Unversehrte Altlasur kann direkt überstrichen werden
Unter Renovieren wird im allgemeinen Sprachgebrauch meist verstanden, Farbe und Optik ohne Reparaturbedarf aufzufrischen. Für eine Dickschichtlasur bedeutet dass, dass sie lediglich angegraut, ausgeblichen oder verschmutzt ist. Im Prinzip reicht ein gründliches Säubern, um eine frische Lasurschicht aufzuziehen.
Wichtig ist dabei, nach Möglichkeit eine Lasur zu verwenden, die dem Bestandsauftrag gleicht. Sollte „ins Blaue hinein“ überstrichen werden, muss mindestens ein Anschleifen erfolgen. Es ist nicht unumstritten, ob wasserbasierte Lasuren problemlos mit lösemittelbasierten Lasuren überstrichen werden können.
Ein relativ einfacher und meist aufschlussreicher Test kann die Art und Beschaffenheit der vorhandenen Dickschichtlasur klären. Ein Lappen wird satt mit Brennspiritus getränkt. Anschließend wird er auf einer punktuellen Fläche etwas sechzig Sekunden hin und her gerieben. Folgende Ergebnisse geben Auskunft:
1. Wird die Lasur klebrig, weich und löst sich auf, handelt es sich um ein wasserbasiertes Produkt (Acryl)
2. Bleibt die Lasur unbeeindruckt und unverändert, handelt es sich um ein lösemittelbasiertes Produkt (Alkydharz)
Am erfolgversprechendsten beim Renovierungsanstrich ist immer der Auftrag einer Lasur der gleichen Art.
Reinigung und Vorbereitung
Das Reinigen vor dem Renovieren ist natürlich vom Verschmutzungsgrad abhängig. Bei normaler Innenraum- oder Umweltverschmutzung reicht das intensive Abwischen mit Seifenwasser und einem weichen Tuch. Bei hartnäckigeren Flecken kann ein Mikrofasertuch benutzt werden. Auch eine Reinigungsmilch ohne Scheuerpartikel oder Spülmittel können helfen.
Bei widerstandsstarken einzelnen Verschmutzungen wie Vogelkot ist ein mechanisches Abheben mit einem scharfen Werkzeug (Spachtel, Messer, Cutter, Tapetenmesser, gegebenenfalls Rasierklinge) ein sanfter erster Schritt. Anschließend wird die Stelle mit fettlösender Seifenlösung oder Spülmittel nachgereinigt. Ein partielles Abschleifen der Dickschichtlasur ist fast nie erforderlich und wenn, das sollte mit der Hand mit 150er-Körnung gearbeitet werden.