Wie wirkt die Temperatur auf Dichtschlämme ein?
Dichtschlämme wird in zwei oder drei Schichten aufgetragen. Die Dicke der Schichten und die Gesamtdicke richten sich nach der Beanspruchung. Entsprechend dem erforderlichen Mischverhältnis schwankt der Wasseranteil. Je höher der Wasseranteil steigt, desto temperaturanfälliger wird der Verdunstungsvorgang. Ein weiterer Einflussfaktor kommt mit der Einstellung der Verarbeitungsmethode hinzu. Streichfähige Konsistenz wird mit etwa zwanzig Prozent geringerem Wasseranteil als spachtel- und spritzfähige Verarbeitungsform erzielt. Je höher der Wasseranteil, desto „empfindlicher“ reagiert Dichtschlamm auf Temperatur. Die reguläre Trocknungszeit muss erreicht werden.
Welche Temperatur für welche Topfzeit von Dichtschlämme?
Ein wichtiger Faktor beim Verarbeiten von Dichtschlämme ist die Dauer, in der sie verarbeitet werden kann. Die Topfzeit für Dichtschlämme bestimmt sich im Wesentlichen aus dem verdunstenden Wasseranteil. Je höher die Temperaturen in der Umgebung des Arbeitsortes sind, desto stärker reduziert sich die Topfzeit. Als mittlerer Richtwert wird bei zwanzig Grad Celsius eine mittlere Topfzeit von etwa einer Stunde erreicht. Niedrigere Temperaturen verlängern und höhere Temperaturen verkürzen diese Zeitspanne.
Wie die Temperatur für Dichtschlämme außen regeln?
Während die Temperatur im Innenbereich häufig einfacher stabil zu halten ist, kommt es bei Dichtschlämme außen oft zu größeren Schwankungen. Folgende Maßnahmen ergänzen den Abbindevorgang und wirken ausgleichend:
- Beschattung (direkte Sonneneinstrahlung)
- Gegegebenenfalls nachbefeuchten (zwei bis drei Tage)
- Leichte Belüftungsunterstützung (langsam rotierender Lüfter/Ventilator)
- Keinen Hitze- und Wärmestau bilden (Folienabdeckung)
- Minimal- und Maximaltemperatur erhalten (mittlere Verarbeitungstemperatur möglichst weit von den Grenztemperaturen entfernt wählen)
- Verdunstungswege offen halten (Folienabdeckung)
- Untergrundtemperatur berücksichtigen
Ist Feuchtigkeit für Dichtschlämme so wichtig wie Temperatur?
Ähnlich wie Temperatur wirkt sich Luftfeuchtigkeit auf den Verdunstungsvorgang aus. Je mehr Wassermoleküle sich in der Umgebungsluft befinden, desto länger brauchen „frische“ Moleküle, Platz zu finden und anzudocken. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte sechzig Prozent nicht übersteigen. Ein weiteres Problem kann bei sehr schwülem Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit entstehen. Die warme Luft trifft auf kühleres Mauerwerk, dessen Temperatur die frisch aufgebrachte Dichtschlämme angenommen hat. In der Folge kommt es zu Kondensat, was im schlechten Fall die Dichtschlämme am Austrocknen hindert.