Kostenbeispiel: Drainage am Haus
Beispielsituation:
- Drainagelänge: 48 m
- 2 Revisionsschächte
- durchschnittlicher Arbeitsaufwand
- Bodenklasse 4
Posten | Preis |
---|---|
Material | 245 EUR |
Schächte | 450 EUR |
Kies | 23 EUR |
Arbeitskosten | 1.950 EUR |
Gesamtkosten | 2.668 EUR |
pro lfd. m | 55,58 EUR je lfd. Meter |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Ausführung der Drainage
- Materialkosten
- Erdarbeiten
- Kies (Ummantelung)
- Zusätzliche Arbeiten
Ausführung der Drainage
Beim Neubau wird eine Drainage in den meisten Fällen direkt mit eingeplant und fällt dann nur bei den Gesamtbaukosten ins Gewicht. Beim nachträglichen Einbau einer Drainage ist dagegen mit einem hohen Kostenaufwand zu rechnen.
Individuelle Planung. Abhängig von der Grundwasser-Situation, der anfallenden Wassermenge und den allgemeinen örtlichen Gegebenheiten auf dem Grundstück muss eine Drainage immer individuell geplant werden. Nur so kann sichergestellt werden, eine jederzeit ausreichende Entwässerung erfolgt und das Wasser die Hauswände nicht erreichen kann.
Die Gesamtlänge der Drainage ergibt sich aus der individuellen Planung. Aus der Planung ist dann auch ersichtlich, welche zusätzlichen Drainage-Einrichtungen (Sickerschächte, Revisionsschächte, Rigole) erforderlich sind, die die Gesamtkosten der Drainage weiter erhöhen.
Art der Versickerung. Idealerweise kann das von den Drainagerohren aufgenommene Wasser direkt in die Kanalisation (sofern von der Kommune erlaubt) oder in einen vorhandenen Graben oder Bach geleitet werden. Wenn dazu keine Möglichkeit besteht, muss eine Versickerungsmöglichkeit – in ausreichendem Abstand zum Haus – geschaffen werden. Das kann ein Sickerschacht oder bei größeren Wassermengen gegebenenfalls auch eine Rigole sein.
Materialkosten
Insgesamt entstehen beim Bau der Drainage gewöhnlich Materialkosten zwischen 5 und 15 EUR pro m².
Drainagerohre. Drainagerohre kosten je nach Durchmesser und Ausführung gewöhnlich zwischen 1 und 5 EUR je lfd. Meter.
Drainagevlies. Für das benötigte Drainagevlies sind gewöhnlich Kosten zwischen 0,50 und 4 EUR je lfd. Meter zu rechnen.
Sonderzubehör. Je nach Drainagestaltung können noch weitere Zubehörteile (z. B. T-Stücke, Anschlussrohr, etc.) erforderlich sein, die die Materialkosten noch etwas erhöhen.
Revisionsschächte. Sollen zusätzlich Revisionsschächte eingebaut werden, ist gewöhnlich mit zusätzlichen Kosten zwischen 200 und 400 EUR je Schacht zu rechnen.
Kies (Ummantelung)
Für den Kies zur Ummantelung muss der Materialverbrauch im Einzelfall ermittelt werden. Die Preise können je nach Bezugsmenge und Bezugsquelle des Unternehmens so wie je nach verwendeter Körnung im Einzelfall recht unterschiedlich liegen, bewegen sich aber gewöhnlich zwischen 2 und 10 EUR je Tonne.
Erdarbeiten
Der größte Kostenfaktor sind die Kosten für das Ausheben der Drainagegräben. Je nach Bodenbeschaffenheit und Arbeitsaufwand bewegen sich die Kosten gewöhnlich zwischen 30 und 60 EUR je lfd. Meter. Dazu kommen noch (vergleichsweise geringe) Arbeitskosten für das Verlegen der Drainagerohre, den Einbau von Drainageschächten und das gegebenenfalls notwendige Zusatzarbeiten im Bereich der Hauswände (z. B. Anbringung zusätzlicher Platten).
