Eine Decke ohne Konterlattung abhängen – so geht’s
Nicht immer ist es möglich oder sinnvoll, eine Konterlattung für die Decke im Innenausbau zu verwenden. So wird dadurch wertvolle Raumhöhe genommen, die insbesondere bei Altbauten nicht immer „geopfert“ werden sollte. Soll die Decke beispielsweise nur aus ästhetischen Gründen abgehängt und keine Leitungen und Dämmmaterialien eingebaut werden, reicht oftmals eine Konstruktion aus Direktabhängern und Profilen aus. Das gilt für Abhänghöhen zwischen 4 und 12,5 Zentimetern.
Auch Unebenheiten lassen sich mit dieser Deckenverkleidung problemlos ausgleichen. Wichtig ist, dass Sie sich vorher über die geltenden Vorschriften in Ihrer Region informieren, die Raumhöhen für Wohnräume vorgeben können. Gleichzeitig können Dichtungsbänder und zusätzliche Maßnahmen zum Schallschutz sinnvoll sein.
Produktempfehlungen
Direktabhänger
Wer auf eine Konterlattung verzichten möchte, kann stattdessen auf viele andere Grundlattungen zurückgreifen. Weit oben auf der Liste steht der Einsatz von Direktabhängern. Diese sind mit CD-Profilen kombinierbar und lassen sich besonders einfach ausrichten. Hochwertige Direktabhänger werden üblicherweise aus verzinktem Metall hergestellt und in unterschiedlichen Größen (zum Beispiel 75, 125, 175 und 225 mm) angeboten.
Kreuzverbinder
Zur Befestigung und Stabilisierung der Direkthänger werden sogenannte Kreuzverbinder verwendet, die ebenfalls in unterschiedlichen Abmessungen erhältlich sind. Sie dienen der Verbindung im Kreuzbereich von Grund- und Tragprofilen. Achten Sie beim Kauf neben der Größe auch auf eine hochwertige Verarbeitung und eine stabile Bauweise, sodass die abgehängte Decke bombenfest montiert werden kann.
Deckenanker
Für einen besonders guten Halt in Decken aus Beton und Naturstein empfiehlt sich die Verwendung von speziellen Deckenankern. Diese werden direkt in die Decke eingedreht und sind nach DIN 18168 für Deckenbekleidungen und Unterdecken in Zugzonen zugelassen. Prüfen Sie beim Kauf sowohl die Anzahl der Deckenanker pro Verpackung als auch die Nutzlänge (mindestens 30 mm).
Schrauben und Dübel
In vielen Fällen lassen sich die Direktabhänger und Profile mit Schrauben und Dübeln befestigen. Die Auswahl ist groß – passende Kleinteile werden von diversen Herstellern angeboten. Zumeist lohnt sich der Kauf eines Sortimentskasten mit Schrauben und Dübeln in unterschiedlichen Größen. Auch wird der Preis pro Stück bedeutend günstiger. Gleichzeitig decken Sie Material für viele Baustoffe (wie Naturstein, Beton oder Holz) ab.
Anleitung: Decke in 4 Schritten ohne Konterlattung abhängen
Wie wird eine Decke ohne Konterlattung abgehängt?
1. Prüfen Sie etwaige Vorgaben zur Raumhöhe und prüfen Sie auf Leitungen in der Decke
2. Befestigen Sie die Direktabhänger mit Dübeln und Schrauben
3. Verschrauben Sie passende Metallprofile oder Holzlatten mit den Direktabhängern
4. Montieren Sie schließlich die neuen Deckenplatten an den Metallprofilen oder Holzlatten
- Direktabhänger
- Dübel
- Schrauben
- Dichtungsband
- Gips- oder Holzplatten
- Spachtelmasse
- Kreuzverbinder
- Schnur
- evtl. Dämmmaterial
- evtl. Deckenanker
- Maßband oder Zollstock
- Leitungssuchgerät
- Kelle oder Spachtel
- Wasserwaage
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Cuttermesser
- Zange
- evtl. Kreuzlinienlaser
1. Vorbereitung
Vorschriften recherchieren. Bevor Sie zu den Gipskartonplatten greifen und eine unschöne Decke abhängen, sind einige Vorbereitungen und Planungsschritte notwendig. Prüfen Sie zuerst, ob es in Ihrem Bundesland Vorschriften zur Raumhöhe für Wohnräume gibt und wie viele Zentimeter Spielraum Ihnen für die Konstruktion bleiben. Die Gesetzeslage ist dabei nicht nur für die Deckenhöhe, sondern natürlich auch für die Materialdicke maßgeblich.
