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Dichtschlämme

Dichtschlämme unter Fliesen: So machen Sie es richtig!

Von Christian Schideck | 4. November 2024
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Dichtschlämme unter Fliesen gewährleistet zuverlässigen Schutz vor Feuchtigkeit in Nassbereichen. Dieser Artikel erläutert die Anwendung, die verschiedenen Dichtschlämme-Arten und gibt Tipps für Kauf und Verarbeitung.

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Dichtschlämme werden unter Fliesen in Feuchträumen verwendet

Was ist Dichtschlämme und wofür brauche ich sie?

Dichtschlämme ist ein vielseitiger Werkstoff, der aus Zement, Sand und Kunststoffzusätzen besteht und in Verbindung mit Wasser eine wasserdichte Beschichtung bildet. Sie wird verwendet, um Flächen vor Feuchtigkeit zu schützen und eignet sich sowohl für innen- als auch für außenliegende Bauwerke. Ihre Flexibilität ermöglicht es, feine Risse im Untergrund zu überbrücken.

Anwendungsbereiche für Dichtschlämme umfassen:

  • Sanitärräume: Schutz vor Spritzwasser in Badezimmern, Duschen und WCs.
  • Keller: Abdichtung von Innenwänden gegen Erd- und Sickerwasser.
  • Außenmauern: Schutz des Mauerwerks vor Grund- und Hochwasser.
  • Balkone und Terrassen: Schutz vor Regen- und Sickerwasser.
  • Schwimmbäder: Dauerhafter Schutz gegen Nässe.

Dichtschlämme ist zudem atmungsaktiv, was Schimmelbildung verhindert und die Bausubstanz schützt. Dies trägt zur langfristigen Erhaltung der Gebäudestruktur bei.

Dichtschlämme auftragen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Damit Ihre Dichtschlämme optimal funktioniert, sollten Sie den Vorgang sorgfältig planen und ausführen. Hier finden Sie eine detaillierte Anleitung:

1. Vorbereitung des Untergrunds

  • Reinigung: Reinigen Sie die Fläche gründlich von Staub, Schmutz, Fett und alten Farbanstrichen. Starke Verschmutzungen lassen sich am besten mit einem Hochdruckreiniger entfernen.
  • Reparatur: Bessern Sie Risse und Löcher mit Reparaturmörtel aus.
  • Anfeuchtung: Stark saugende Untergründe sollten Sie leicht anfeuchten, um die Haftung der Dichtschlämme zu verbessern.

2. Anmischen der Dichtschlämme

  • Mischung: Geben Sie Wasser in einen Eimer und fügen Sie das Pulver unter Rühren hinzu.
  • Klumpenfrei rühren: Verwenden Sie ein Rührwerk oder eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz, um eine homogene Masse zu erhalten.
  • Ruhezeit: Lassen Sie die Mischung kurz ruhen und rühren Sie sie danach nochmals durch.

3. Erste Schicht auftragen

  • Werkzeug: Nutzen Sie einen Malerquast oder Spachtel.
  • Schichtdicke: Tragen Sie die Masse gleichmäßig in einer Schichtdicke von 1 bis 2 mm auf.
  • Ecken und Kanten: Verstärken Sie Übergangsbereiche mit einem Dichtband.

4. Weitere Schichten auftragen

  • Trockenzeit beachten: Lassen Sie die erste Schicht leicht antrocknen.
  • Zweite Schicht auftragen: Tragen Sie die zweite Schicht im 90-Grad-Winkel zur ersten auf.
  • Zusätzliche Schichten: Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf.

5. Aushärten

  • Schutz vor schneller Trocknung: Schützen Sie die Dichtschlämme vor schnellem Austrocknen, etwa durch Abdecken mit einer Folie.
  • Aushärtezeit: Beachten Sie die empfohlene Aushärtezeit, die abhängig vom Produkt mehrere Tage betragen kann.
  • Kontrolle: Überprüfen Sie die Fläche auf gleichmäßige Trocknung und eventuelle Fehlstellen.

Durch die sorgfältige Ausführung dieser Schritte stellen Sie sicher, dass die Dichtschlämme eine effektive und langlebige Barriere gegen Feuchtigkeit bildet.

Verschiedene Dichtschlämme-Arten

Beim Einsatz von Dichtschlämme stehen mehrere Typen zur Verfügung, die speziell abgestimmte Eigenschaften für unterschiedliche Anwendungen bieten.

Mineralische Dichtschlämme

Mineralische Dichtschlämme, auch als starre Dichtschlämme bezeichnet, bestehen aus einer Mischung von Zement und speziellen Zusatzstoffen. Sie eignen sich besonders für waagerechte Flächen und weniger beanspruchte Bereiche, da sie nicht rissüberbrückend ist.

