Die Dampfsperre – Ein Schutzschild gegen Feuchtigkeit
Feuchtigkeit kann schwerwiegende Schäden an Ihrem Haus verursachen, insbesondere an der Dachkonstruktion. Eine Dampfsperre dient dazu, diesen Risiken vorzubeugen, indem sie den Feuchtigkeitseintrag von innen verhindert. Unterschiedliche Aktivitäten, wie Kochen, Duschen oder sogar das Atmen, setzen in Innenräumen Wasserdampf frei. Dieser Wasserdampf kann ohne eine Dampfsperre in die Dämmung eindringen und dort kondensieren. Eine korrekt angebrachte Dampfsperre sorgt dafür, dass Wasserdampf nicht in die Dämmmaterialien gelangt und schützt somit vor Schimmelbildung und strukturellen Schäden.
Eine Dampfsperre besteht typischerweise aus Aluminium- oder Polyethylenfolien und wird auf der warmen Seite der Dämmung montiert. Sie hat einen hohen Diffusionswiderstand, was bedeutet, dass sie den Durchtritt von Wasserdampf nahezu vollständig verhindert. Wichtig bei der Materialauswahl ist ein sd-Wert von mindestens 1.500 m, um die gewünschten diffusionsdichten Eigenschaften zu gewährleisten.
Bei der Anbringung der Dampfsperre ist Präzision von entscheidender Bedeutung. Fehler wie undichte Stellen an Übergängen oder Durchdringungen können langfristige Schäden verursachen. Verwenden Sie daher geeignete Klebebänder und Dichtstoffe an kritischen Stellen wie Anschlüssen und Durchführungen. Ein fehlerfrei montiertes System kann mit einem Blower-Door-Test auf Dichtheit überprüft werden.
So bringen Sie die Dampfsperrfolie an
Die Anbringung der Dampfsperrfolie erfordert präzises Arbeiten. Folgen Sie dieser Anleitung, um eine korrekte und luftdichte Verlegung sicherzustellen:
1. Vorbereitung und Zuschneiden:
Legen Sie die Dampfsperrfolie aus und schneiden Sie sie in passende Teilstücke. Markieren Sie die Ansetzpunkte an den Dachsparren und angrenzendem Mauerwerk, um sicherzustellen, dass die Folie mindestens zehn Zentimeter überlappt.
2. Ausmessen und Befestigen:
Befestigen Sie die erste Bahn der Dampfsperrfolie an den Dachsparren, beginnend an einer Giebelwand. Setzen Sie pro Sparren mehrere Tackerklammern im Abstand von etwa 15-20 cm. Die Folie sollte nicht zu stramm gespannt sein, um spätere Spannung zu vermeiden.
3. Überlappungen und Verklebung:
Überlappen Sie die nächste Folienbahn um mindestens zehn Zentimeter zur vorherigen Bahn. Reinigen Sie die Überlappungsbereiche gründlich und verwenden Sie speziell empfohlene Klebebänder für die Abdichtung.
4. Anschlüsse an Fenstern, Rohren und Steckdosen:
Schneiden Sie die Folie H-förmig an schwierigen Stellen ein und verkleben Sie die Ecken sorgfältig. Verwenden Sie flexible Klebebänder für Ecken und unebene Stellen, um sicherzustellen, dass alles luftdicht abgeschlossen ist.
5. Besondere Vorsicht bei Durchdringungen:
Verwenden Sie spezielle Dichtmanschetten für Kabeldurchführungen und ähnliche Durchdringungen. Installieren Sie gegebenenfalls eine zusätzliche Ebene zwischen der Dampfsperrfolie und der Innenverkleidung, um Beschädigungen zu vermeiden.
Durch sorgfältiges Arbeiten stellen Sie sicher, dass die Dampfsperrfolie optimal funktioniert und Ihre Dämmmaterialien zuverlässig vor Feuchtigkeit schützt.
Verschiedene Klebebänder für unterschiedliche Anwendungen
Die Wahl des richtigen Klebebandes für die Dampfsperrfolie ist entscheidend für eine effektive Abdichtung. Beachten Sie dabei den Einsatzort und die spezifischen Anforderungen.
Klebebänder für Überlappungen
Verwenden Sie spezielle Überlappungsklebebänder für die Verklebung der Überlappungen der Folienbahnen. Diese Klebebänder sind haftstark und langlebig, um langfristige Dichtheit zu gewährleisten.
Klebebänder für Anschlüsse und Durchdringungen
Flexible Klebebänder sind ideal für Anschlüsse an angrenzende Bauteile und Durchdringungen wie Rohre oder Kabel. Diese können sich den unterschiedlichen Formen und Materialien anpassen und sorgen für eine sichere Abdichtung.
Haftstarke Spezialklebebänder
Manche Anwendungen erfordern besonders haftstarke Klebebänder, zum Beispiel an schwierigen Untergründen wie Holz oder Mauerwerk. Achten Sie darauf, dass die Klebeflächen sauber und trocken sind, und nutzen Sie eine Andrückrolle, um die Klebebänder fest und faltenfrei aufzubringen.
Verwenden Sie nur hochwertige Klebebänder entsprechend den Herstellerangaben, um die langfristige Abdichtung und Stabilität Ihrer Dampfsperre zu gewährleisten.
Auf Dichtheit prüfen
Nachdem die Dampfsperrfolie verlegt und alle Übergänge sowie Durchdringungen sorgfältig abgedichtet sind, sollten Sie die gesamte Konstruktion auf Luftdichtheit überprüfen. Ein besonders effektiver Weg hierfür ist der Blower-Door-Test.
Schritte zum Blower-Door-Test
1. Vorbereitung des Tests:
Schließen Sie alle Fenster, Türen und andere Öffnungen, die nicht Teil des Testbereichs sind. Dichten Sie bewusst geöffnete Lüftungsöffnungen ab und stellen Sie sicher, dass Innen- und Außentüren geschlossen sind.
2. Durchführung des Tests:
Eine Fachkraft installiert die Blower-Door-Ausrüstung, die aus einem Rahmen mit einem Ventilator und Messgeräten besteht. Der Ventilator erzeugt einen Druckunterschied zwischen Innen- und Außenluft, wodurch eventuelle Undichtigkeiten durch eintretende Luftströme sichtbar gemacht werden.
3. Identifizierung von Leckagen:
Die Fachkraft misst die Luftdurchlässigkeit und identifiziert mögliche Leckagen. Mithilfe von Rauchstäbchen oder Wärmebildkameras werden undichte Stellen lokalisiert.
Nacharbeiten
Sollten während des Tests Leckagen festgestellt werden, müssen diese umgehend nachgebessert werden. Arbeiten Sie mit geeignetem Dichtungsmaterial nach und achten Sie besonders auf:
- Anschlüsse an angrenzende Bauteile: Überprüfen und nacharbeiten der Verbindungen zwischen Folie und Bauteilen wie Fenstern, Rohren und Steckdosen.
- Tackerstellen und Überlappungen: Sicherstellen, dass alle überlappenden Folienbahnen und Tackerstellen fachkundig verklebt und abgedichtet sind.
Der Blower-Door-Test ist ein unverzichtbares Verfahren, um sicherzustellen, dass Ihre Dampfsperre ihre Funktion optimal erfüllt und Ihre Konstruktion vor Feuchtigkeit langfristig schützt.