Warum das Dielen abschleifen so wichtig ist
Dielen bestehen zu 100 Prozent aus reinem Holz. Daher benötigt ein Dielenboden eine grundsätzliche Pflege und im Verlauf von vielen Jahren kleinere Reparaturarbeiten. Die Pflege des Holzbodens beginnt bereits nach dem Verlegen. Die Dielen müssen geschliffen und anschließend eingelassen, geölt, lasiert, gekalkt usw. werden. Der Dielenboden ist dann strapazierfähig, doch über die Jahre kommt es zu weiteren Pflege- und einigen Instandsetzungsarbeiten. Auch dann muss der Boden abgeschliffen werden, bevor er repariert und wieder versiegelt werden kann. Das Abschleifen der Dielen ist also ein zentraler Arbeitsschritt rund um Pflege und Sanierung eines Holzbodens.
Das Abschleifen von Dielen wird durch moderne Schleiftechnik wesentlich vereinfacht
Das Abschleifen klingt schon nach einer körperlich anstrengenden Arbeit und ist es auch. Allerdings gibt es inzwischen in nahezu jeder kleineren Stadt einen Werkzeugverleih oder Baumarkt, der Werkzeug ebenfalls ausleiht. Darunter dann natürlich ebenso Profi-Machinen zum Dielenschleifen. Darauf sollte ein Heimwerker auf jeden Fall zurückgreifen, denn ausschließlich mit Schwingschleifer, Bandschleifer und Winkelschleifer ist das Abschleifen eines Holzbodens kraft- und zeitintensiv. Darüber hinaus kann nur mit diesen Maschinen ein rundum professionelles und perfektes Schleifergebnis kaum realisiert werden. Das Ausleihen von Schleifgeräten für den Dielenboden ist folglich absolut lohnend.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum fachgerechten Abschleifen von Dielen
- Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen
- Parkett-Fugenlösung
- Band- oder Walzenschleifmaschine
- Eckenschleifgerät
- Tellerschleifer
- Winkelschleifmaschine
- Hammer
- Durchschlag
- Akkuschrauber
- kleiner Meißel oder Montiereisen
- Spachtel
- Atemschutzmasken
- Ohrenschutz
1. Erste Vorbereitungen
Zuerst nehmen Sie mit einem kleinen Meißel oder Montiereisen die Sockelleisten ab. Je nach Dielenboden ist es nun möglich, dass Schrauben oder Nägel aus den Dielen ragen. Nägel können Sie mit einem kleinen Durchschlag ins Holz treiben und versenken; Schrauben mit einem kräftigen Akkuschrauber. Wahlweise können Sie einen großen Schraubenzieher benutzen, auf den Sie zum effizienteren Einschrauben einen Ringschlüssel aufstecken können. Anschließend dürfen keine Nägel oder Schrauben überstehen.
2. Feinarbeiten beim Vorbereiten
Viele Dielen haben Risse oder störende Vertiefungen, wo Schrauben und Nägel versenkt sind. Die Risse können Sie unter Umständen unbehandelt lassen: Dielen sind oft nicht durchgehend mit dem Untergrund verbunden (Unterholzlattung mit Schüttung/Dämmung). Daher schwingen die Dielen und es kommt zu den Rissen. Solche Risse werden auch nach dem Behandeln wieder kommen. Vertiefungen hingegen können Sie auf jeden Fall mit einer Parkett-Fugenlösung auffüllen und mit einer Spachtel glattstreifen.
3. Flächig mit der Band- und Walzenschleifmaschine Dielen abschleifen
Nun beginnen Sie mit dem Abschleifen der großräumigen Bodenfläche. Diesen Schleifgang führen Sie zwei bis drei Mal durch, mit einem jeweils feineren Schleifpapier (am Ende des Textes finden Sie eine Tabelle, wann welche Körnung zum Einsatz kommt). Die Schleifrichtung ist diagonal zur Diele: erst die eine, dann die andere Zimmerhälfte Bahn für Bahn. Sämtliche der bis zu drei Schleifgänge führen Sie so durch. Wie viele Schleifgänge es letztendlich werden, hängt vom Schleifergebnis ab: die Dielen müssen nach dem Schleifen bündig sein und dürfen nicht einzeln überstehen. Außerdem muss der alte Lack vollständig entfernt sein.
4. Die Ecken und Kanten des Dielenbodens abschleifen
Dazu benutzen Sie den speziellen Eckenschleifer, einen Teller- oder Winkelschleifer. Sie schleifen mit den gleichen Körnungen, wie zuvor die große Bodenfläche.
5. Dielen mittel- und feinschleifen
Nun wieder zur freien Dielenfläche. Jetzt benutzen Sie der Tabelle entsprechend noch feineres Schleifpapier. Allerdings schleifen Sie jetzt nicht mehr diagonal zu den Dielen, sondern entlang den Dielen. Auf dem Eckenschleifer verwenden Sie jetzt dieselben Schleifpapier-Körnungen.
6. Ein eventuell noch feinerer abschließender Schliff
Professionelle Schleifer führen jetzt oft noch ein Finish durch. Dazu wird eine sehr feine Körnung auf dem Teller- oder Winkelschleifer verwendet. Doch gerade das Schleifen mit dem Winkelschleifer erfordert ein hohes Maß an Können. Schnell schleifen Sie mit dem Winkelschleifer Riefen in den Dielenboden. Daher können Sie gegebenenfalls auch den Eckenschleifer dazu benutzen.
7. Körnungen beim Schleifpapier
Je nach Alter des Dielenbodens und abhängig von den Arbeiten (erstmaliges Versiegeln, Auffrischen, Renovieren) beginnen Sie das Abschleifen mit unterschiedlichen Körnungen.
Bitte beachten Sie, dass Sie für jedes Schleifgerät passendes Schleifpapier auswählen. Die Zahlen stehen für die Körnung:
Schleifgang | neuer Dielenboden | alter Dielenboden: | ohne Lack | mit Lack |
---|---|---|---|---|
diagonal | 40 | 24 | 16 | |
längs | 80 | 40 | 24 | |
längs | 100 | 80 | 40 | |
längs | 100 | 80 | ||
längs | 100 | |||
Tellerschleifer | 120 | 120 | 120 |
Statt fertiger Parkett-Fugenlösung können Sie auch selbst eine Masse aus Sägemehl und Leim mischen und in Risse einfüllen, falls Sie diese schließen wollen.
Verwenden Sie vorzugsweise Eckenschleifer und Band- oder Walzenschleifmaschinen mit Staubbeutel. Die geschieht schon Ihre Gesundheit zuliebe und erspart aufwendiges Putzen von feinstem Holzstaub.