Flexible Dichtschlämme

Flexible Dichtschlämme enthalten Kunststoffe, die sie elastisch machen und feine Risse im Untergrund überbrücken. Sie ist ideal für Bereiche, die Bewegung und Spannungen ausgesetzt sind, wie Balkone und Terrassen. Flexible Dichtschlämme ist resistent gegen drückendes sowie nicht drückendes Wasser und kann innen und außen verwendet werden.

1K-Dichtschlämme

Einkomponentige Dichtschlämme (1K) sind gebrauchsfertig und einfach in der Handhabung. Sie eignen sich für kleinere Projekte und weniger stark beanspruchte Flächen.

2K-Dichtschlämme

Die zweikomponentige Dichtschlämme (2K) wird durch Mischen von Pulver und Flüssigkomponente hergestellt. Sie bietet hohe Belastbarkeit und Wasserdichtigkeit und ist optimal für stark beanspruchte Bereiche wie Pools und Kellerwände.

Bituminöse Dichtschlämme

Bituminöse Dichtschlämme basiert auf Bitumen und eignet sich besonders für erdberührende Bauteile und den Außenbereich. Sie ist beständig gegen Wasser und chemische Einflüsse.

Indem Sie die passende Art der Dichtschlämme für Ihr Projekt wählen, stellen Sie sicher, dass Sie eine wirksame Abdichtung erhalten. Jede Dichtschlämme-Art bietet spezielle Vorteile, um eine optimale Feuchtigkeitsbarriere zu schaffen.

Worauf Sie beim Kauf von Dichtschlämme achten sollten

Berücksichtigen Sie beim Kauf von Dichtschlämme die folgenden Aspekte:

1. Untergrund-Kompatibilität

Stellen Sie sicher, dass die Dichtschlämme für den spezifischen Untergrund geeignet ist, den Sie abdichten möchten. Übliche Untergründe sind Mauergestein, Porenbeton, Beton, Zement- und Kalk-Zementputz, Gipsputz, Zementestrich sowie Naturstein und alte Fliesenbeläge.

2. Schimmel- und Mehltau-Schutz

Wählen Sie eine Dichtschlämme, die speziell für Feuchträume geeignete Zusätze zur Verhinderung von Schimmel- und Mehltau-Wachstum enthält.

3. Verarbeitungs- und Trocknungszeiten

Achten Sie auf die Verarbeitungszeit und Trocknungszeit des Produkts. Schützen Sie die Dichtschlämme während der Trocknung vor Sonne, Frost und Regen.

4. Schichtdicke und Anzahl der Schichten

Die Dichtschlämme sollte in mehreren dünnen Schichten aufgetragen werden. Jede Schicht muss vollständig trocknen, bevor die nächste aufgetragen wird.

5. Aushärtezeiten

Die Aushärtezeit gibt an, wie lange die Dichtschlämme benötigt, um vollständig auszuhärten und ihre volle Abdichtungswirkung zu entfalten. Eine gleichmäßige Aushärtung kann durch temporären Schutz mit einer Folienabdeckung unterstützt werden.

6. Benötigte Werkzeugausstattung

Zur Verarbeitung der Dichtschlämme benötigen Sie spezifisches Werkzeug, wie Eimer, Rührwerk oder Bohrmaschine mit Rühraufsatz sowie Auftragewerkzeuge wie Malerquast oder Spachtel.

Indem Sie diese Kriterien berücksichtigen, stellen Sie sicher, dass Ihre Abdichtungsarbeiten optimal gelingen und Ihre Bauwerke langfristig vor Feuchtigkeit geschützt sind.

Dichtschlämme – eine sichere Abdichtung für Ihr Zuhause

Dichtschlämme bietet eine verlässliche Lösung, um Ihr Zuhause vor Feuchtigkeit zu schützen. Durch ihre einzigartige Zusammensetzung aus Zement, Sand und Kunststoffzusätzen erzeugt sie eine atmungsaktive, wasserdichte Schicht für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Sie verhindert das Eindringen von Wasser in Keller und andere Gebäudeteile und lässt zugleich Wasserdampf entweichen, wodurch Schimmelbildung vorgebeugt wird.

Dank ihrer Flexibilität kann Dichtschlämme feine Risse überbrücken und die Integrität der Abdichtung gewährleisten. Dies macht sie ideal für Neubauten und Sanierungsprojekte in Bereichen mit ständiger Nässebelastung wie Badezimmern, Duschen, Kellern und Schwimmbädern.

Besonders unter Fliesen bietet Dichtschlämme robusten Schutz. Die Anwendung ist unkompliziert und erfordert Vorbereitung und das Auftragen in mehreren Schichten. Ihre diffusionsoffenen Eigenschaften halten die Bausubstanz trocken und fördern den Luftaustausch.

Durch fachgerechten Einsatz von Dichtschlämme erhöhen Sie die Langlebigkeit und den Wert Ihrer Bauwerke. Schützen Sie Ihr Zuhause effektiv vor Wasserschäden und schaffen Sie ein sicheres, angenehmes Wohnklima.

Artikelbild: U.J. Alexander/Shutterstock