Die richtige Drainage für Ihr Haus
Um die optimale Drainage für Ihr Haus zu bestimmen, ist es entscheidend, die spezifischen Gegebenheiten Ihres Grundstücks und Gebäudes zu berücksichtigen. Eine Drainage ist besonders sinnvoll, wenn das Gebäude in einer Hanglage oder einer Senke steht oder wenn stark lehmiger Boden vorliegt, der Wasser schlecht versickern lässt.
Die wichtigsten Aspekte für eine geeignete Drainage
- Bodengutachten und Versickerungstest: Lassen Sie einen Versickerungstest durchführen, um die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu ermitteln. Ist die Versickerungsrate zu gering, kann eine Rigole als Zwischenspeicher erforderlich sein.
- Umweltvorschriften: Prüfen Sie die geltenden Vorschriften bezüglich der Einleitung von Drainagewasser. In vielen Gemeinden ist die Ableitung in die öffentliche Kanalisation verboten, was eine alternative Lösung wie eine Rigole notwendig macht.
- Geologische Gegebenheiten: Vermeiden Sie den Einbau einer Drainage, wenn das Grundwasser bis zur Fundamenthöhe steht. In solchen Fällen nützt eine Drainage wenig und kann zusätzliche Probleme verursachen.
- Gefälle schaffen: Um eine effektive Wasserableitung zu gewährleisten, sollten die Drainagerohre mit einem Gefälle von mindestens 0,5 cm pro Meter verlegt werden.
- Materialwahl: Verwenden Sie Stangenware für die Drainagerohre anstelle von Rollenware, um das notwendige Gefälle sicherzustellen und den Anforderungen gemäß DIN 4095 gerecht zu werden.
- Bautechnische Bestimmungen: Bei der Erneuerung oder Neuverlegung der Drainage ist es unerlässlich, die DIN-Normen zu berücksichtigen, um eine langfristige Funktionalität sicherzustellen.
Durch die sorgfältige Planung und Berücksichtigung dieser Faktoren können Sie sicherstellen, dass Ihre Drainage effizient arbeitet und Ihr Haus langfristig vor Feuchtigkeitsschäden geschützt ist.
Drainage erneuern: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Erneuern einer Drainage selbst in Angriff zu nehmen, erfordert eine gründliche Planung und die richtige Vorgehensweise. Hier finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Arbeiten effizient und sicher auszuführen.
- Vorbereitung und Materialbeschaffung: Bestimmen Sie den Verlauf der Drainage und besorgen Sie alle benötigten Materialien wie Drainagerohre, Filtervlies, Kies, T-Stücke, Revisionsschächte und eventuell einen Rigolen-Tank.
- Versickerungstest und Planung: Führen Sie einen Versickerungstest durch, um festzustellen, ob eine Rigole notwendig ist.
- Aushub des Grabens: Heben Sie entlang des Fundaments einen Graben aus, der etwa bis zu 30 cm unter die Fundamentoberkante reicht. Verwenden Sie dazu einen Minibagger, um die Arbeit zu erleichtern und die Statik des Gebäudes nicht zu gefährden.
- Auslegen des Filtervlieses: Legen Sie das Filtervlies in den Graben, wobei das Vlies auch über den Rand des Grabens hinaus reichen sollte.
- Kiesbett erstellen: Bringen Sie eine mindestens 15 cm dicke Schicht Kies auf dem Filtervlies auf. Der Kies dient als Sickerschicht, die das Wasser in Richtung der Drainagerohre leitet.
- Verlegung der Drainagerohre: Verlegen Sie die Drainagerohre auf dem Kiesbett mit einem Gefälle von mindestens 0,5 cm pro Meter, um eine effektive Ableitung des Wassers sicherzustellen.
- Einbau von Verbindungsstücken und Revisionsschächten: Setzen Sie T-Stücke an allen Richtungswechseln der Drainage ein und installieren Sie Revisionsschächte, um eine regelmäßige Kontrolle und Spülung zu ermöglichen.
- Anschluss an den Kanal oder die Rigole: Schließen Sie die Drainagerohre an einen vorhandenen Kanal oder an eine Rigole an.
- Graben auffüllen: Füllen Sie den Graben zuerst mit weiterem Kies, wobei die Noppenbahnen oder Dämmplatten an der Hauswand bis etwa 50 cm Höhe bedeckt werden. Anschließend das überschüssige Filtervlies umschlagen und den restlichen Graben mit Erdaushub oder einem geeigneten Füllmaterial schließen.
Indem Sie jeden dieser Schritte sorgfältig befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre Drainage langfristig funktionsfähig bleibt und Ihr Gebäude effektiv vor eintretender Feuchtigkeit geschützt ist.
Kosten einer Drainageerneuerung
Die Kosten für die Erneuerung einer Drainage variieren stark und sind von mehreren Faktoren abhängig. Zu den wichtigsten Kostenpunkten zählen die Materialkosten, Arbeitskosten sowie eventuelle Zusatzkosten für spezielle Baumaßnahmen.
Materialkosten:
- Drainagerohre: Abhängig vom Durchmesser kosten diese zwischen 8 und 21 Euro pro Meter.
- Filtervlies: Dieses wichtige Material schlägt mit etwa 40 bis 50 Euro für die notwendige Menge zu Buche.
- Kies oder Splitt: Für die Sickerschicht ist eine Körnung zwischen 16 und 32 Millimetern üblich, die Kosten liegen zwischen 14 und 30 Euro pro Tonne.
- T-Stücke für Verbindungen: Diese kosten zwischen 9 und 30 Euro pro Stück.
- Revisionsschächte: Diese notwendigen Kontrollpunkte belaufen sich auf circa 108 bis 421 Euro pro Stück, je nach Ausführung.
Arbeitskosten:
- Handwerker: Facharbeiter verlangen etwa 35 Euro pro Stunde. Es wird mit rund 40 Arbeitsstunden für ein durchschnittliches Einfamilienhaus gerechnet, was insgesamt etwa 1.400 Euro ausmacht.
- Einsatz von Maschinen: Falls ein Minibagger benötigt wird, können hierfür zusätzliche Kosten von etwa 8 Euro pro Stunde entstehen. Ebenso ist für die Verdichtungskosten mit ungefähr 8 Euro pro Stunde zu rechnen.
Zusatzkosten:
- Versickerungstest: Ein solcher Test kostet zwischen 1 und 7 Euro pro Meter und ist wichtig, um die Bodenbeschaffenheit zu beurteilen.
- Anschluss an Kanal oder Rigole: Die Kosten für den Anschluss variieren stark und können insgesamt zwischen 23 und 122 Euro liegen.
- Transportkosten: Für die Anlieferung der Materialien fällt meist eine Pauschale von 50 bis 100 Euro an, abhängig von der Entfernung.
Die Gesamtkosten für eine Drainageerneuerung bei einem Einfamilienhaus können demnach zwischen 2.365 und 3.004 Euro liegen. Dabei sind individuelle Gegebenheiten wie die Bodenbeschaffenheit oder zusätzliche bauliche Maßnahmen nicht eingerechnet. Es ist stets empfehlenswert, genaue Angebote von Fachfirmen einzuholen, um ein realistisches Budget zu erstellen. Planen Sie dabei auch regelmäßig notwendige Wartungsarbeiten ein, um die Funktionsfähigkeit der Drainage langfristig sicherzustellen.