Die Aufgaben der Drainage
Das Entwässerungssystem auf einem Gründach besteht aus einer Drainageschicht und Wasserabläufen. Die vollflächige Ebene unter der Pflanzebene (Erde oder Substrat) muss dabei einerseits zeitweise extreme Wassermengen (Starkregen, Schneeschmelzwasser) entsorgen und andererseits eine Grundfeuchtigkeit erhalten.
Folgende unverzichtbare Funktionen erhalten den Bewuchs und Stabilität des Gründachs:
- Ableitung akut anfallenden Niederschlagswassers ohne Entwicklung von Staunässe
- Unterbinden von Wachstum artfremder Vegetation (Flechten, Moose)
- Versauerung durch Pfützen und stehendes Wasser
- Ergänzender Raum für die Wurzelbildung der Begrünung
Schüttgut aus Gesteinsmischung
Wie die Drainage aufgebaut und dimensioniert wird, hängt von der Art des Dachs ab. Die Entwässerung eines Flachdachs bis fünf Grad Neigung braucht einen anderen Aufbau als Schrägdächer mit größerer Neigung.
Die Schicht besteht aus folgendem anorganischen Schüttgut, das in einer Menge von 150 bis 300 Gramm pro Quadratmeter (entspricht der Höhe von zehn bis sechzig Millimeter) ausgebracht wird:
- Bims
- Blähton
- Kies
- Splitt
Als mittlere Richtwerte können die Aufbauhöhen der Drainageschicht bei extensiver Bepflanzung mit vier, bei intensiver Begrünung mit zehn Zentimeter kalkuliert werden. Neben dem Schüttgut wird eine meist auf Kunststoff bestehende Trägerplatte eingesetzt, die gitterförmig gestaltet ist oder der Form der Unterseite von Eierkartons ähnelt.
Ergänzende bauliche Maßnahmen
Das abgeleitete Wasser läuft die Ränder eines Gründachs, bei einem Schrägdach zu den Traufen. Dort übernimmt ein Kiesstreifen im zweiten Schritt die Funktion, das ankommende Wasser durch Aufteilen dosiert zu den Abflüssen zu führen. Die Abflüsse müssen immer frei erreichbar bleiben.
Bei Schrägdächern ab fünf Prozent Neigung muss ein Schubsicherungssystem montiert werden, um das Abrutschen der Pflanzschicht und der Drainageschüttung zu verhindern. Sie müssen Halt geben und dürfen gleichzeitig den Wasserablauf nicht behindern.