Wie dick war die Dickschichtlasur beim Auftragen
Dickschichtlasuren sind ähnlich wie Lacke beschaffen und dementsprechend zu bearbeiten. Wichtig ist, festzustellen, wie „dünn“ die Lasur aufgetragen wurde. Die Übergänge zwischen Dickschicht- und Dünnschichtlasur sind im wahrsten Wortsinne fließend. Viele Produkte können in zwei Schichten aufgetragen werden. Oft wir dann eine flüssigere Grundschicht von einer Deckschicht in zäherer Viskosität überstrichen.
Beim Abschleifen ist in diesem Fall das „Ende“ des Auftrags in der Tiefe nicht klar zu erkennen. Anders als bei Lack gibt es keinen Zeitpunkt, an dem das Holz farbfrei und nackt wird, wenn nicht mehrere Millimeter abgetragen werden, was meist nicht möglich ist. In vielen Fällen zeigt sich erst beim Abschleifen, ob das restlose Entfernen der Dickschichtlasur möglich ist.
Vorbereiten mit zwei Hilfsmethoden
Um eine Dickschichtlasur zu renovieren und aufzufrischen, reicht ein Anschleifen nach dem Entfernen aller losen Abblätterungen. Vorbereiten lässt sich das Abschleifen durch zwei unterstützende Methoden:
- Die Lasur wir mit Heißluft erhitzt und mit einem Spachtel und Kittmesser abgekratzt
- Auf die Lasur wir Abbeizer aufgetragen und nach der angegebenen Einwirkzeit abgespachtelt
In manchen Fällen erübrigt sich ein Abschleifen nach der Anwendung einer dieser Methoden.
Schleifmittel und Werkzeuge
Dickschichtlasuren sollten im ersten Schleifgang mit 80er- bis 120er-Körnung abgetragen werden. Anschließend wird mit 160er- bis 200er-Körnung (auch vom Holz abhängig) der Hauptschliff ausgeführt.
Dickschichtlasuren sind relativ widerspenstig und lassen sich nur langsam abtragen. Daher sind elektrische Schleifgeräte empfehlenswert. Ein Deltaschleifer kommt auch in Ecken, wie sie beispielsweise an Fensterrahmen vorhanden sind. Für kleine und schlecht erreichbare Stellen kann ein Dremel eine ergänzende gute Hilfe bieten.