Charakter und Eigenschaften der drei Streichmittel
Um Holz mit einem Anstrich zu schützen, der die Maserung und Textur sichtbar hält, stehen drei Streichmittel zur Auswahl, wenn Holzöl und Wachs unberücksichtigt bleiben.
1. Dünnschichtlasur (auch als Dünnbettlasur bekannt)
Die dünnflüssige nahezu wässrige Lasur dringt tiefer in das Holz ein als die anderen Streichmittel. Durch diese Tiefe erhält sich Holzschutz länger und auch bei oberflächlichen Beschädigungen wie Abschürfungen, Bruch, gerissenen und gesplitterten Bauteilen besser. Die Lasur bildet keine Schicht auf der Oberfläche und neigt zum Ausbleichen.
2. Dickschichtlasur
Die dicke Variante der Lasur bildet eine Schicht auf der Oberfläche und vereint auf diese Weise Eigenschaften der Dünnschichtlasur und von Klarlack. Als Zwitter dringt sie tiefer als Lack ein, jedoch flacher als eine dünne Lasur. Ein wichtiger Unterschied ist die Färbemöglichkeit durch enthaltene Farbpigmente. Während die Dickschichtlasur auch mit relativ vielen Farbpigmenten durchscheinend bleibt, macht der Lack irgendwann „zu“ und wäre dann kein Klarlack mehr. Die Dickschichtlasur neigt zum Abblättern und schützt kaum vor UV-Strahlen. Wenn Holz von innen heraus oder von einer Rückseite aus feucht wird, wie es beim Fenster streichen mit Dickschichtlasur der Fall sein kann, regelt die Schicht nicht so hermetisch ab wie Klarlack.
3. Klarlack
Klarlack bildet eine konsequente transparente Schicht auf der Holzoberfläche und versiegelt sie. Diese Schicht ist dicker als die von Dickschichtlasur und neigt ebenso zum Abplatzen. In Klarlacken sind effektivere und häufigere UV-Schutzmittel enthalten.
Dünnschicht- und Dickschichtlasuren lassen sich effektiv kombinieren
Insbesondere bei der Witterung verstärkt ausgesetztem Holz wie Fensterrahmen ist eine Kombination von Dünnschichtlasur und Dickschichtlasur die erfolgversprechendste Variante. Einige Hersteller bieten bereits „fertig“ kombinierte Lösungen an. Sie sollten aber zugunsten der getrennt aufgebrachten Methode vernachlässigt werden.