Gegen welches drückendes Wasser Dichtschlämme nutzen?
Der sogenannte hydrostatische Druck entsteht in zwei Richtungen:
Von außen
- Erdreich
- Grundwasser
- Hangwasser
- Hochwasser
- Oberflächenwasser
Von innen
- Auffangwanne
- Pool
- Regenrückhaltebecken
- Zisterne
Außen drückendem Wasser wird in Neubauten durch einen Spezialstahlbeton begegnet. Diese als „weiße Wanne“ bezeichnete Konstruktion benötigt keine zusätzliche Abdichtung durch Bitumen, Dichtschlämme oder anderen Vorkehrungen. Mauerwerk kann beidseitig geschützt werden, wobei durch außen aufgebrachten Bitumen eine „schwarze Wanne“ entsteht. Dichtschlämme dichtet die Innenwand im Keller zusätzlich ab. Ob eine Dichtschlämme ausreicht, entscheidet die Bodenbeschaffenheit und Gebäudelage.
Wo Dichtschlämme gegen drückendes Wasser platzieren?
Auf allen Flächen des Gebäudes, die sich unter der Erde befinden, ist Dichtschlämme hilfreich. Gängig ist das Auftragen auf dem Boden des Kellers oder der Bodenplatte. Im Mauerwerk wird die Dichtschlämme bis mindestens dreißig Zentimeter über dem Erdreich hinaufgezogen. Die Dichtschlämme außen kann im Bedarfsfall beispielsweise zusätzlich mit einer Bitumendickbeschichtung versehen werden. Im Mauerwerk bildet Dichtschlämme als horizontal auf dem gesamten Mauerquerschnitt angelegt eine Blockadefuge beziehungsweise Horizontalsperre.
Wie Dichtschlämme gegen drückendes Wasser dosieren?
Hersteller geben in den technischen Daten- und Merkblättern ihrer Produkte an, welche Druckfestigkeit die Dichtschlämme entwickelt. Die Angabe kann in bar oder Newton pro Quadratmeter erfolgen. Meist werden die Dosierungen für die unterschiedlichen Anforderungen angegeben. So kann beispielsweise eine Dichtschlämme mit einer Dicke von vier bis fünf Millimetern (zwei bis drei Schichten) bei einem erhöhten Mischungsanteil von einem Kilogramm pro Quadratmeter drückendes Wasser abhalten.
Dichtschlämme gegen drückendes Wasser welcher Klasse?
Entscheidend für die Wahl der Dichtschlämme und gegebenenfalls ergänzenden Abdichtungsmaßnahmen ist die Wassereinwirkungsklasse nach DIN 18533. Bemessungsgrundlage und Skalierung entstehen aus der Höhe der imaginär gedachten Wassersäule am Druckpunkt.
In der Klasse W2-E für drückendes Wasser werden unterschieden:
Mäßig einwirkendes drückendes Wasser
Grund-, Hoch- und Stauwasser bilden einen Druck, der dem einer höchstens drei Meter hohen Wassersäule entspricht
Stark einwirkendes drückendes Wasser
Grund-, Hoch- und Stauwasser bilden einen Druck, der dem einer höher als drei Meter hohen Wassersäule entspricht