Anwendungsgebiete beachten
Spachtelmassen dürfen nur in den jeweils vom Hersteller freigegebenen Anwendungsgebieten und auf den vom Hersteller angegebenen Materialien verwendet werden. Alle Eigenschaften gelten immer nur in diesem Bereich.
Auf einem anderen Material oder bei anderen als den freigegebenen Einsatzbedingungen kann die Spachtelmasse durchwegs andere Eigenschaften haben. Daran sollten Sie immer denken.
Herstellung der Spachtelmasse
Spachtelmassen gibt es in Pulverform oder als verarbeitbare Fertigspachtelmasse. In beiden Fällen ist einiges zu beachten.
Rüstzeit
Die Rüstzeit ist die Zeit, die man benötigt, um Spachtelmassen anzurühren. Die Spachtelmasse muss in den jeweiligen Rührbehälter gegeben werden, mit Wasser vermischt werden und muss danach quellen.
Wie viel Zeit dafür erforderlich ist, gibt die sogenannte Rüstzeit an. Fertig verarbeitbare Produkte haben keine Rüstzeit, sie sind daher zeitsparender.
Topfzeit
Die Topfzeit bezeichnet die Verarbeitungsdauer der Spachtelmasse. Die Zeitspanne wird definiert zwischen Anmischen des Materials (wichtig!) und des Endes der Verarbeitungsfähigkeit.
Beachten muss man immer, unter welchen Bedingungen die angegebene Topfzeit gilt. Dabei sind folgende Faktoren von Wichtigkeit:
- die Temperatur (besonders wichtig, da sich die Topfzeit mit Temperaturänderungen sehr deutlich verändern kann)
- Luftfeuchtigkeit
- angerührte Menge der Spachtelmasse
Verarbeitung der Spachtelmasse
Während der Spachtelarbeiten sind weitere Eigenschaften der Spachtelmasse von Bedeutung.
Konsistenz
Je geschmeidiger eine Spachtelmasse ist, desto leichter lässt sie sich verarbeiten (von Hand). Das Gegenteil wäre zähflüssig oder pastös.
Offenzeit
Das bezeichnet die Zeitspanne bis zum Aushärten der Spachtelmasse. In diesem Zeitraum ist sie noch formbar. Elektriker Gips hat beispielsweise eine extrem kurze Offenzeit, das ist in diesem Fall aber beabsichtigt.
Füllkraft
Die Füllkraft in Spachtelmassen wird durch die enthaltenen Füllstoffe bestimmt. Je höher die Füllkraft, desto geringer der Verbrauch. Auch in dünnen Schichten können dann Unebenheiten gut abgedeckt werden.
Haftkraft
Das hat vor allem Bedeutung hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit. Spachtelmassen, die eine hohe Haftkraft auch bei dünnem Auftrag haben, sind besonders wirtschaftlich.
Rollenverarbeitbarkeit
Einige Spachtelmassen können auch mit der Rolle verarbeitet werden. Dazu ist allerdings notwendig, dass sie auch über eine hohe Haftkraft und eine möglichst hohe Füllkraft verfügen. Große Flächen lassen sich so ganz einfach mit der Rolle spachteln.
Gewicht
Das Gewicht der Spachtelmasse ist für die Haftung wichtig, vor allem wenn dicke Schichten aufgebracht werden.
Trocknung
Neben der Zeit bis zum Aushärten der Spachtelmasse sind auch andere Eigenschaften von Bedeutung.
Rissfreie Trocknung in hohen Schichten
Gerade beim Aufbringen dicker Schichten kann es zu Rissen bei der Trocknung kommen. Meist wird vom Hersteller bis zu einer bestimmten Schichtdicke eine rissfreie Trocknung garantiert.
Trocken schleifbar
Nicht alle Spachtelmassen lassen sich in ausgehärtetem Zustand gut schleifbar . Für die nachfolgende Wandgestaltung kann das aber zum Problem werden.
Gut filzbar
Spachtelmassen, die gut filzbar sind, lassen sich hervorragend glätten. Ein Schleifen kann dann oft entfallen.