Befestigungssituation bewerten
Vor dem Kleben von Deckenplatten muss die Art des Klebstoffs, die Beschaffenheit der beteiligten Materialien und die Dosierung geplant werden. Deckenplatten aus Styropor und andere Leichtbaustoffen bringen nur geringes Eigengewicht mit und können sparsam fixiert werden. Für schwerere Werkstoffe kann die Alternative des Verlegens auf und in eine Unterkonstruktion vorteilhaft oder notwendig sein.
Folgende Beurteilungs- und Planungskriterien fließen in die Entscheidung ein:
- Saugeigenschaften des Untergrunds
- Oberflächenstruktur beider Klebeflächen
- Tragfähigkeit pro Quadratzentimeter Klebefläche und Gewichtslimit
- Schnelligkeit des Haftungsbeginns der Klebestellen (Stützbedarf)
- Mit oder ohne Dämmung (Schall, Wärme) beziehungsweise Verbundsystem
- Brandschutzeigenschaften und baurechtliche Zulassung
- Gesundheitsverträglichkeit der Inhaltsstoffe im Klebstoff
- Ablüftungszeit bis zur vollständigen Abbindung und Austrocknung
Arten und Eigenschaften von Klebstoffen
Reaktionsklebstoffe, die durch das Verdunsten von Inhaltsstoffen ihre Bindungs- und Wirkungsfähigkeit entwickeln, müssen bis zur vollständigen Trocknung ausdünsten können. Dabei dient beispielsweise bei Dispersionsklebern entweichendes Wasser als Lösemittel, was allerdings nur zu eingeschränkter Tragfähigkeit führt. Chemische Lösungsmittel wie Alkohol, Ester, Harz, Keton und Kohlenwasserstoff erzeugen stärkere Klebkraft, sind allerdings ausnahmslos giftig.
Der bekannteste Vertreter der Schmelzklebstoffe ist das Silikon. Während alle anderen Schmelzklebstoffe wegen ihrer Erwärmung nur bei entsprechend hitzebeständigen Deckenplatten verwendbar sind, können mit Silikon Styroporplatten geklebt werden. Einige Silikonarten härten durch Licht, normale Raumwärme und Zeit aus.
Nassklebstoffe sind die der Montage von Deckenplatten wegen ihrer langen und nicht belastungsfähigen Trocknungszeit weniger geeignet. Dauerhaft im Klebezustand verbleibende Haftklebstoffe entwickeln keine ausreichende Halte- und Zugkraft.
Gewicht und Putz
Der Klebstoff muss das Eigengewicht der Deckenplatten dauerhaft und sicher tragen. Wenn die Platten verputzt werden, addiert sich das Putzgewicht auf, welches möglichst genau berechnet werden sollte. Material und Stärke der Deckenplatten bestimmen das erforderliche Zuggewicht.
Klebstoffe und Materialkombinationen
Bei der Wahl des richtigen Klebstoffs müssen die beiden beteiligten Werkstoffe berücksichtigt werden, die miteinander verbunden werden. Typische Kombinationen sind:
- Beton und Styropor
- Beton und Mehrzweckplatten (MDF, HDF, OSB)
- Beton und PVC
- Mauerstein und Styropor
- Mauerstein und Mehrzweckplatten (MDF, HDF, OSB)
- Mauerstein und PVC
Vorausschauend planen
Bei der Menge der Klebepunkte oder Linien hilft der Grundsatz „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Beim späteren Entfernen von Deckenplatten sollten möglichst geringe Schäden an Untergründen entstehen. Bezüglich des Entsorgens ist jedes wieder sortenrein zu gewinnende Abfallmaterial vorteilhaft.
Ähnlich wie bei Bodenbelägen müssen Sie auch bei Deckenplatten mit leichtem „Arbeiten“ der Elemente bei Feuchtigkeits- und Temperaturveränderungen rechnen. Umlaufende Dehnungsfugen mit zehn bis zwanzig Millimeter Breite sorgen für die notwendige Toleranz und lassen sich mit Deckenleisten einfach abdecken.