empfehlen. So können Sie ohne ein Jucken dämmen. Bei Überkopfarbeiten und starker Staubentwicklung sind beispielsweise Schutzbrillen mit Seitenschutz empfehlenswert.
Mit Hinblick auf eine ökologische Bauweise findet zudem Holzwolle immer mehr Beachtung. Sie ist als Dämmung der Kellerdecke, als Außendämmung oder Zwischen- und Untersparrendämmung geeignet. Häufig wird Holzwolle mit anderen Dämmstoffen kombiniert um die bestmöglichen Dämmeigenschaften zu erzielen. Zwar verursacht dieses Dämmmaterial keine Hautreizungen, dennoch ist auch hier das Tragen eines Atemschutzes gegen Staubbelastungen nützlich.
Zusätzliche Verhaltensregeln zum Eigenschutz bei Arbeiten mit Dämmstoffen
Unabhängig vom Tragen der persönlichen Schutzausrüstung, gelten bei der Handhabung von Dämmstoffen für Profi und Heimwerker gleichermaßen einige Grundregeln. Angestrebt werden sollte eine möglichst geringe Staubbelastung. Dies gelingt zum Beispiel durch folgende Verhaltenstipps:
- Das Material sollte nicht geworfen werden.
- Für den Zuschnitt keine motorgetriebenen Sägen ohne Absaugung verwenden.
- Dämmmaterial auf fester Unterlage mit Messer oder Schere schneiden und nicht reißen.
- Immer gut lüften um Staubaufwirbelungen im Arbeitsbereich zu vermeiden.
- Arbeitsplätze sauber halten und regelmäßig feucht abwischen.
Diese wenigen Anwendungsregeln und das Tragen von Schutzausrüstung können auf der privaten Baustelle bereits das erforderliche Mindestschutzmaß sicherstellen. Dann geht die Arbeit zudem noch leichter von der Hand.