Stauwasser
Die Bodenbeschaffenheit kann regional sehr unterschiedlich sein. Oft handelt es sich um sogenannte „bindige Böden“. Solche Böden nehmen sehr viel Wasser auf und speichern es, lassen es aber nur langsam versickern. Häufig sind solche „schweren Böden“ durch besonders lehmige oder torfige Bodenbeschaffenheit gekennzeichnet, das muss allerdings nicht immer der Fall sein.
Das Problem ist hier vor allem die Staunässe. Nach schweren Regenfällen speichert der schwere Boden das gesamte Wasser und lässt es zu langsam versickern. Dann entsteht ein sehr feuchter, matschiger oder gar sumpfiger Boden, der nur sehr langsam wieder abtrocknet. Auf Nutzgrundstücken oder rund um das Haus ist das nicht wünschenswert.
Versickerungsfähigkeit selbst testen
Wie gut ein Boden versickerungsfähig ist, kann man mit einem einfachen Test selbst herausfinden. Sie brauchen dazu lediglich einen Spaten und einen Eimer mit Messeinrichtung. Folgen Sie einfach unserer Anleitung.
1. Loch im Boden graben mit den Maßen 50 cm x 50 cm x 50 cm (das ist wichtig, da sonst die Wassermengen später nicht stimmen. Seien sie exakt).
2. Das Loch 2 Stunden lang kontinuierlich mit Wasser befüllen.
3. Setzen Sie eine 30 cm Marke für den Wasserstand.
4. Füllen Sie nun alle 10 Minuten das versickerte Wasser wieder auf. Messen Sie dabei, wie viel Wasser Sie nachgießen müssen, um die 30 cm Marke jedes Mal wieder zu erreichen.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen das Ergebnis für die Menge an Wasser, die Sie jedes Mal nachgießen mussten:
nachgegossene Menge | Versickerungsfähigkeit |
---|---|
weniger als 1,5 Liter | sehr gering |
1,5 Liter – 3 Liter | mittelmäßig |
über 3 Liter | gut versickerungsfähig |
Boden entwässern
Bei sehr geringer Versickerungsfähigkeit werden Sie in den meisten Fällen Ihr Grundstück entwässern müssen. Anders als bei der Drainage rund um das Haus spricht man hier von einer sogenannten „Flächendrainage“.
Kleinflächen entwässern Sie dabei ringförmig an der Außenseite der Fläche.
Bis zu 300 m² legen Sie einen Mittelkanal an, zu dem von den Seiten jeweils schräg angelegte Entwässerungskanäle führen. Der Mittelkanal entwässert dann in einen im 90° Winkel dazu angelegten Kanal am unteren Rand des Grundstücks.
Bei Flächen über 300 m² werden beide Methoden kombiniert, der Mittelkanal wird allerdings weggelassen. Die diagonalen Kanäle entwässern in den äußeren Ring (von der Mitte ausgehend).