Die Gesamtkosten für die Arbeitsleistung lassen sich dann allerdings immer nur im konkreten Einzelfall anhand der geschätzten Zahl an Arbeitsstunden einigermaßen zutreffend vorhersagen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Drainagelänge: 48 m
- 2 Revisionsschächte
- höherer Arbeitsaufwand
- Bodenklasse 6
Posten | Preis |
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Material | 550 EUR |
Schächte | 580 EUR |
Kies | 56 EUR |
Arbeitskosten | 2.800 EUR |
Gesamtkosten | 3.986 EUR |
pro lfd. m | 83,04 EUR je lfd. Meter |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Drainagelänge: 48 m
- 2 Revisionsschächte
- geringer Arbeitsaufwand, günstige Arbeitskosten
- Bodenklasse 3
Posten | Preis |
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Material | 205 EUR |
Schächte | 380 EUR |
Kies | 22 EUR |
Arbeitskosten | 1.350 EUR |
Gesamtkosten | 1.957 EUR |
pro lfd. m | 40.77 EUR je lfd. Meter |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Drainage in Eigenleistung einbauen
- Erdarbeiten selbst übernehmen
Drainage in Eigenleistung einbauen
Der Einbau der benötigten Drainagerohre in Eigenleistung kann eine deutliche Kostenersparnis bieten, insbesondere im Hinblick auf die bei Fachunternehmen meist sehr teuren Erdarbeiten. Dabei bestehen allerdings einige (beträchtliche) Risiken.
Professionelle Planung ist unbedingt ratsam. Zum einen muss eine Drainage professionell geplant und auf die Bedingungen am Grundstück (Bodenbeschaffenheit, Versickerungstest, anfallende Wassermenge, Grundwasser-Situation, etc.) hin abgestimmt werden, ansonsten besteht das Risiko, dass die Drainage nicht ausreichend wirksam ist.
Selbsthaftung bei Schäden. Werden bei der Ausführung Fehler gemacht oder ist die Wirkung der gebauten Drainage nicht ausreichend und es kommt dadurch zu Schäden, haftet man für die Beseitigung der Schäden allein selbst. Macht ein Fachunternehmen beim Bau oder der Planung der Drainage Fehler, muss es für die Beseitigung der daraus resultierenden Schäden am Gebäude in voller Höhe aufkommen – man erspart sich also ein gegebenenfalls hohes Kostenrisiko, das man sonst selbst tragen würde.
Erdarbeiten selbst übernehmen
Die Erdarbeiten, die den größten Kostenfaktor ausmachen, kann man natürlich relativ problemlos in Eigenregie übernehmen. Wenn die Gräben (nach Rücksprache mit dem ausführenden Fachbetrieb) selbst ausgehoben werden, lassen sich deutlich Kosten sparen. Bei größeren Drainagelängen sind Arbeiten von Hand bis in den frostfreien Bereich (mindestens 80 cm, mit Gefälle schnell deutlich tiefer als 1 m) bereits sehr mühsam, ein Minibagger lässt sich aber ab rund 120 EUR pro Tag mieten und mit etwas Geschick auch als Laie schnell bedienen lernen.
FAQ
Was kostet eine Drainage am Haus?
In unserem Beispiel kostet die Drainage am Haus 55,58 EUR je lfd. Meter. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die benötigte Drainage-Länge und die individuell geplante Ausführung der Drainage (Abstand der Drainagerohre, Materialien, Zahl der Sickerschächte, Art der Versickerung etc.). Einen wichtigen Faktor bei der Kostenschätzung stellen auch die Kosten für die anfallenden Erdarbeiten dar. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man die anfallenden Erdarbeiten in Eigenregie übernimmt (gegebenenfalls Minibagger mieten), und damit einen großen Kostenfaktor eliminiert. Eine Drainage ohne fachgerechte Planung und mit vollständiger eigener Haftung für alle nachträglich entstehenden Schäden selbst einzubauen, ist dagegen nicht zu empfehlen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.