Höhe ausmessen. Damit die Deckenverkleidung an allen Seiten gleich hoch hängt, werden danach der Einsatz von Maßband, Bleistift und Wasserwaage fällig. Messen Sie die Einbauhöhe mit der Wasserwaage an den Wänden aus, damit die Profile gerade ausgerichtet werden können. Mit dem Dichtungsband lässt sich eine gerade Linie ziehen, an der Sie sich später orientieren können. Insbesondere in Altbauten sind die Decken schließlich nicht immer gerade.
Leitungen beachten. Denken Sie ebenfalls daran, dass strom- und wasserführende Leitungen und Kabel in der Decke verbaut sein könnten. Bevor Sie Schrauben, Deckenankern und Dübel setzen, sollten Sie die Lage der Leitungen herausfinden. Dafür kann beispielsweise der Bauplan oder ein Leitungssuchgerät eingesetzt werden.
2. Direktabhänger befestigen
Markieren Sie mit einer Anschlagschnur, wo die Grundlattung für die neue Zimmerdecke angebracht werden soll. Platzieren Sie an den entsprechenden Stellen Direktabhänger, die nun mit Deckenankern oder Schrauben und Dübeln in der Decke verankert werden können. Achten Sie darauf, dass der Abstand zwischen den einzelnen Direktankern nicht mehr als 80 cm beträgt. Ein Abstand von etwa 50 cm ist zumeist ideal.
3. Latten verschrauben
Danach kann bereits die Traglattung mit den Direktabhängern verschraubt werden. Dafür kommen neben Metallprofilen auch Holzlatten infrage, die wiederum anfälliger für Temperaturschwankungen sind. Setzen Sie die Profile in die Träger ein und fixieren Sie sie mit Schrauben.
4. Gipskarton oder Holzplatten montieren
In einem letzten Schritt können Holz- oder Gipskartonplatten an die Metallprofile geschraubt werden. Um danach für ein einheitliches Bild zu sorgen, sollten die Schraublöcher und Übergänge zwischen den einzelnen Platten mit Spachtelmasse verspachtelt werden. Schleifen Sie den Bereich danach mit Schleifpapier ab, um ihn zu glätten. Die Decke kann nun ebenfalls gestrichen oder anderweitig finalisiert werden.
Mögliche Probleme & Lösungen
Konstruktionen ohne Konterlattung lohnen sich insbesondere dann, wenn kleinere Höhen überbrückt werden sollen oder wenn die ursprüngliche Decke bereits aus mehreren Schichten besteht. Sollen hingegen Leitungen oder Dämmmaterial eingebaut werden, sollten Sie auf eine Unterkonstruktion mit Konterlattung setzen. Dadurch wird die Decke tiefer abgehängt, was wiederum Spielraum für diese zusätzlichen Werkstoffe und Bauteile lässt.
FAQ
Welche Kosten fallen für das Abhängen eine Decke an?
Die Kosten für das Abhängen von Decken werden von vielen Faktoren beeinflusst, zu denen etwa die eingesetzten Materialien und Werkzeuge, die Vorgehensweise und die Raumgröße gehören. Rechnen Sie daher mit durchschnittlichen Kosten von 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter.
Wird eine Konterlattung für das Abhängen der Decke mit Rigipsplatten benötigt?
Prinzipiell ist es nicht notwendig, eine Konterlattung für eine Deckenverkleidung aus Rigipsplatten zu errichten. Beträgt die Deckenabhängung „nur“ 4 bis 12,5 Zentimeter, reicht eine Konstruktion aus Direktabhängern und Metallprofilen aus. Das gilt allerdings nicht, wenn noch Leitungen oder Dämmungen verlegt werden sollen.
Wie tief darf eine Decke maximal abgehängt werden?
Die minimale Raumhöhe für Aufenthaltsräume wird von den einzelnen Bundesländern vorgeschrieben, sodass die richtige Antwort von Ihrer Region abhängt. Rechnen Sie jedoch mit einer Höhe zwischen 2,20 und 2,50 Metern. In Bayern muss die lichte Raumhöhe beispielsweise mindestens 2,40 Meter betragen.
Wie hängt man eine Decke ohne Konterlattung ab?
Messen Sie zuerst die Höhe aus und informieren Sie sich über etwaige Vorgaben zur Raumhöhe, bevor Sie die Leitungen ausfindig machen und die Direktabhänger in der Decke befestigen. Verschrauben Sie danach Holzlatten oder Metallprofile mit den Direktabhängern. An diesen Profilen lassen sich zuletzt Gipskarton- oder Holzplatten montieren.